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Welche Kompressen sind für Wundreinigungsprozesse geeignet – und warum?
Unter dem Begriff der Wundreinigung (auch: Débridement) werden alle Prozesse der Wundversorgung versammelt, die dazu dienen, das sogenannte Wundbett – d.h. die Wunde einschließlich ihrer Ränder – von Fremdkörpern und/oder abgestorbenem Gewebe zu befreien. Diese Reinigung ist sowohl Teil der Erstversorgung als auch des Verbandswechsels und dient dazu, Infektionen vorzubeugen. Darüber hinaus trägt die Wundreinigung maßgeblich dazu bei, den Heilungsprozess zu beschleunigen und das Risiko der Narbenbildung zu verringern.
Kompressen sind ein typischer Bestandteil unterschiedlicher Wundreinigungsprozesse – und bisweilen sind sogar ganz bestimmte Sonderfordern erforderlich, um empfindliche Wunden ebenso schonend wie gründlich zu säubern. In diesem Beitrag zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical, weshalb sterile Kompressen für die Wundreinigung unerlässlich sind und welche spezifischen Methoden des Débridements mit welchen Arten von Kompressen durchgeführt bzw. unterstützt werden können.
Welche Anforderungen müssen Kompressen für die Wundreinigung erfüllen?
Für das Débridement kommen – je nach Wunde – ganz unterschiedliche Kompressen infrage. Zwar gibt es auch Wundauflagen, die speziell für diesen Einsatzbereich hergestellt werden, doch die am häufigsten genutzten Kompressen für die Wundreinigung sind Standardprodukte, die in den meisten Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen ohnehin bereits auf Lager sind.
Welche Arten von Kompressen für die Wundreinigung genutzt werden sollten, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Der wohl wichtigste ist der Zustand der Wunde, die es im konkreten Anwendungsfall zu reinigen gilt. Ist die Wunde noch offen, sollten ausschließlich sterile Kompressen zur Wundreinigung eingesetzt werden, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Hat sich die Wunde hingegen bereits geschlossen, können auch unsterile Kompressen für die Wundreinigung zum Einsatz kommen – etwa um Rückstände von Salben oder Klebereste zu entfernen, die nach dem Lösen eines Pflasters noch an der Haut haften. Für den direkten Kontakt mit dem noch immer empfindlichen Wundbett empfehlen sich aber auch hier sterile Produkte.
Um Ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, ob Sie alle erforderlichen Materialien für die Wundversorgung bereits zur Hand haben, oder ob es sich lohnen könnte, ein paar ganz bestimmte Spezialprodukte anzuschaffen, wollen wir Ihnen im Nachfolgenden anhand zweier unterschiedlicher Methoden der Wundreinigung eine kleine Auswahl typischer Kompressen für die Wundversorgung vorstellen.
Kompressen für die mechanische Wundreinigung
Ist in Medizin und Pflege von Wundreinigung die Rede, ist meist das sogenannte „mechanische Débridement“ gemeint, d. h. das Säubern des Wundbetts durch Ausspülen und/oder Abwischen. Die am häufigsten eingesetzten Arten von Kompressen für die Wundreinigung sind daher vor allem darauf ausgelegt, Blut, Wundsekrete und auch die Reinigungsflüssigkeiten aufzunehmen, mit denen die Wunde ausgespült wurde.
Im Rahmen der mechanischen Wundreinigung kommt daher typischerweise ein echter Klassiker unter den Wundauflagen zum Einsatz: Sterile Mullkompressen – etwa die L&R Gazin Mullkompressen, die B. Braun Askina Mullkompressen oder die sterilen Mullkompressen von Urgo. Mullkompressen wie diese sind ausgesprochen saugfähig und dank ihrer glatten, weichen Oberfläche sanft zur Haut. So können auch empfindliche Wunden umfassend gereinigt werden, ohne dass das heilende Gewebe allzu stark gereizt wird. Ist die mechanische Wundreinigung erst einmal abgeschlossen, kann das Wundbett außerdem gleich mit einer weiteren sterilen Mullkompresse abgedeckt werden, bevor der Verband (wieder) angelegt wird.
Gestaltet sich das mechanische Débridement komplizierter, kann zudem eine Gelkompresse die Wundreinigung erleichtern. Diese besonderen Kompressen für die Wundreinigung sind speziell dafür gedacht, hartnäckige oder tief sitzende Beläge schonend zu entfernen. Wie der Name bereits vermuten lässt, bestehen Gelkompressen aus einem Hydrogel, das bei Kontakt mit der Wunde dafür sorgt, dass Beläge und abgestorbenes Gewebe aufweichen und sich infolgedessen langsam ablösen. Daher ist die Gelkompresse oft der erste Schritt zur Reinigung empfindlicher Wunden – etwa dann, wenn eine Kruste aus dem Wundbett entfernt werden muss. Hat die Gelkompresse diesen Belag gelöst, kann mit sterilen Mullkompressen die Wundreinigung wie gewohnt abgeschlossen werden.
Kompressen für die autolytische Wundreinigung
Neben dem mechanischen Débridement gibt es noch ein zweites Verfahren zur Wundreinigung, für das Kompressen zum Einsatz kommen. Die sogenannte „autolytische Wundreinigung“ zielt darauf ab, unter Verband und Kompresse ein feuchtes, warmes Milieu zu schaffen. Das unterstützt nicht nur die Wundheilung, sondern auch den Prozess der Autolyse – das ist die Auflösung von abgestorbenem Gewebe durch den Körper. Im Vergleich zur mechanischen Wundreinigung dauert die Autolyse zwar deutlich länger, hat aber auch den großen Vorteil, dass sie besonders schonend ist: Kann der Körper eine Wunde selbstständig reinigen, sind weniger mechanische Einflüsse von außen erforderlich, die das Wundbett irritieren.
Dass es spezielle Kompressen für Wundreinigung durch Autolyse gibt, erschließt sich allerdings nicht unbedingt auf den ersten Blick. Das liegt daran, dass die für diesen Zweck hergestellten Wundauflagen nicht explizit als Kompressen, sondern meist als Hydrokolloidverbände oder Hydrokolloidpflaster bezeichnet werden. Streng genommen handelt es sich aber auch hierbei um eine Sonderform der bereits erwähnten Gelkompressen für die Wundreinigung – um sterile Wundauflagen, die nach außen Schutz vor mechanischen Einflüssen und Keimen bieten, während sich auf der Innenseite ein Gel befindet, das die Wunde zur Selbstreinigung anregt.
Wie alle Gelkompressen entfalten aber auch Hydrokolloidkompressen für die Wundreinigung durch Autolyse volle Wirkung erst dann, wenn eine chemische Reaktion zwischen der Wunde und dem Material der Kompresse stattgefunden hat. Ganz konkret braucht es hier das Wundsekret, um das wasserbindende Gel in der Kompresse zu aktivieren und so das Wundbett im Heilungsprozess feucht zu halten. Aus diesem Grund werden Hydrokolloidkompressen für die Wundreinigung – und übrigens auch die bereits erwähnten Gelkompressen – meist mit Klebestreifen entlang ihrer Ränder ausgestattet: So lässt sich das Gelpolster mit minimalem Aufwand auf dem Wundbett fixieren.
Entdecken Sie unsere Kompressen für die Wundreinigung!
Von sterilen Mullkompressen über Gelkompressen bis zum Hydrokolloidverband: Wir bieten Ihnen ein breit gefächertes Sortiment an Kompressen für die Wundreinigung. Darüber hinaus finden Sie bei Wörner Medical selbstverständlich auch eine Vielzahl weiterer Medizinprodukte für die Wundversorgung, etwa Wundspüllösungen, Verbandsmaterialien und Hydrogel.
Was diese Produkte auszeichnet und welche Artikel aus unserem Sortiment für Anwendungen in Ihrer Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung am besten geeignet sind? Das zeigen wir Ihnen gern im Rahmen eines kostenlosen, unverbindlichen Beratungsgesprächs. Kontaktieren Sie das Service-Team von Wörner Medical einfach per E-Mail unter info@woernermedical.de bzw. unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50: Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Drei Dinge, die Sie über Streptokokken-Schnelltests wissen sollten
Mandelentzündungen, Scharlach und Angina, aber auch Hautinfektionen, Karies und sogar Blutvergiftungen: Bakterien aus der Familie der Streptokokken können eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen auslösen – mit Symptomen, die von mild bis lebensbedrohlich reichen. Besteht akuter Verdacht auf eine solche Infektion, kommen daher oft Streptokokken-Schnelltests zum Einsatz, um die Diagnose schnell zu bestätigen.
Aber was bedeutet das für den Arbeitsalltag in Medizin und Pflege? Wir zeigen es Ihnen. In diesem Beitrag erklären die Expert:innen von Wörner Medical, wie Streptokokken-Schnelltests funktionieren, welche besonderen Vorteile sie bieten und was Fachkräfte aus Medizin und Pflege bei der Entscheidung für oder gegen einen Streptokokken-Schnelltest bedenken sollten.
Wie funktioniert ein Streptokokken-Schnelltest?
Grob aus dem Griechischen übersetzt, sind „Streptokokken“ nichts Anderes als kugelförmige Bakterien, die sich in Ketten anordnen – „streptós“ heißt so viel wie Halskette und „kókkos“ beschreibt ein Korn oder eine Beere. Und Sie ahnen es sicher bereits: In diese Sammelkategorie fallen viele verschiedene Erreger. Anhand ihrer Eigenschaften werden Streptokokken daher in Gruppen unterteilt, die mit den Buchstaben A bis T gekennzeichnet sind. Um nachzuweisen, dass eine Erkrankung von diesen Bakterien verursacht wurde, können Proben in ein entsprechend spezialisiertes Labor geschickt werden. Für die am häufigsten auftretenden Varianten – beim Menschen sind das die Gruppen A und B – gibt es aber auch passende Streptokokken-Schnelltests.
Wie jeder Schnelltest beginnt auch Streptokokken-Schnelltest mit der Probenentnahme. Hierfür wird meist mit einem sterilen Wattestäbchen ein Abstrich aus dem Rachenraum genommen, entweder von den Mandeln oder knapp dahinter. Dieser Abstrich wird dann gewöhnlich in eine Pufferlösung getaucht. Anschließend werden drei Tropfen dieser Lösung auf den eigentlichen Streptokokken-Schnelltest – die Testkassette – aufgetragen. Innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten erscheint darauf dann ein Ergebnis. Ein Strich zeigt typischerweise einen negativen Streptokokken-Schnelltest an, zwei einen positiven. Falls Sie das an einen COVID-19-Schnelltest mit Abstrich im Rachenraum erinnert: Damit liegen Sie richtig, denn Streptokokken-Schnelltests folgen demselben Ablauf.
Welche Vorteile hat ein Streptokokken-Schnelltest?
Der vielleicht größte Vorteil eines Streptokokken-Schnelltests besteht darin, dass er schnelle Ergebnisse liefert. In weniger als einer Viertelstunde kann damit eine erste Verdachtsdiagnose bestätigt oder die Notwendigkeit weiterführender Labortests festgestellt werden. Der Streptokokken-Schnelltest von Alere und der Hitado Strep A Kassettentest liefern z. B. schon nach fünf Minuten Ergebnisse. Für die Patient:innen bedeutet das im besten Fall einen schnelleren Beginn der Behandlung – und für die Fachkräfte in Klinik, Arztpraxis oder Pflegeeinrichtung können Streptokokken-Schnelltests die Zahl der Termine reduzieren, die es braucht, um die Diagnose abzuschließen und einen effektiven Behandlungsplan aufzustellen.
Darüber hinaus haben Streptokokken-Schnelltests aber noch einige weitere Vorteile, die nicht nur Fachkräften in Medizin und Pflege den Arbeitsalltag erleichtern. Einer davon ist die einfache Durchführung. Um einen Streptokokken-Schnelltest korrekt anzuwenden, ist nicht unbedingt eine Ausbildung in Medizin oder Pflege erforderlich. Die Gebrauchsanweisungen, die diesen Testkits beiliegen, sind so gestaltet, dass auch Laien den Streptokokken-Schnelltest einsetzen können. Aus diesem Grund sind manche Streptokokken-Schnelltests sogar rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Und apropos Apotheke: Streptokokken-Schnelltests können auch dazu beitragen, dass nur die Medikamente verschrieben werden, die Patient:innen wirklich brauchen. Streptokokken sind Bakterien und werden daher mit Antibiotika behandelt. Da das für den Körper eine ganz schöne Belastung sein kann, ist es allerdings ratsam, keine unnötigen Antibiotika einzusetzen, v. a. im Fall immungeschwächter Patient:innen. Ein Streptokokken-Schnelltest kann hier zusätzliche Entscheidungssicherheit bieten – zumal viele durch Streptokokken bedingte Erkrankungen dieselben Symptome auslösen wie virale Infekte, gegen die Antibiotika überhaupt nichts ausrichten können.
Was gibt es bei der Entscheidung für oder gegen einen Streptokokken-Schnelltest zu beachten?
Wie bei allen Schnelltests gibt es auch bei Streptokokken-Schnelltests ein paar Faktoren zu beachten, die sich auf die Zuverlässigkeit der Ergebnisse auswirken können. Erstens wäre da die Aussagekraft der Ergebnisse. Ähnlich wie ein COVID-19-Schnelltest schlägt auch ein Streptokokken-Schnelltest erst dann an, wenn eine bestimmte Menge an Erregern in der Probe vorhanden ist. Ist das Ergebnis positiv, bedeutet das also, dass die Bakterienlast einen bestimmten Wert überschritten hat. Fällt ein Streptokokken-Schnelltest negativ aus, bedeutet das aber nicht unbedingt, dass keine Erkrankung vorliegt: Zum einen sind bei Schnelltests falsch-negative Ergebnisse möglich und zum anderen kann es auch sein, dass der Grenzwert des Streptokokken-Schnelltests einfach knapp unterschritten wurde.
Zweitens ist jeder Streptokokken-Schnelltest auf eine bestimmte Gruppe von Streptokokken spezialisiert. Schlägt ein Streptokokken-Schnelltest nicht an, ist damit noch nicht ausgeschlossen, dass ein anderer Erreger aus derselben Familie hinter den Symptomen der Patient:innen steckt. Schlägt der Streptokokken-Schnelltest hingegen an, ist damit nur die Gruppe bestimmt: Welcher Erregerstamm vorliegt – bei der Behandlung mancher Risikogruppen durchaus eine relevante Information –, ist damit noch nicht geklärt. Wenn relevant ist, welche Bakterien in welcher exakten Menge in einer Probe vorhanden sind, kann eine ergebnisoffene Laboranalyse auf Grundlage einer Bakterienkultur daher bisweilen schneller zum Ziel führen als ein Streptokokken-Schnelltest.
Drittens sind Streptokokken-Schnelltests nicht ganz so zuverlässig wie eine entsprechende Laboruntersuchung. Verstehen Sie uns aber bitte nicht falsch: Das soll keineswegs bedeuten, dass Streptokokken-Schnelltests keine zuverlässigen Ergebnisse liefern können. Ganz im Gegenteil! Die Streptokokken-Schnelltests, die in Kliniken und Arztpraxen zum Einsatz kommen, haben meist eine Sensitivität und Spezifität von mehr 97 Prozent. Kritisch wird es jedoch, wenn ein Streptokokken-Schnelltest erst zu seinem Einsatzort transportiert und/oder von Laien durchgeführt wurde. Da sich in diesen Fällen Anwendungsfehler nicht ausschließen lassen, sollten diese Streptokokken-Schnelltests für die Diagnostik nur als ein Anhaltspunkt unter mehreren gelten.
Streptokokken-Schnelltest | Streptokokken-Labortest | |
Probenentnahme | Fachkräfte oder Laien | Fachkräfte |
Dauer | ca. 15 Minuten | Stunden/Tage |
Auswertung | Fachkräfte oder Laien | Fachkräfte |
Ergebnisse | Grenzwert überschritten oder nicht | Detailliertere Ergebnisse möglich |
Detailschärfe | Identifizieren einer Streptokokken-Gruppe | Identifizieren von Streptokokken-Gruppe und Erregerstamm |
Zuverlässigkeit | falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse möglich | minimale Fehlerquoten |
Sie suchen den passenden Streptokokken-Schnelltest? Wir helfen Ihnen dabei!
Von der klassischen Testkassette bis hin zu Verbrauchsmaterialien wie sterilen Abstrichtupfern und dem dazu passenden Transportmedium: Im Sortiment von Wörner Medical finden Sie eine Vielzahl von Medizinprodukten für alle Einrichtungen in Medizin und Pflege, die Streptokokken-Schnelltests durchführen. Neben einzeln verpackten Tests – gern auch in der Großpackung – bieten wir Ihnen dabei auch Lösungen für Positiv- und Negativkontrolle, wie sie u.a. für Streptokokken-Schnelltests in Praxislaboren eingesetzt werden. Kontaktieren Sie einfach unser Service-Team per E-Mail unter info@woernermedical.de bzw. unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 und lassen Sie sich beraten!
Material, Vorteile und Anwendung – was Sie über Schlauchverbände wissen sollten
Sei es eine offene Wunde am Arm, ein geschwollenes Kniegelenk oder eine frische Naht auf der Kopfhaut: Es gibt einfach Momente, in denen der Wunderverband an die Grenzen der Geometrie stößt. Lange Bandagen aus Mull sind aufwändig und sitzen nicht überall gleich gut, aber Pflaster für alle Spezifikationen und in allen Längen herzustellen ist schlichtweg unrealistisch. In Situationen wie diesen braucht es einen Wundverband, der sich gut in die Kurve legt, bei Bewegung nicht verrutscht und sich einfach auf die passende Länge trimmen lässt.
Die Lösung: Ein Schlauchverband.
Aber was unterscheidet einen Schlauchverband von anderen Materialien für die Wundversorgung, was macht ihn einerseits für die Patient:innen und andererseits für die Fachkräfte, die ihn anlegen und abnehmen müssen, so praktisch? Für welche Anwendungen eignet sich ein Schlauchverband besonders gut und was gilt es bei Auswahl und Anlegen des passenden Produkts zu beachten? Sie stellen die Fragen – wir liefern die Antworten. In diesem FAQ haben die Expert:innen von Wörner Medical die wichtigsten Informationen zum Thema Schlauchverband kompakt für Sie zusammengestellt.
Frage #1: Wie funktioniert ein Schlauchverband?
Ein Schlauchverband ist genau das, was der Name vermuten lässt: ein Schlauch aus Verbandsmaterial. Anders als eine Mullbinde wird ein Schlauchverband jedoch zylindrisch gewoben. Das bedeutet, dass dieser Verband keine offene Seite hat, sondern vollständig geschlossen ist – und zwar ohne eine Naht, die auf eine empfindliche Wunde drücken könnte. Hergestellt werden diese Verbände in einer Vielzahl von Größen; im Fachhandel sind sie meist auf Rollen erhältlich, sodass die Länge des Schlauchverbands im konkreten Behandlungsfall entsprechend angepasst werden kann.
Wie aber hält ein Schlauchverband? Anders als ein Wundschnellverband ist ein Schlauchverband nicht mit einem Heftpflaster versehen – er ist also nicht selbstklebend. Stattdessen zieht sich ein Schlauchverband sich durch seine Elastizität rings um die damit versorgte Wunde so zusammen, dass er eng anliegt, ohne unangenehmen Druck auszuüben oder gar die Durchblutung zu beeinträchtigen. Aus diesem Grund sind Schlauchverbände u. a. besonders praktisch, wenn es darum geht, eine Wundkompresse auf ebenso sanfte wie komfortable Art und Weise zu fixieren.
Frage #2: Woraus besteht ein Schlauchverband?
Der „klassische“ Schlauchverband besteht aus Baumwolle und Viskose, doch grundsätzlich sind viele unterschiedliche Zusammensetzungen möglich, solange die verwendeten Materialien die für die Herstellung eines entsprechend elastischen Gewebes erforderlichen Eigenschaften verfügen. Anstelle von Viskose ist daher in manchen Schlauchverbänden auch Elastan enthalten. Das Mischungsverhältnis der Materialien beträgt dabei meist ungefähr 70:30 – z. B. 70 Prozent Viskose und 30 Prozent Baumwolle –, um die optimale Kombination aus Stabilität und Elastizität zu erzeugen.
Üblicherweise werden Schlauchverbände so engmaschig wie möglich gewoben, aber in bestimmten Fällen werden sie absichtlich mit weiten Maschen hergestellt. Diese besondere Form des Schlauchverbands wird als Netzverband oder Netzschlauch bezeichnet. Auch diese Variante des Schlauchverbands wird meist zum Fixieren von Wundauflagen verwendet, doch da ein Netzverband nur wenig Druck ausübt, eignet er sich weniger gut als ein engmaschiger Schlauchverband, um damit stark blutende Wunden zu verbinden.
Frage #3: Welche Vorteile hat ein Schlauchverband?
Da ein Schlauchverband nahtlos und elastisch ist, eignet er sich besonders gut für die Wundversorgung an den Extremitäten sowie am Kopf. An Stellen wie diesen, an denen ein gewickelter Verband leicht verrutschen oder sich bei Bewegung allzu rasch lösen könnte, hat ein Schlauchverband meist besseren Halt. Außerdem bietet ein Schlauchverband den Patient:innen maximalen Komfort: Wo ein gewickelter Verband mit einem Heftpflaster oder einer Verbandsklammer gesichert werden müsste – zwei Verschlussmechanismen, auf die im Alltag besonders geachtet werden muss –, hält ein Schlauchverband durch seine eigene Zugkraft.
Gleichzeitig bietet ein Schlauchverband klare Vorteile für die Fachkräfte aus Medizin und Pflege, die ihn einsetzen. Zum einen reduziert ein Schlauchverband die Zeit, die für die Wunderversorgung erforderlich ist. Statt Patient:innen lange zu verbinden, können die behandelnden Fachkräfte den Schlauchverband einfach zuschneiden und über die betroffene Stelle stülpen. Zum anderen sinkt bei Einsatz eines Schlauchverbands aufgrund seiner Passform auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Verband im Lauf eines Tages verrutscht und infolgedessen immer wieder neu angelegt werden muss.
Frage #4: Für welche Anwendungen eignet sich ein Schlauchverband?
Grundsätzlich kann ein Schlauchverband für die Wundversorgung an jeder beliebigen Stelle des Körpers eingesetzt werden – vorausgesetzt, es ist ein Schlauchverband mit passendem Durchmesser verfügbar. In der Praxis kommt diese Form des Wundverbands jedoch vor allem an den Gliedmaßen und am Kopf zum Einsatz, d. h. überall dort, wo andernfalls ein besonders hohes Risiko bestünde, dass sich ein gewickelter Wundverband löst.
Mit Blick auf die Wundversorgung an Fingern und Zehen erweisen sich Schlauchverbände außerdem als ausgesprochen praktisch, weil aus ihnen auch ein Polster geschaffen werden kann. Mithilfe eines Applikators wird dabei ein langer, dünner Schlauchverband über einen verletzten Finger gestreift, verdreht und erneut übergestreift, sodass er einen dicken Fingerling bildet, der am Ende zugeknotet wird. Diese Polsterung schützt die Wunde gleich doppelt, denn Finger und Zehen sind ständig in Bewegung. Durch den mit sich selbst gepolsterten Schlauchverband wird die mechanische Belastung des Gewebes minimiert – was wiederum die Heilung begünstigt.
Frage #5: Was gibt es beim Anlegen eines Schlauchverbands zu beachten?
Wie bereits erwähnt, besteht eine der großen Stärken des Schlauchverbands in seiner Elastizität. Diese ist allerdings nur dann von Vorteil, wenn der Durchmesser des Schlauchverbandes ein klein wenig geringer ist als der Durchmesser der Körperstelle, an der er angelegt wird. Gleichzeitig muss bei der Auswahl eines Schlauchverbandes allerdings auch beachtet werden, dass der Durchmesser nicht zu klein sein darf. Liegt der Schlauchverband so eng an, dass die Grenze der Dehnbarkeit überschritten wird, kann das gravierende Folgen haben. Im schlimmsten Fall kann nämlich nur der Verband reißen: Ein zu enger Schlauchverband kann auch Blutgefäße abschnüren.
Darüber hinaus kann auch ein Schlauchverband – ungeachtet all seiner Vorteile – meist nur in Kombination mit anderen Verbandsmaterialien die Wundheilung unterstützen. Besonders wichtig ist dabei die Kompresse, denn auf Flüssigkeitsabsorption sind nur die wenigsten Schlauchverbände ausgelegt. Außerdem muss verhindert werden, dass sich der Schlauchverband im Alltag der Patient:innen aufrollt. Gerade an Gelenken oder an Bereichen, die im Alltag oft berührt werden, ist das eine Gefahr. In solchen Fällen ist ratsam, den Schlauchverband zusätzlich mit einem Heftpflaster oder Knoten zu fixieren.
Entdecken Sie die Schlauchverbände in unserem Sortiment!
Ob Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung: Wir helfen Ihnen, den passenden Schlauchverband für jeden Bedarf zu finden. Von engmaschigen Schlauchverbänden über Netzschläuche bis hin zu Kompressen finden Sie im Sortiment von Wörner Medical eine Vielzahl unterschiedlicher Verbandsmaterialien. Und falls Sie noch kein Produkt gefunden haben, das Ihren Anforderungen entspricht, hilft Ihnen unser Service-Team gern weiter: Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie uns unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der optimale Schlauchverband fehlt.
Von Heftpflaster bis Wundverband: Drei häufig genutzte Pflasterarten im Überblick
Im Alltag greifen wir meistens zu Pflastern, um eine kleine Blutung zu stillen. Mit einem Küchenmesser nicht aufgepasst, oder bei der Gartenarbeit den Rosenbusch falsch angepackt und schnell gibt es Pflasterbedarf. Die offene Wunde abzudecken verhindert Entzündungen und den Bereich zu stabilisieren beugt der Narbenbildung vor. Aber das ist nicht alles. Pflaster schützen Wunden auch vor Kontamination und mechanischen Einflüssen. Beides ist essenziell, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Für alle diese Anwendungsbereiche gibt es aber noch spezialisierte Pflasterarten, die besonders für den entsprechenden Bereich geeignet sind.
In diesem Artikel haben unsere Expert:innen von Wörner Medical eine Übersicht über drei der Pflasterarten zusammengestellt, die im Arbeitsalltag in Medizin und Pflege am häufigsten eingesetzt werden, um den Wundheilungsprozess zu fördern.
Drei typische Pflasterarten für die Wundversorgung
Bevor wir uns den drei Pflasterarten widmen, die wir Ihnen in diesem Beitrag im Detail vorstellen möchten, müssen wir eines festhalten: Im Nachfolgenden geht es um die drei am häufigsten genutzten physischen Pflasterarten – um Pflaster, die mindestens einen Klebestreifen und meist auch eine Wundauflage umfassen. Sprühpflaster bleiben hier daher außen vor. Zudem wollen wir uns in diesem Artikel ausschließlich mit Pflasterarten beschäftigen, in der Wundversorgung zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle nur kurz erwähnt, dass es durchaus auch Pflaster gibt, die einen anderen Zweck haben, nämlich die Entlastung von Stellen, an denen Druck oder Reibung zu Schmerzen führen. In diese Kategorie fallen etwa die Blasen- oder Hühneraugenpflaster, die ebenfalls zu den im Alltag häufig benutzten Pflasterarten zählen – aber eben nicht im Bereich der Wunderversorgung.
Nun, da wir diese grundlegenden Koordinaten bestimmt haben, können wir zum Wesentlichen übergehen: Zur Antwort auf die Frage, welche drei Pflasterarten die Wundversorgung in Medizin und Pflege prägen – und warum es ratsam ist, alle drei auf Vorrat zu haben.
1. Der Pflaster-Klassiker: Wundverband
Wenn wir im Alltag von einem „Pflaster“ sprechen, meinen wir gewöhnlich eine Pflasterart, die offiziell „Wundverband“ heißt. Hier sprechen wir spezifisch von einem Verbandsmittel, das eine Wundauflage – üblicherweise aus Mull, aber generell saugfähig – mit einem selbstklebenden Heftpflaster kombiniert. Die Wundauflage saugt das Blut auf und bildet eine Druckbarriere, die den Heilungsprozess unterstützt. Gleichzeitig kann diese Pflasterart aber auch Wundexsudat und andere Sekrete aufnehmen – auch das fördert die Wundheilung.
Bei einem Wundverband sind diese beiden Komponenten bereits fest verbunden. Das erleichtert die schnelle Applikation dieser Pflasterart. Mit Blick auf die möglichen Einsatzbereiche für den klassischen Wundverband ist es allerdings wichtig, zu betonen, dass diese Pflasterart sowohl steril als auch unsteril erhältlich ist – und je nach Bedarf gilt es, die passende Variante auszuwählen. Ansonsten gibt es Wundverbände in unterschiedlichen Formen und Größen: Diese Pflasterart gibt es z. B. fertig zugeschnitten, als lange Streifen oder auf einer Rolle. Die möglichen Formen und Größen sind dabei in Deutschland allerdings nach DIN 13019 geregelt. Auch sensitive und latexfreie Varianten wie der BSN Leukoplast® Soft Wundschnellverband stehen Ihnen im Wörner Medical Onlineshop zur Verfügung.
Je nachdem, vor welchen Einflüssen die Wunde geschützt werden soll, stehen außerdem besondere Versionen dieser Pflasterart zur Verfügung. So sind Wundverbände mit Silber-Gaze etwa für antibakterielle Anwendung besonders gut geeignet, während sich ein wasserfestes Pflaster für die Versorgung von Wunden empfiehlt, die auch beim Duschen geschützt bleiben sollten.
2. Der reine Klebestreifen: Heftpflaster
Anders als der eben erwähnte Wundverband besteht ein Heftpflaster nur aus dem Klebestreifen: Bei dieser Pflasterart ist die Wundauflage nicht inklusive. Infolgedessen kann ein Heftpflaster – anders als andere Pflasterarten – nicht allein benutzt werden, um eine Wunde abzudecken oder gar den Heilungsprozess zu unterstützen. Stattdessen ist ein Heftpflaster spezifisch zum Fixieren einer Wundauflage gedacht, d. h. einer Kompresse aus Mull oder Synthetikfasern. Dabei wird die entsprechende Kompresse auf die Wunde gedrückt und mit dem Heftpflaster fixiert. Das ist besonders praktisch, wenn genormte Pflasterarten nicht die richtige Form oder Größe für die im konkreten Anwendungsfall abzudeckende Wunde haben.
Darüber hinaus gibt es in Medizin und Pflege auch Situationen, in denen etwas befestigt werden muss, ohne dass eine Kompresse erforderlich wäre. Für all diese Einsatzbereiche ist das Heftpflaster eine besonders praktische Pflasterart. Mit ihm können z. B. Kanülen oder Katheter direkt an der Haut fixiert werden – für beide Fälle gibt es sogar spezielle Klebepflaster, deren Form genau für diese Anwendung gemacht ist. Diese Pflasterart erlaubt auch leichtes Entfernen der so befestigen Ausrüstung, da sich Heftpflaster rückstandlos von der Haut abziehen lassen. Heftpflaster auf der Rolle wie das BSN Leukosilk® Rollenpflaster sind in nahezu jeder Praxis zu finden und aufgrund ihrer einfachen Handhabung und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr beliebt.
Auch in diesem Einsatzszenario leistet das Heftpflaster übrigens einen Beitrag zur Wundversorgung: Dadurch, dass medizinisches Equipment mit dieser Pflasterart sicher fixiert werden kann, wird schließlich auch verhindert, dass Wunden, die aus gutem Grund vorübergehend offen bleiben müssen, irritiert werden. Nach dem Entfernen der Kanüle bzw. des Katheters können sie daher schneller abheilen.
3. Spezialisierte Pflasterarten für die Hände
Wer schon einmal eine Wunde an einer Hand versorgen musste, weiß: Hier wird die Geometrie des Pflasters schnell zur Herausforderung. Eine menschliche Hand weist zahlreiche Winkel und Kanten, breite Flächen und dünne Bereiche auf, die es erschweren, einen normalen Wundverband anzubringen. Gilt es, Verletzungen an Gelenken, an den Knöcheln oder an der Fingerkuppe zu versorgen, müssen die meisten Pflasterarten erst aufwendig zugeschnitten werden, um zu verhindern, dass Spannung entsteht, die dazu führt, dass sich der Wundverband nach kurzer Zeit schon wieder löst.
Genau deshalb gibt es eine Vielzahl spezifischer Wundverbände, die so geformt sind, dass sie ohne Umstände an kniffligen Stellen wie diesen angebracht werden können. Wo ein klassischer Wundverband oder eine Kompresse mühselig zugeschnitten werden müsste, können diese für spezifische Körperstellen konzipierten Pflasterarten – etwa Fingerspitzenpflaster wie das Hansaplast® Elastic Fingerkuppenpflaster oder Gelenkpflaster – ohne großen Aufwand appliziert werden.
Ähnlich wie Wundverbände sind auch diese spezialisierten Pflasterarten in zahlreichen Varianten verfügbar, etwa steril oder wasserfest. Außerdem gibt es neben besonderen Pflasterarten für die Hände natürlich auch entsprechend vorgeformte Wundverbände und Heftpflaster für andere Körperstellen, die eine besonders herausfordernde Geometrie aufweisen, etwa Knie oder Fersen.
Sie suchen Pflaster für die Wundversorgung?
Vom klassischen Wundverband über Heftpflaster für sensible Haut bis hin zu besonderen Pflasterarten für spezifische Körperstellen: Im Sortiment von Wörner Medical finden Sie ein großes Spektrum unterschiedlicher Pflaster für die Wundversorgung. Darüber hinaus unterstützen wir Sie gern bei der Auswahl der Pflasterarten, die zu Ihren Patienten und Prozessen passen. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welches Einsatzgebiet Ihnen noch die richtige Pflasterart fehlt.
Von Mull und Vlies bis Gelkompresse: Die wichtigsten Kompressen-Typen im Überblick
Ob bei Schnittwunden, Schürfungen oder chirurgischen Eingriffen – Kompressen sind bei der Wundversorgung unersetzlich. Sie dienen als Mittel um Blutungen zu stillen und damit den Heilungsprozess zu unterstützen. Aber welche Kompresse ist die richtige Wahl für welche Wunde? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen. In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Informationen zu den drei am häufigsten genutzten Arten von Kompressen für Sie zusammengestellt – kompakt und übersichtlich.
Die drei wichtigsten Arten von Kompressen für die Wundversorgung
Ist in Medizin und Pflege von einer Kompresse die Rede, ist damit meist eine Wundauflage gemeint, die dazu dienen soll, eine noch offene Wunde zu schützen, abzudecken und ggf. auch den Blutfluss zu stillen. Gleichzeitig werden aber auch Auflagen, die zum gezielten Kühlen oder Wärmen einzelner Körperstellen genutzt werden, als Kompressen bezeichnet. Diese Sonderformen bleiben in diesem Beitrag außen vor: Im Nachfolgenden wollen wir uns ausschließlich den Arten von Kompressen widmen, die als Wundauflagen konzipiert und eingesetzt werden.
Zum einen wollen wir Ihnen die drei am häufigsten genutzten Arten von Kompressen für die Wundversorgung vorstellen – denn je nach Material und Machart können unterschiedliche Kompressen auch die Wundheilung auf ganz unterschiedliche Art und Weise fördern. Zum anderen zeigen wir Ihnen im Folgenden aber auch, für welche Einsatzbereiche sterile Kompressen und Muss sind und wann eine unsterile Kompresse genügt.
1. Der Klassiker: Mullkompresse und Vlieskompresse
Die „klassische“ Kompresse ist ein meist rechteckig zugeschnittenes Stück Stoff. Eine Mullkompresse besteht aus gewebten, fusselfreien Baumwollfasern und eine Vliesstoffkompresse setzt sich aus etwa zwei Dritteln Viskose und einem Drittel Polyester zusammen. Beide Arten von Kompressen bestehen typischerweise aus mehreren Schichten Stoff, die gefaltet übereinander liegen. Das erlaubt es ihnen, deutlich mehr Flüssigkeit aufzunehmen als eine einlagige Kompresse.
Im Verhältnis zu ihrem Gewicht können Kompressen aus Vlies deutlich mehr Flüssigkeit absorbieren als Kompressen aus Mull. Ein weiterer Vorteil der Vlieskompressen besteht darin, dass der Kunststoff, aus dem sie bestehen, eine glattere Oberfläche hat als die Baumwolle einer Mullkompresse. Infolgedessen verkleben Vlieskompressen nicht so leicht – weder mit der Wunde selbst noch mit den Wundrändern. Das macht sie zu einer guten Wahl für empfindliche Wunden. Der große Vorteil von Mullkompressen hingegen ist, dass sie luftdurchlässiger sind. Dadurch kann die darunter liegende Wunde besser atmen.
2. Die Optimierten: ES-Kompresse und Schlitzkompresse
Auch die ES-Kompresse ist eine klassische Kompresse aus Mull. Das „ES“ steht allerdings für eine Besonderheit im Aufbau – nämlich für die „eingeschlagenen Schnittkanten“, die es ermöglichen, diese Art von Kompresse bei Bedarf einfach aufzuklappen, um damit eine größere Fläche abzudecken. Grundsätzlich könnte man zu diesem Zweck auch eine reguläre Mullkompresse zuschneidet, doch würde das bedeuten, dass sich am Rand der Kompresse Fäden lösen und in Kontakt mit der Wunde kommen können. Für die schnelle und gleichzeitig sichere Versorgung größerer Wunden ist daher eine ES-Kompresse eine gute Wahl.
Ähnlich spezialisiert ist auch die Form der Schlitzkompresse. Wie der Name vermuten lässt, hat diese Art von Kompresse einen vorgefertigten Schlitz, durch den Schläuche, Katheter oder Drainagen geführt werden können. Der Vorteil liegt hier in der Zeitersparnis: Das manuelle Zuschneiden von Kompressen ist oft unsauber, führt zu losen Randfäden und kann schlimmstenfalls sogar die Fähigkeit der Kompresse, diese sensiblen Übergänge vollständig abzudecken, vermindern. Kompressen mit vorgefertigtem Schlitz sind schneller, einheitlich und vermeiden Verunreinigungen, die beim Selbstzuschneiden auftreten können.
3. Für bessere Wundheilung: Gelkompresse und Salbenkompresse
Gelkompressen bilden in Verbindung mit Exsudaten – also den Flüssigkeiten, die von einer offenen Wunde abgesondert werden – ein viskoses Gel. Dadurch fördert diese Art von Kompresse die Feuchtigkeitsregulierung und unterstützt die Heilung von stark nässenden Wunden. Außerdem sind Gelkompressen besonders vorteilhaft bei tieferen oder infizierten Wunden, da sie einerseits eine hohe Saugkraft aufweisen und andererseits ein feuchtes, gleichzeitig aber eben auch sauberes Wundmilieu aufrechterhalten.
Auch Salbenkompressen dienen dazu, schwierige Wundheilungsprozesse zu unterstützen. Der grundlegende Aufbau ist dabei stets derselbe: Eine Vlies- oder Mullkompresse, die mit Heilsalbe beschichtet wird – eine Kombination, die selbst hergestellt oder fertig eingekauft werden kann. Die Schicht Salbe auf der Kompresse verhindert das Verkleben mit der Wunde und sorgt zugleich für eine gleichmäßige Wirkstoffabgabe. Besonders praktisch sind Salbenkompressen bei der Behandlung trockener oder gereizter Wunden, da sie – wie auch die Gelkompressen – verhindert, dass die Wunde austrocknet, ohne dass die betreuenden Fachkräfte in Medizin und Pflege in regelmäßigen Abständen frische Salbe auftragen müssen.
Sterile oder unsterile Kompressen?
Der Unterschied zwischen sterilen und unsterilen Kompressen ist ihre Keimfreiheit. Sterile Kompressen sind hinreichend frei von Mikroorganismen und werden daher für offene Wunden oder invasive Eingriffe verwendet. Mull- und Vlieskompressen dienen dabei übrigens nicht nur als Wundauflagen, sondern teils auch als sterile Tupfer oder Bestandteile von Drainagen. Unsterile Kompressen hingegen werden primär für äußere Anwendungen verwendet, bei denen Keimfreiheit keine Priorität ist. Ein typischer Einsatzbereich für eine unsterile Kompresse ist das Desinfizieren der Haut vor der Blutabnahme beim Arzt: Da hier ohnehin Desinfektionsmittel zum Einsatz kommt, genügt eine unsterile Kompresse vollauf.
Die Entscheidung, welche Kompresse für die Wundversorgung im konkreten Einzelfall die beste Wahl ist, hängt vom Zustand der Wunde ab: Bei offenen, blutenden oder potenziell infizierten Wunden sollte eine sterile Kompresse gewählt werden. Bei sauberen, geschlossenen oder nicht kritischen Wunden reicht in der Regel eine unsterile Kompresse aus. Um Verwechslungen zu vermeiden und vor allem die Kompressen bis zu dem Moment, in dem sie benötigt werden, sicher zu lagern, werden sterile Kompressen in versiegelten und entsprechenden gekennzeichneten Verpackungen geliefert, die Sie an dem aufgedruckten Hinweis „steril“ und meist auch an einem Sterilisationssymbol erkennen.
Kompressen für jeden Bedarf
Sie sind auf der Suche nach der richtigen Kompresse für einen spezifischen Bedarf? Oder möchten Sie mehr über unser Sortiment im Bereich Wundabdeckung erfahren? Von Vlies und Mull bis hin zu Gelkompressen und Salbenkompressen: Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 bei der Auswahl der passenden Kompressen für Ihre Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung beraten.
Ob Labortest oder Schnelltest, der grundlegende Ablauf ist stets derselbe. Zunächst werden den Patient:innen Proben entnommen – etwa Blut, Urin oder Gewebe. Diese werden dann mittels spezifischer Verfahren auf bestimmte Faktoren untersucht, etwa auf die Quantität ihrer Bestandteile (z. B. beim Monitoring der Blutwerte) oder auf das Vorhandensein einzelner Aspekte (z. B. bei der Suche nach krankheitserregenden Parasiten).
In der Umsetzung gibt es hier jedoch einige nicht zu unterschätzende Unterschiede, die sich sowohl auf die Arbeitsabläufe der beteiligten Fachkräfte als auch auf Dauer, Kosten und Aussagekraft des Tests auswirken können. Was das konkret bedeutet? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen! In diesem Beitrag stellen wir Ihnen fünf zentrale Unterschiede zwischen Schnelltests und Labortests vor.
Unterschied #1: Die Probenentnahme
Der erste große Unterschied zwischen Schnelltest und Labortest zeigt sich bereits bei der Probenentnahme. Im Fall eines Labortests wird die Probenentnahme meist durch Fachkräfte mit medizinischer bzw. pflegerischer Ausbildung durchgeführt, um einerseits die Sicherheit der Patient:innen und andererseits die Qualität der Probe zu gewährleisten. Es gibt zwar auch Ausnahmen – etwa Urin- oder Stuhlproben, die meist von den Patient:innen selbst gesammelt werden – doch die Vorbereitung der Proben für den Versand an das zuständige Labor übernehmen auch hier Fachkräfte.
Schnelltests sind im Vergleich dazu so aufgebaut, dass üblicherweise auch Laien ohne medizinische Vorkenntnisse die dafür erforderlichen Proben entnehmen können, ohne Kontamination, Verletzungen oder Infektionen zu riskieren. Aus diesem Grund enthält das Testkit für einen Schnelltest gewöhnlich alle für die Probenentnahme erforderlichen Materialien sowie eine detaillierte Anleitung. Die Materialien für die Probenentnahme im Vorfeld eines Labortests müssen hingegen individuell von den zuständigen Fachkräften zusammengestellt werden.
Unterschied #2: Die Auswertung
Labortests werden von entsprechend ausgebildeten Expert:innen durchgeführt, den sogenannten Medizinischen Technolog:innen für Laboratoriumsanalytik (früher: Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistent:innen). Je nach Labor können sie auf bestimmte Verfahren spezialisiert sein. Im Fall eines Blutbilds etwa – das ist der am häufigste durchgeführte Labortest – wird die Blutprobe in Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung entnommen und dann in ein auf hämatologische Untersuchungen spezialisiertes Labor geschickt. Es gibt allerdings durchaus auch (Fach-)Arztpraxen und vor allem Kliniken, die hauseigene Labore betreiben.
Wer einen Schnelltest auswerten will, braucht indes nur ein bisschen Sorgfalt und Geduld. Jedes Testkit ist so aufgebaut, dass auch Laien die Ergebnisse ablesen können. Meist kommen hier chemisch vorbereitete Teststreifen zum Einsatz, die durch eine punktuelle Verfärbung (z. B. Striche auf einem COVID-Schnelltest) oder durch eine bestimmte Farbe (z. B. pH-Teststreifen) das Ergebnis anzeigen. Wie die Ergebnisse zu interpretieren sind, können die Anwender:innen der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Schnelltests entnehmen.
Unterschied #3: Die Dauer
Wie lange ein Labortest dauert, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab: Vom Transportweg der Probe, von der Auslastung des Labors und nicht zuletzt auch davon, welches Testverfahren im konkreten Einzelfall zum Einsatz kommt. Während ein Blutbild innerhalb von ein bis zwei Tagen ausgewertet sein kann, dauert z. B. eine Bakterienkultur allein schon deshalb länger, weil die Kultur mehrere Tage lang wachsen muss, bevor sie bearbeitet werden kann. Wird eine Probe inhouse in einem Praxislabor analysiert, fallen zwar die Transportwege weg, doch je nach Auftragsdichte und Testverfahren ist trotzdem mit variierenden Bearbeitungszeiten zu rechnen.
Wie der Name schon vermuten lässt, sind Schnelltests darauf ausgelegt, diese Wartezeiten zu vermeiden und möglichst schnelle Ergebnisse zu erzielen. Wie lange es von der Probenentnahme bis zum Ablesen des Ergebnisses dauert, variiert zwar je nach Schnelltest, doch in den allermeisten Fällen müssen die Anwender:innen nur wenige Minuten warten. Tatsächlich kann es sogar sein, dass ein Schnelltest innerhalb eines bestimmten Zeitfensters abgelesen werden muss, da im Lauf der Zeit die chemische Reaktion nachlässt und die Ergebnisse an Aussagekraft verlieren.
Unterschied #4: Die Kosten
Auf die Frage, was günstiger ist, ein Schnelltest oder ein Labortest, geben medizinische Fachkräfte oft eine andere Antwort als ihre Patient:innen. Das liegt daran, dass die Krankenversicherung die Kosten für ärztlich angeordnete Labortests und Schnelltests trägt. Für (gesetzlich) versicherte Patient:innen sind diese daher kostenlos. Es gibt jedoch auch Schnelltests, die in der Apotheke (und teils auch in Drogerien o. Ä.) frei erhältlich sind – und auch wenn diese bestimmten Bedingungen von der Krankenkasse bezahlt werden können, müssen die Patient:innen in diesen Fällen zumindest die Rezeptgebühr begleichen.
Wird ein Schnelltest in einer Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung eingesetzt, fallen die Kosten meist eher gering aus: Alles, was es für einen Schnelltest braucht, ist das Testkit und wenige Minuten Personalaufwand. Bei einem Labortest ist das anders: Der eigentliche Test macht hier nur ein Teil der Kosten aus – schließlich sind auch Verbrauchsmaterialien für Probenentnahme und Versand erforderlich. Darüber hinaus können bei Labortests auch zusätzliche Personalkosten hinzukommen, wenn für die Probenentnahme ein separater Termin angesetzt werden muss, z. B. weil die Patient:innen für die Blutentnahme nüchtern sein müssen.
Unterschied #5: Die Aussagekraft
Der fünfte und für die Gesundheit der Patient:innen wohl wichtigste Unterschied zwischen Schnelltest und Labortest besteht in der Aussagekraft der Ergebnisse. Schnelltests liefern meist qualitative Ergebnisse, d. h. es gibt eine klare Frage – etwa „Liegt der Blutzucker über diesem Schwellenwert?“ – und die kann der Schnelltest mit Ja oder Nein beantworten. Labortests können hingegen zwei Schritte weiter gehen: Sie können sowohl die einzelnen Inhalte einer Probe quantifizieren (z. B. im Blutbild) als auch dazu beitragen, Faktoren aufzudecken, an die bisher noch gar niemand gedacht hatte und die daher auch nicht mit einem entsprechenden Schnelltest überprüfen wurden (z. B. Identifizieren von Erregern in Bakterienkulturen).
Zudem sind Labortests in der Regel genauer und spezifischer als Schnelltests, da diese Untersuchungen standardisierten Verfahren folgen. Dabei sind Anwender:innenfehler natürlich auch nie vollständig ausgeschlossen – Irren ist immer noch menschlich. Aber die Chance, dass bei einem Labortest eine Probe verunreinigt oder ein Verfahren unsachgemäß durchgeführt wurde, ist um ein Vielfaches geringer als im Fall eines von Laien durchgeführten Schnelltests.
Schnelltest vs. Labortest: Das Wichtigste auf einen Blick
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Schnelltests nicht einfach nur schneller umzusetzen sind als ein entsprechender Labortest: Sie sind auch günstiger, nehmen weniger Zeit in Anspruch und können im Bedarfsfall sogar oft von Laien durchgeführt werden. Dennoch gelten Labortests mit gutem Recht weiterhin als Goldstandard für Diagnostik und Monitoring. Die Untersuchung durch speziell für diese Analysen ausgebildete Fachkräfte verringert nicht nur das Risiko eines falschpositiven oder falschnegativen Ergebnisses, sondern ermöglicht auch eine Vielzahl von Testverfahren, die sich schlicht nicht mit Schnelltests umsetzen lassen – und diese Expertise ist sowohl die Wartezeit als auch ihren Preis definitiv wert.
Labortest | Schnelltest | |
Probenentnahme | (meist) Vorkenntnisse erforderlich | keine Vorkenntnisse erforderlich |
Auswertung | nur durch Fachkräfte | anhand der Anleitung |
Dauer | mehrere Tage | wenige Minuten |
Kosten | für Patient:innen meist kostenlos für Durchführende: Personal, Material, Versand, Labortest | für Patient:innen oft kostenlos für Durchführende: Personal, Material |
Aussagekraft | zuverlässige Ergebnisse Quantifizierung und Identifizierung mehr Testverfahren möglich | Anwenderfehler möglich |
Unsere Medizinprodukte für Schnelltests und Labortests
Vom pH-Indikator über sterile Lanzetten und Blutzuckermessgeräte bis hin zu Monovette, Vacutainer und Objektträger: Wir bieten Ihnen ein breit gefächertes Sortiment an Medizinprodukten für Schnelltests und Labortests. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, welche Testverfahren in Ihrer Klinik, Praxis oder Pflegeeinrichtung zum Einsatz kommen. Wir unterstützen Sie gern bei der Auswahl den passenden Materialien!
Diabetes ist eine Zuckerstoffwechselerkrankung, die gravierende Folgen haben kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Der erste Schritt zur Behandlung ist dabei natürlich die korrekte Diagnose – und hier kann ein Diabetes-Schnelltest im richtigen Augenblick den entscheidenden Vorsprung bedeuten. Doch auch für die Behandlung von Patient:innen, deren Diagnose längst gesichert ist, spielen Diabetes-Schnelltests eine wichtige Rolle, denn sie helfen Betroffenen dabei, ihren Blutzuckerspiegel zuverlässig im Blick zu behalten.
Aber was genau bedeutet das? Wird für jeden Diabetes-Schnelltest Blut abgenommen? Und warum können selbst moderne Diabetes-Schnelltests nicht die eingehende Untersuchung von Proben im Labor ersetzen? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen. In diesem Artikel haben wir drei Fakten über Diabetes-Schnelltests für Sie zusammengestellt, die sowohl Patient:innen als auch das behandelnde Fachpersonal kennen sollten.
1. Nicht für alle Diabetes-Schnelltests braucht es Blut
Sie denken beim Schlagwort „Diabetes-Schnelltest“ zuallererst an einen Test, für den mit einer sterilen Lanzette ein Blutgefäß – meist am Finger – punktiert und eine kleine Menge Blut auf einen Teststreifen gegeben wird? Damit liegen Sie ganz sicher nicht verkehrt, denn bei diesen Blutzucker-Tests handelt es sich tatsächlich um die Diabetes-Schnelltests, die im medizinischen Alltag am häufigsten zum Einsatz kommen. Mit diesen Schnelltests wird bestimmt, ob der Blutzuckerspiegel der Patient:innen einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Es gibt aber auch eine zweite Form von Diabetes-Schnelltest, für die kein Blut erforderlich ist.
Hierbei handelt es sich um Urintests, die sowohl zur Diabetes-Diagnostik als auch für das Monitoring des Behandlungserfolgs bei Patient:innen eingesetzt werden können. Die für diesen Diabetes-Schnelltest erforderlichen Teststreifen kommen in Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz, aber auch die Patient:innen selbst können sie üblicherweise in der örtlichen Apotheke erhalten. Um den Diabetes-Schnelltest durchzuführen, wird der Teststreifen beim Wasserlassen kurz in den Strahl gehalten. Überschreitet die im Urin enthaltene Glukose den Schwellwert, verfärbt sich der Streifen.
Der Grund dafür, dass Glukose im Urin ist, kann Diabetes mellitus sein – denn bei Erkrankten ist typischerweise so viel Glukose im Blut, dass die Nieren nicht alles aufnehmen können. Allerdings ist das nicht die einzige mögliche Ursache. Glukose im Urin kann auch auf andere Krankheiten hinweisen. Daher sollte ein Harnteststreifen nie der einzige Diabetes-Schnelltest sein, der in einem Verdachtsfall eingesetzt wird. Gleichzeitig gilt aber auch: Schlägt der Glukose-Teststreifen an, sollte stets eine eingehende ärztliche Untersuchung folgen, denn selbst wenn ein Blut-Schnelltest den Diabetes-Verdacht auflösen kann, ist hier irgendetwas mit den Nieren nicht in Ordnung – und das bedeutet akuten Behandlungsbedarf.
2. Die richtige Anwendung von Diabetes-Schnelltests will gelernt sein
Bei Schnelltests besteht immer das Risiko, dass sich ein Anwendungsfehler einschleicht. Das betrifft auch alle Arten von Diabetes-Schnelltests. Dadurch, dass Schnelltests eben auf schnelle Ergebnisse ausgelegt sind, können schon kleine Ungenauigkeiten zu gravierenden Abweichungen führen. Falschpositive Ergebnisse sind dabei zwar ärgerlich, stellen aber meist kein Risiko für die Gesundheit der Patient:innen dar – immerhin ist ein falschpositiver Diabetes-Schnelltest, der zu einer negativen Untersuchung beim Arzt führt, immer noch gute Vorsorge.
Deutlich kritischer sind bei Diabetes-Schnelltests falschnegative Ergebnisse, da sie die Diagnose und passgenaue Behandlung der Stoffwechselerkrankung hinauszögern können. Ein typischer Fehler bei der Anwendung von Diabetes-Schnelltests besteht zum Beispiel im Fall des bereits erwähnten Glukose-Urintests, dass zu viel oder wenig Urin auf den Teststreifen kommt. Ähnliche Fehler treten auch bei Diabetes-Schnelltests auf, für die Blut auf einen Teststreifen aufgetragen werden muss: Hier ist es wichtig, dass der Teststreifen nicht auf die Haut gedrückt, sondern an den Bluttropfen gehalten wird, da sich der Diabetes-Schnelltest sonst nicht richtig vollsaugt. Darüber hinaus kommt es – gerade bei der Anwendung durch Laien – auch oft zu Fehlern beim Ablesen der Ergebnisse eines Diabetes-Schnelltests, wenn etwa Verfärbungen nicht richtig erkannt oder Zahlen nicht richtig abgelesen werden.
Aus diesen Gründen ist nicht nur für Diabetiker:innen, die zuhause Diabetes-Schnelltests zu Monitoring-Zwecken durchführen, wichtig, dass sie die korrekte Handhabung der Testmaterialien beherrschen. Auch erfahrene Fachkräfte sollten sich stets Zeit nehmen, um sich mit den spezifischen Diabetes-Schnelltests vertraut zu machen, mit denen sie im Klinik- oder Pflegealltag arbeiten.
3. Ein Diabetes-Schnelltest kann einen Labortest nicht ersetzen
Wenn Diabetes-Schnelltests bei Patient:innen anschlagen, die noch keine Diabetes-Diagnose erhalten haben, sollte umgehend eine ärztliche Untersuchung angesetzt werden – vertiefende Laboruntersuchen inklusive. Wie bereits erwähnt, zeigen Diabetes-Schnelltests nur an, dass die Glukosewerte in Blut oder Urin erhöht sind. Was das im konkreten Einzelfall bedeutet, darüber gibt der Schnelltest jedoch keine Auskunft. Für die schlussendliche Diagnose sind daher meist Laboruntersuchungen erforderlich, die zum einen die präzise Quantifizierung der Blutwerte und zum anderen auch die Unterscheidung zwischen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 ermöglichen.
Hat der Diabetes-Schnelltest angeschlagen, kann beispielsweise ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt werden. Hierfür werden im Abstand von zwei Stunden zwei Blutproben entnommen, die im Labor verglichen werden. So lässt sich bestimmen, wie viel Glukose aus der Nahrung in die Zellen gelangt. Anhand dieses Ergebnisses kann Diabetes Typ 2 und auch Prädiabetes diagnostiziert werden, der Übergangsbereich, in dem Patient:innen ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Selbst bei Patient:innen mit bestätigter Diagnose, die regelmäßig Diabetes-Schnelltests durchführen müssen, um die Insulinzufuhr im Alltag korrekt zu dosieren, sind regelmäßige Labortests unerlässlich. Gerät der Blutzuckerspiegel langfristig ins Ungleichgewicht, drohen Langzeitfolgen wie Nierenkrankheiten oder Schlaganfälle. Auch wenn regelmäßige Diabetes-Schnelltests hilfreiche Indikatoren sind, sollte daher zur Sicherheit der Patient:innen stets mit genaueren Labortests sichergestellt werden, dass die Glukoselevel im grünen Bereich bleiben. Zu diesem Zweck wird übrigens meist der sogenannte HbA1c-Wert bestimmt, der auch als „Blutzuckerlangzeitgedächtnis“ bezeichnet wird. Zwar gibt es für die Ermittlung des HbA1c-Werts inzwischen Diabetes-Schnelltests, doch werden diese üblicherweise nicht zuhause, sondern von Fachkräften in Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung durchgeführt, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu maximieren.
Alles, was Sie für Diabetes-Schnelltests brauchen
Sie sind auf der Suche nach den passenden Diabetes-Schnelltests für Ihre Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung? Oder möchten Sie Verbrauchsmaterialien wie Teststreifen nachbestellen, die mit dem Blutzuckermessgerät Ihres präferierten Herstellers kompatibel sind? Von der sterilen Lanzette bis zur vollständigen Erstausstattung für Diabetes-Schnelltests in Ihrem Praxislabor finden Sie in unserem Produktkatalog alles, was Sie für Diagnose und Monitoring von Diabetes mellitus benötigen. Und falls Sie noch nicht ganz sicher sind, welche Produkte Ihnen und Ihrem Team die Durchführung und Auswertung Diabetes-Schnelltests erleichtert, steht Ihnen unser Service-Team gern beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie uns unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, wie wir Ihnen in Sachen Diabetes-Schnelltest weiterhelfen können.
Die Wahl des richtigen Nahtmaterials ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Resorbierbare Fäden sind zwar beliebt, aber nicht immer die optimale Lösung. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Faktoren Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten, um Komplikationen zu vermeiden.
Aus der modernen Medizin sind resorbierbare Fäden nicht mehr wegzudenken – und das aus gutem Grund. Resorbierbare Fäden sind flexibel in ihrer Anwendung, benötigen keinen zweiten Termin zum Fadenziehen und reduzieren dadurch die Belastung des Gewebes. Das beschleunigt wiederum den Heilungsprozess und beugt Narbenbildung vor. Allerdings gibt es auch Anwendungen, in denen das beliebte Nahtmaterialien nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen zum Einsatz kommen sollte: Auch resorbierbare Fäden haben Nachteile, die das behandelnde Fachpersonal bei der Auswahl des passenden Nahtmaterials im konkreten Anwendungsfall bedenken sollte.
In diesem Artikel stellen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical die drei wichtigsten Nachteile resorbierbarer Fäden vor und zeigen Ihnen, wie Sie diese in bestimmten Einsatzbereichen durch die strategische Wahl der Fadenstärke und des Nahtmaterials ausgleichen können.
Drei Nachteile resorbierbarer Fäden
Resorbierbare Fäden haben einen klaren Vorteil: Sie lösen sich von selbst im Gewebe auf. Entsprechend profitiert fast jede Anwendung bei der sie in Frage kommen davon sie zu nutzen. Es gibt allerdings drei große Nachteile bei resorbierbaren Fäden, die Fachkräfte bedenken sollten, wenn sie sich für ein solches Nahtmaterial entscheiden.
Nachteil #1: Auch resorbierbare Fäden können allergische Reaktionen auslösen
Resorbierbar bedeutet, dass der Körper den Faden selbst auflösen kann. Das ist aber nicht synonym mit hypoallergen: Ob Patient:innen resorbierbare Fäden gut vertragen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Auch manche der Materialien, aus denen resorbierbare Fäden produziert werden, können in Einzelfällen Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen auslösen.
Im besten Fall leiden Patient:innen, die resorbierbares Nahtmaterial nicht vertragen, nur unter Rötungen und Juckreiz, doch auch schwerere Reaktionen sind nicht auszuschließen. Im schlimmsten Fall kann es infolge einer Allergie oder Unverträglichkeit sogar zu Wundheilungsstörungen und verstärkter Narbenbildung kommen.
Wie lässt sich dieser Nachteil resorbierbarer Fäden ausgleichen? Ist eine Unverträglichkeit oder Allergie bekannt, ein resorbierbarer Faden aber für die Wundversorgung unerlässlich, kann es eine Lösung sein, auf ein anderes Nahtmaterial auszuweichen. Verchromtes Katgut – also ein mit Metall überzogenes organisches Nahtmaterial – ist z.B. eine sinnvolle Alternative, wenn Patienten:innen synthetische Materialien nicht (gut) vertragen. Außerdem gibt es auch unter den synthetischen Materialien verschiedenste Kunststoffe, sodass sich auch hier viel Raum für strategische Variation gibt.
Nachteil #2: Resorbierbare Fäden verlieren im Lauf der Zeit an Widerstandsfähigkeit
Resorbierbare Fäden lösen sich im Lauf Zeit auf. Das ist auch so gewollt, denn das ist die namensgebende Resorption: Der Prozess des Abbaus und der anschließenden Aufnahme eines Materials durch den Körper. Die Zeit, die ein chirurgischer Faden braucht, um sich etwa bis zur Hälfte seiner Stärke aufzulösen, wird als Resorptionszeit bezeichnet. Dieser Zeitpunkt ist ausschlaggebend für die Auswahl des richtigen Nahtmaterials, denn Fachpersonal sollte den Faden für eine Behandlung stets mit Blick auf die geschätzte Dauer der Wundheilung auswählen.
Fällt die Resorptionszeit zu kurz aus, verliert die Wunde, die eigentlich vom Faden geschlossen gehalten werden sollte, an Stabilität – und kann sich infolgedessen bei der nächsten Belastung wieder öffnen. Das ist übrigens auch einer der Gründe dafür, dass Allergien und Unverträglichkeit so problematisch sind: Dauert der Wundheilungsprozess länger als die behandelnden Fachkräfte angenommen haben, kann die Wunde wieder aufplatzen.
Wie lässt sich dieser Nachteil resorbierbarer Fäden ausgleichen? Langsam heilende Wunden und solche, die größere Stabilität benötigen, um eine sicher Wundheilung zu gewährleisten, können mit polyfilem Nahtmaterial – also mit Fäden aus mehreren verflochtenen Strängen – genäht werden. Stattdessen oder auch zusätzlich können Fäden mit größerem Durchmesser benutzt werden. Diese beiden Vorkehrungen verlängern die Zeit, die das Nahtmaterial braucht, um resorbiert zu werden. Ist das keine Option, sollte direkt mit nicht resorbierbaren Fäden genäht werden.
Nachteil #3: Resorbierbare Fäden lösen sich nicht immer schnell genug
Verschiedenen Fäden lösen sich verschieden schnell auf. Wenn das Fachpersonal gut einschätzen kann, wie schnell eine Wunde heilt, kann ein entsprechendes Nahtmaterial gewählt werden – doch wenn die Resorptionszeit zu lang ausfällt, schließt sich die Wunde schneller als der Faden abgebaut wird. Das kann die Narbenbildung begünstigen, wenn etwa die Naht am noch empfindlichen frischen Gewebe zerrt oder sich gar neues Gewebe um die Fäden herum bildet.
Unerwünschte Nebenwirkungen wie diese lassen sich zwar umgehen, indem die Fäden gezogen werden, aber damit ist der eigentliche Sinn und Zweck des resorbierbaren Nahtmaterials verfehlt. Soll resorbierbares Nahtmaterial zum Einsatz kommen, obwohl sich der notwendige Zeitraum für die Wundheilung nicht exakt einschätzen lässt, ist es daher wichtig, dass das Fachpersonal Maßnahmen trifft, die gewährleisten, dass sich die Nähte schnell genug auflösen.
Wie lässt sich dieser Nachteil resorbierbarer Fäden ausgleichen? Schnell heilende Wunden können mit monofilem Nahtmaterial – also Fäden, die aus einem einzelnen Strang bestehen – genäht werden. Um die Resorptionszeit weiter zu reduzieren, sind außerdem Fäden mit geringem Durchmesser besonders nützlich. Ist jedoch unklar, wie schnell sich ein Faden in einer spezifischen Wunde auflösen wird, empfiehlt es sich, darüber nachzudenken, sich der Wundheilungsprozess mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial nicht reibungsloser gestalten ließe.
Sicher ist sicher: Warum gründliche Vorbereitung nicht immer die Nachsorge ersetzt
Wenn es darum geht, einen möglichst schnellen und zugleich sicheren Wundheilungsprozess zu gewährleisten, geht nichts über Expert:innenwissen und den kritischen Blick der behandelnden Fachkräfte. In diesem Artikel haben wir die drei größten Nachteile von resorbierbaren Fäden für Sie skizziert und Ihnen gezeigt, wie diese in der Praxis ausgeglichen werden können. Ganz gleich, für welchen Faden Sie sich entscheiden, gilt jedoch immer: Sobald der Verdacht besteht, dass eine Wunde so schnell oder langsam heilen könnte, dass sich die Vorteile resorbierbarer Fäden ins Gegenteil verkehren könnten, könnte es eine gute Idee sein, auch bei resorbierbarem Nahtmaterial mit regelmäßigen Nachsorgeterminen zu kontrollieren, ob die Fäden stets das richtige Maß an Stabilität bieten und sich zum richtigen Zeitpunkt auflösen.
Sie haben Fragen zu den Vor- und Nachteilen unserer resorbierbaren Fäden?
Möchten Sie wollen wissen, ob organische oder synthetische Materialien, monofiler oder polyfiler Faden für die Anwendung in Ihrer Praxis oder Klinik besser geeignet sind? Würden Sie gern mehr über die Unterschiede zwischen spezifischen Produkten aus unserem Portfolio erfahren? Was auch immer Sie suchen: Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Naht zur Seite – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der passende Faden fehlt.
Was es bei der Entscheidung zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen zu beachten gibt
Der Einsatz von Einweghandschuhen zählt zu den einfachsten Möglichkeiten, um das Kontaminationsrisiko im medizinischen Arbeitsalltag zu reduzieren. Die Wahl des richtigen Handschuhs für jede Anwendung will dabei allerdings gut durchdacht sein, denn während in den meisten Situationen unsterile Handschuhe notwendig sind, um sichere Untersuchungs- und Behandlungsprozesse zu gewährleisten, sind sterile Handschuhe nur in ganz bestimmten Situationen angebracht. Kommen sie in anderen Bereichen oder gar durchgehend zum Einsatz, kann das nicht nur vermeidbare Mehrkosten, sondern auch zusätzlichen Arbeitsaufwand zur Folge haben.
In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical, anhand welcher Faktoren Sie bestimmen können, wann sterile Handschuhe notwendig sind und in welchen Einsatzbereichen auch unsterile Handschuhe ausreichenden Schutz für Fachpersonal und Patient:innen bieten.
Sterile oder unsterile Handschuhe? Drei Kriterien für eine gute Entscheidung
Einweghandschuhe, die als Medizinprodukte hergestellt und vertrieben werden, unterliegen einer ausgesprochen strengen Qualitätskontrolle. Im Lauf des Produktionsprozesses werden sie allesamt sterilisiert, um eine möglichst geringe Keimbelastung zu gewährleisten. Während unsterile Handschuhe anschließend meist in größeren Verpackungseinheiten gebündelt werden, gibt es sterile Handschuhe nur in Einzelpackungen – denn nur so ist sichergestellt, dass jedes Paar dieser Einweghandschuhe auch wirklich steril ist, wenn es aus seiner Verpackung entnommen wird.
Aber welches Produkt bietet nun in welcher Situation das richtige Maß an Schutz? Um souverän zu entscheiden, wann Sie sterile Handschuhe anziehen sollten und wann unsterile Handschuhe erforderlich sind, lohnt es sich, die folgenden drei Faktoren im Blick zu behalten.
1. Sterile Handschuhe bedeuten nicht immer größere Sicherheit
Keine Frage: Wenn es darum geht, ein keimfreies Arbeitsumfeld zu schaffen, sind sterile Handschuhe unverzichtbar. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie und Ihr Team in allen Situationen des medizinischen Alltags besser geschützt sind, wenn Sie sterile Handschuhe anziehen. In vielen Bereichen sind Fachkräfte und ihre Patient:innen genauso gut vor Erregern geschützt, wenn unsterile Handschuhe zum Einsatz kommen.
Der große Unterschied zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen besteht darin, dass erstere in keimfreiem Zustand aus ihrer Verpackung entnommen werden können – eine Besonderheit, die vor allem der Sicherheit von Patient:innen dient, die im konkreten Untersuchungs- bzw. Behandlungsfall einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Geht es jedoch primär darum, die untersuchenden bzw. behandelnden Fachkräfte vor Kontamination zu schützen, bieten sterile Handschuhe keinen signifikanten Mehrwert: Um die Übertragung von Pathogenen auf die Hände der Fachkräfte zu verhindern – und sowohl in der Klinik und in Arztpraxen als auch im Labor und in der Pflege machen diese Fälle einen großen Teil des Arbeitsalltags aus – genügen unsterile Handschuhe vollauf.
2. Sterile Handschuhe müssen häufig gewechselt werden
So trivial es klingen mag: Sterile Handschuhe bleiben nie lange steril. Sobald sie aus der Verpackung entnommen wurden, dürfen sie keinen Kontakt mit nicht-sterilen Oberflächen haben, da sonst das Risiko einer Kontamination besteht. Ein unbedachter Griff an die Türklinke oder den Lichtschalter kann bereits genügen, um ein Paar sterile Handschuhe für den weiteren Einsatz unbrauchbar zu machen. Sterile Handschuhe werden daher üblicherweise so kurz vor ihrem Einsatz angezogen wie irgend möglich, und auch die empfohlene Tragezeit ist meist aus Sicherheitsgründen auf 45 Minuten oder weniger begrenzt.
In Arbeitsumgebungen, in denen sterile Handschuhe notwendig sind – etwa in der Chirurgie oder bei der Versorgung offener Wunden –, ist es daher unerlässlich, die Handschuhe nach Abschluss eines jeden Arbeitsschritts zu wechseln. Wird diese strenge Sterilitätsroutine auch in Bereichen eingehalten, in denen ein deutlich geringeres Kontaminationsrisiko besteht, hat das jedoch zwei Nachteile. Zum einen kostet das häufige Wechseln der Handschuhe viel Zeit und zum anderen steigen sowohl die Kosten als auch das Abfallaufkommen stark, da jedes Paar sterile Handschuhe separat verpackt werden muss, um einen sterilen Transport an seinen Einsatzort zu ermöglichen.
3. Auf die Technik kommt es an – auch beim Anziehen steriler Handschuhe!
Dass sich der Einsatz steriler Handschuhe im Arbeitsalltag als zeitintensiv erweist, ist neben der Häufigkeit der Handschuhwechsel auch der Tatsache geschuldet, dass diese mit einer bestimmten Technik durchgeführt werden müssen. Um die sterile Oberfläche zu erhalten, ist es wichtig, dass die Fachkräfte in ihre Handschuhe schlüpfen, ohne dabei deren Außenseite zu berühren. Zwar werden sterile Handschuhe bereits auf eine Art und Weise verpackt, die diesen Prozess erleichtert, doch die korrekte Anzieh-Routine will trotzdem gelernt sein – und wenn dabei ein Fehler unterläuft, müssen die Handschuhe verworfen und der Wechsel von vorn begonnen werden.
Ist ein steriles Arbeitsumfeld nicht zwingend erforderlich, sparen unsterile Handschuhe daher nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit. Das macht sie übrigens auch zu einer guten Wahl in Notsituationen: Wenn es besonders schnell gehen muss und die Infektionsgefahr seitens der Patient:innen eine untergeordnete Rolle spielt, weil gerade schlicht andere Risiken oberste Priorität haben, sind Fachkräfte mit unsterilen Handschuhen schlichtweg schneller einsatzbereit.
Wann sind sterile Handschuhe notwendig?
In allen Situationen, in denen ein steriles Arbeitsumfeld unerlässlich ist, fällt die Entscheidung für sterile Handschuhe leicht. In anderen Bereichen gilt es jedoch, die Anforderungen der Anwendung genau zu evaluieren. Sterile Handschuhe sind schließlich nicht automatisch besser – ganz im Gegenteil: Kommen sie in einem unpassenden Moment zum Einsatz, kosten sie nicht nur Zeit und Geld, sondern können sogar einen trügerischen Eindruck von Sicherheit vermitteln, wo eigentlich ein besonders sorgfältiges Vorgehen angebracht wäre.
Aus diesem Grund ist es ratsam, bei der Entscheidung zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen nicht nur die Kontaminationsgefahr, sondern auch die Ressourcen zu bedenken, die im Arbeitsalltag zur Verfügung stehen. Wann bieten sterile Handschuhe so viel größeren Schutz für Fachkräfte und Patient:innen, dass Sie und Ihr Team den damit einhergehenden Mehraufwand in Bezug auf Zeit, Geld und Abfall in Kauf nehmen sollten – und in welchen Situationen sind lediglich unsterile Handschuhe notwendig?
Sie möchten mehr über unsere sterilen und unsterilen Handschuhe erfahren?
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Vorteile und Nachteile von Schnelltests zur Blutuntersuchung
Bei der Diagnose und Überwachung von Krankheiten ist es wichtig, die Vitalwerte der Patient:innen genau im Blick zu behalten. Bluttests sind dafür oft unerlässlich – und wenn sie die Wahl haben, greifen Fachkräfte in Praxis, Klinik und Pflege meist zuallererst zu einem passenden Schnelltest.
Aber wie funktionieren Schnelltests zur Blutuntersuchung eigentlich und für welche Anwendungsfälle eignen sie sich besonders gut? Die Expert:innen von Wörner Medical haben die Antworten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche charakteristischen Vor- und Nachteile Schnelltests zur Blutuntersuchung mit sich bringen und in welchen Situationen es ratsam ist, doch eher auf einen Labortest auszuweichen.
Wie funktionieren Schnelltests zur Blutuntersuchung?
Ist von Schnelltests zur Blutuntersuchung die Rede, sind damit gewöhnlich chemisch vorbehandelte Teststreifen gemeint, die in Plastikkassetten eingebettet werden. Diese Testkassetten verfügen typischerweise über mindestens zwei Fenster. Auf eines wird ein Tropfen Blut gegeben, das von dort aus in den Teststreifen einziehen kann. Das zweite Fenster zeigt das Ergebnis an, meist in Form von Strichen, die an bestimmten Stellen auf dem Teststreifen erscheinen – oder eben nicht.
Ein Schnelltest zur Blutuntersuchung kann nur positiv oder negativ ausfallen. Das liegt daran, dass der Teststreifen in seinem Inneren dazu gedacht ist, das Blut der Patient:innen auf bestimmte Faktoren zu überprüfen. Jeder Schnelltest für Blutuntersuchungen reagiert daher auf spezifische Bestandteile einer Probe, etwa auf Gerinnungsfaktoren oder auf C-reaktives Protein (CRP), das ein Anzeichen für versteckte Entzündungen im Körper sein kann.
Überschreitet die Probe ein gewisses Maß, zeigt der Schnelltest zur Blutuntersuchung ein positives Ergebnis an. Stellt sich die Frage, ob ein Schnelltest oder ein Labortest im konkreten Anwendungsfall die richtige Wahl ist, gilt es daher, zuallererst zu klären, ob bereits feststeht, worauf das Blut getestet werden soll. Ist das der Fall, sollten in einem zweiten Schritt die spezifischen Vor- und Nachteile von Schnelltests gegeneinander abgewogen werden.
Vorteile von Schnelltests zur Blutuntersuchung
Der wohl größte Vorteil eines Schnelltests zur Blutuntersuchung ist die Geschwindigkeit, mit der er durchgeführt werden kann. Von der Probenentnahme bis zum Ergebnis vergehen bei den meisten Schnelltests für Blut nur wenige Minuten. Das ist nicht nur dann von Vorteil, wenn eine schnelle Diagnose verhindern kann, dass sich der gesundheitliche Zustand der Patient:innen verschlechtert, sondern auch in Fällen, in denen mit geringem Personalaufwand eine hohe Anzahl an Patient:innen getestet werden muss.
Das ist aber keineswegs der einzige Grund dafür, dass Schnelltests zur Blutuntersuchung in vielen Fällen eine gute Wahl sind. Ein weiterer Vorteil von Schnelltests zur Blutuntersuchung besteht darin, dass für viele dieser Tests nur kleine Probenmengen erforderlich sind. So genügt etwa für Schnelltests zur Überprüfung des Blutzuckerspiegels bereits ein Tropfen Blut, der anstelle von Spritze, Monovette oder Vacutainer auch mit einer Lanzette entnommen werden kann. Aus diesem Grund lassen sich Schnelltests zur Blutuntersuchung zum einen bei empfindlichen Patient:innen oft leichter durchführen als Labortests – und zum anderen sinkt das Risiko für Hämatome und Infektionen, wenn direkt unter der Haut liegende Gefäße für die Probenentnahme genutzt werden können.
Nachteile von Schnelltests zur Blutuntersuchung
Dass jeder Schnelltest zur Blutuntersuchung auf einen bestimmten Bestandteil darauf spezialisiert ist, einen bestimmten Anteil der Probe nachzuweisen, bedeutet im Umkehrschluss auch, dass diese Art von Blutuntersuchung stets nur einen Teil der Vitalwerte abbildet. Der wichtigste Nachteil von Schnelltests zur Blutuntersuchung besteht infolgedessen darin, dass diese Art von Bluttest lediglich Auskunft darüber gibt, ob ein bestimmter Schwellenwert überschritten ist. Wie drastisch die Lage ist und ob eventuell noch andere Werte jenseits grünen Bereichs liegen, kann nur ein Labortest zeigen.
Hinzu kommt, dass sich nicht jede Art von Bluttest mit einer vorbereiteten Testkassette durchführen lässt. Ist beispielsweise die Form der Blutkörperchen von diagnostischer Bedeutung, führt kein Weg an einer Untersuchung der Probe unter dem Mikroskop vorbei. Für mikrobiologische Untersuchungen hingegen, mit denen Erreger im Blut identifiziert werden können, ist schlicht der Schnelltest als Format ungeeignet – schließlich brauchen die Kulturen, die hierfür angelegt werden, Zeit zum Wachsen.
Darüber hinaus sind Schnelltests zur Blutuntersuchung fehleranfälliger als Laboruntersuchungen. Das ist zum einen dem Aufbau der Tests geschuldet, die gerade aufgrund des schlichten Aufbaus, der sie so leicht zu handhaben macht, auch weniger präzise sind. Zum anderen werden Labortests aber auch unter weit strikteren Auflagen durchgeführt als Schnelltests. Sowohl das genaue Monitoring des Equipments und der Arbeitsumgebung als auch die Expertise der involvierten Fachkräfte sorgen für zuverlässige Ergebnisse. Schnelltests hingegen werden bisweilen unter nicht optimalen Bedingungen eingesetzt, etwa in einer Umgebung, deren Temperatur die für den Test erforderliche chemische Reaktion verlangsamt.
Wann ist ein Schnelltest zur Blutuntersuchung die richtige Wahl?
Ob ein Schnelltest zur Blutuntersuchung eine gute Wahl ist, hängt – wie so oft im medizinischen Alltag – von den Anforderungen es konkreten Anwendungsfalls ab. Schnelltests sind als diagnostische Hilfsmittel gut geeignet, wenn jede weitere Verzögerung der Behandlung das Risiko birgt, dass sich der Gesundheitszustand der Patient:innen verschlechtert.
Allerdings gilt es dabei stets auch zu bedenken, dass ein Schnelltest zur Blutuntersuchung keine exakte Auswertung und auch keinen Überblick über die Zusammensetzung der Probe liefert, sondern lediglich bestätigen kann, ob spezifische Bestandteile in bestimmten Mengen darin enthalten sind. Aus diesem Grund kommen Schnelltests gewöhnlich dann zum Einsatz, wenn eine Verdachtsdiagnose schnell bestätigt oder widerlegt werden muss.
In allen Situationen, in denen eine Auskunft über die ungefähre Quantität bestimmter Blutbestandteile genügt, haben Schnelltests jedoch einen schlagenden Vorteil: Sie sind nicht schneller, sondern auch deutlich günstiger als entsprechende Labortests, für die zusätzlich zum Material auch Transport- und Personalkosten im Labor anfallen. Aus diesem Grund stellen Schnelltests in vielen Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen, in denen die Blutwerte mancher Patient:innen in kurzen Intervallen überprüft werden müssen, eine signifikante finanzielle Entlastung dar.
Schnelltests für Blutuntersuchungen in Praxis und Pflege
In Ihrer Praxis oder Klinik werden bestimmte Bluttests gebraucht? Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einer Alternative zu Ihrem aktuellen Testsortiment? Wir beraten Sie gern zu allen Schnelltests aus unserem Sortiment – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, welche Art von Schnelltest für Blutuntersuchung Sie benötigen.
Vorteile und Nachteile von Labortests zur Blutuntersuchung
Blutuntersuchungen kommen nicht nur zum Einsatz, wenn es darum geht, spezifische Krankheiten zu identifizieren, den Verlauf chronischer Erkrankungen zu verfolgen oder die Wirksamkeit einer Therapie zu beurteilen: Sie sind auch ein zentraler Bestandteil zahlreicher Vorsorgeuntersuchungen. Und auch wenn die Fachkräfte in Praxis, Klinik und Pflege in vielen Situationen zu einem Schnelltest greifen können, ist das nicht immer die beste Lösung – oft geht nichts über die eingehende Analyse einer Probe im Labor.
Welche Situationen damit gemeint sind? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche spezifischen Vor- und Nachteile mit Labortests bei Blutuntersuchungen einhergehen.
Wie funktionieren Labortests zur Blutuntersuchung?
Im Gegensatz zu einem Schnelltest, der meist mit einem vorgefertigten Teststreifen bzw. einer Testkassette durchgeführt wird, müssen Labortests von Fachpersonal ausgewertet werden – und zwar unter Einsatz spezifischer Testverfahren und Laborgeräte. Soll dabei eine Blutprobe analysiert werden, wird diese zunächst in der betreuenden Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung entnommen und ggf. mit einem Gerinnungshemmer oder -beschleuniger behandelt, um sie in eine Form zu bringen, mit der die Expert:innen den geplanten Test durchführen können.
In einem zweiten Schritt wird die Probe dann an ein Labor übergeben, wo sie von medizinisch-technischen Laborant:innen untersucht wird. Während viele Kliniken und auch manche Facharztpraxen über eigene Labore verfügen, nutzen Pflegeeinrichtungen und allgemeinmedizinische Praxen meist externe Labore als Dienstleister für die Durchführung dieser Analysen. Das Testergebnis wird in diesem Fall aus dem Labor an die Einrichtung zurückgemeldet, die den Test veranlasst hat.
Vorteile von Labortests zur Blutuntersuchung
Während sich Schnelltests besonders gut für Blutuntersuchungen eignen, mit denen eine Verdachtsdiagnose in aller Eile überprüft werden soll, sind Labortests zur Blutuntersuchung immer dann im Vorteil, wenn nicht die Geschwindigkeit, sondern die Genauigkeit der Ergebnisse im Vordergrund steht. Der wohl größte Vorteil von Labortests zur Blutuntersuchung besteht schließlich darin, dass hier Fachkräfte am Werk sind.
Im Labor kann nicht nur bestimmt werden, ob ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird, sondern auch, in welchen Mengen bestimmte Bestandteile des Blutes vorhanden ist. Das ermöglicht es u. a., ein volles Blutbild zu erstellen, das einen Überblick über die Zusammensetzung der Probe und die Verhältnisse der einzelnen Bestandteile zueinander gibt – man denke etwa an den Hämatokrit-Wert, der den prozentualen Anteil der Blutzellen in Relation zum Volumen des Blutplasmas anzeigt. Tatsächlich können bei einem Labortest sogar Faktoren auffallen, nach denen bislang noch gar nicht gezielt gesucht wurde. So ist es etwa möglich, dass bei der Analyse eines Blutausstrichs zur Malaria-Diagnostik eine Anomalie in der Form der roten Blutkörperchen auffällt. Ein Malaria-Schnelltest könnte diese nicht abbilden, da er lediglich nachweist, dass bestimmte Antigene im Blut vorhanden sind.
Darüber hinaus reduziert ein Labortest zur Blutuntersuchung auch die Wahrscheinlichkeit eines falschen Ergebnisses deutlich. Erstens wird die Probe durch speziell für diese Aufgaben ausgebildete Fachkräfte analysiert und zweitens sind medizinische Labore zur Einhaltung strenger Qualitätsstandards verpflichtet. Anders als bei Schnelltests, deren Genauigkeit durch Faktoren wie die Expertise der Anwender:innen oder die Umgebungstemperatur beeinträchtigt werden kann, haben Labortests zur Blutuntersuchung daher auch den Vorteil, dass sie unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden. Das steigert die Sicherheit der Diagnose und infolgedessen die Präzision der darauf basierenden Behandlungsstrategien.
Nachteile von Labortests zur Blutuntersuchung
Mit Blick auf die logistischen Rahmenbedingungen im medizinischen Alltag erweist sich der größte Vorteil von Labortests zur Blutuntersuchung auch als ihr größter Nachteil: Diese Analysen können nur von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden. Infolgedessen sind Labortests nicht nur kostenintensiver, sondern auch weit weniger flexibel umsetzbar als entsprechende Schnelltests.
Grundsätzlich gilt es, bei Labortests zur Blutuntersuchung die sowohl für den Versand der Probe als auch für deren Bearbeitung im Labor erforderliche Bearbeitungszeit einzukalkulieren. Bei Routinetests wie Blutbildern beträgt die Wartezeit meist maximal ein bis zwei Tage, doch speziellere Analysen können durchaus länger dauern. Dabei spielen im konkreten Einzelfall sowohl die Personalstruktur als auch Ausstattung und Auslastung des Labors eine wichtige Rolle: Die Ressourcen des Labors entscheiden schlussendlich darüber, wo, wann und wie viele Tests durchgeführt werden können.
Je später die Ergebnisse einer Laboruntersuchung vorliegen, desto weiter verzögert sich auch die Diagnose und damit die Behandlung. Das bedeutet nicht nur Stress für die Patient:innen, sondern kann in kritischen Situationen, in denen eine schnelle Intervention erforderlich wäre, auch Komplikationen zur Folge haben, die eigentlich vermeidbar gewesen wären. Aus diesem Grund kann es durchaus ratsam sein, Blutproben zur gründlichen Analyse in ein Labor zu senden, gleichzeitig aber einen oder mehrere Schnelltests durchzuführen, um abzuklären, wie kritisch die Lage ist. Sind die Ergebnisse eines Labortests für die Aufnahme der Behandlung unerlässlich, empfiehlt es sich zudem, Rücksprache mit den Expert:innen im Labor zu halten und in dringenden Fällen um bevorzugte Bearbeitung der betreffenden Probe zu bitten.
Wann ist ein Labortests zur Blutuntersuchung die richtige Wahl?
Ob die Wahl bei Bluttests auf einen Schnelltest oder einen Labortest fällt, hängt meist davon ab wie schnell die Ergebnisse gebraucht werden, wie genau sie sein müssen und welche Ressourcen für die Analyse einer Probe zur Verfügung stehen. Ist es die Zuverlässigkeit des Befunds besonders wichtig, weil die falsche Behandlung ein Risiko für den Gesundheitszustand der Patient:inenn darstellen könnte, wird meist ein Labortest veranlasst, auch wenn dieser mit mehr Aufwand und größeren Kosten einhergeht.
Darüber hinaus sind im Labor aber auch Blutuntersuchungen – und sogar ganze Testbatterien – möglich, die im Schnelltest-Format nicht durchgeführt werden können. Ein Beispiel hierfür wäre eine Blutkultur, die im Labor unter kontrollierten Bedingungen wachsen müssen, um überhaupt aussagekräftige Analysen zu ermöglichen. In dieselbe Kategorie fällt aber auch der wohl am häufigsten durchgeführte Labortest zur Blutuntersuchung: Das Blutbild.
Diese Laboruntersuchung liefert einen Überblick über die verschiedenen Bestandteile des Blutes. Das ermöglicht es zum einen, den allgemeinen Gesundheitszustands der Patient:innen zu überwachen und Risikofaktoren wie erhöhte Cholesterin- oder Blutzuckerwerte frühzeitig zu erkennen. Zum anderen können Blutbilder aber auch dazu dienen, die Wirksamkeit einer Behandlung zu evaluieren – denn von Entzündungsmarkern bis hin zu Werten, die Rückschlüsse auf die Funktion von Leber oder Nieren ermöglichen, lassen sich mit diesem Labortest ganz unterschiedliche Faktoren abbilden.
Von Agar bis Vacutainer: Equipment für Labortests zur Blutuntersuchung
Sie übersenden regelmäßig Proben für Blutuntersuchungen an das Labor Ihres Vertrauens? Oder betreiben Sie vielleicht sogar ein eigenes Praxislabor, in dem Ihr Team umfassende Analyse durchführt? Ganz gleich, ob Sie sterile Lanzetten, Monovetten oder Vacutainer, Agar oder Objektträger benötigen: Wir beraten Sie gern zu allen Produkten aus unserem umfangreichen Sortiment für Entnahme, Analyse und Versand von Blutproben.
Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Bluttests Sie Proben entnehmen wollen bzw. auf welche Laboranalysen Ihr Team spezialisiert ist. Wir helfen Ihnen dabei, ein passgenau auf Ihre Prozesse zugeschnittenes Materialpaket zusammenzustellen – kostenlos und unverbindlich.
Laboruntersuchungen und die dazu passenden Blutröhrchen im Überblick
Nichts ist so aussagekräftig wie eine Blutprobe: Von akuten Infektionen bis hin zu chronischen Krankheiten, versteckten Entzündungen und den ersten Anzeichen eines Tumors ist die moderne Labormedizin in der Lage, auf Grundlage weniger Milliliter Blut eine Vielzahl von Problemen zu identifizieren. Um die Zuverlässigkeit der Labortests zu gewährleisten, ist allerdings auch für jede Anwendung das passende Blutentnahmeröhrchen erforderlich – denn sowohl Monovetten als auch Vacutainer sind nicht nur in unterschiedlichen Größen, sondern auch mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen verfügbar.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Blutröhrchen in welchen Bereichen der Laboranalytik typischerweise zum Einsatz kommen. In einem kompakten Überblick stellen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical dabei typische Labortests aus Hämatologie, Mikrobiologie und Klinischer Chemie vor und zeigen Ihnen anhand dieser Beispiele, mit welchem Blutröhrchen welche Werte ermittelt werden können.
1. Blutröhrchen für Mikrobiologie
Für eine mikrobiologische Untersuchung des Blutes, mit der sich nachweisen lässt, ob und welche Krankheitserreger derzeit im Blut der Patient:innen leben, ist meist eine Blutkultur erforderlich. Dafür wird ein spezielles Nährmedium mit einer Blutprobe beimpft und entweder an der Luft (aerob) oder unter Luftausschluss (anaerob) inkubiert. Neben dem Vorhandensein von Mikroben – also Bakterien oder Pilzen – im Blut der Patient:innen kann eine solche Blutkultur auch Anzeichen einer Entzündung sichtbar machen.
Um sicherzustellen, dass sie alle Mikroben im Blut der Patient:innen abbilden, werden Blutkulturen mit sogenanntem Vollblut angesetzt, d.h. mit einer Blutprobe, die nicht weiter behandelt wurde und daher sowohl zelluläre Bestandteile als auch Serum und Gerinnungsfaktoren enthält. Aus diesem Grund ist das richtige Blutröhrchen für Werte aus der Mikrobiologie gewöhnlich eines, das keinerlei Zusätze enthält.
2. Blutröhrchen für Hämatologie
In den Aufgabenbereich der Hämatologie fallen alle Laboruntersuchungen, die sich mit Quantität und Qualität der Blutbestandteile beschäftigen. Typische Werte, die dabei erhoben werden, sind die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sowie der Blutplättchen (Thrombozyten) oder die Menge an Blutfarbstoff (Hämoglobin) und der feste Zellanteil (Hämatokrit) im Blut der Patient:innen.
Welches Blutröhrchen für Werte aus der Hämatologie das richtige ist, lässt sich allerdings nicht pauschal sagen. Meist wird hier zwar mit Blut gearbeitet, das noch nicht geronnen sein darf – denn nur so kann die Blutprobe zu einem Blutausstrich weiterverarbeitet und unter dem Mikroskop untersucht werden. Je nach Anwendung können dafür aber sowohl Blutröhrchen mit Gerinnungshemmer als auch unbehandeltes Vollblut zum Einsatz kommen:
Kleines Blutbild: Diese Untersuchung wird meist gibt einen Überblick über die Menge an Blutkörperchen, -plättchen, Hämoglobin und Hämatokrit. Die dafür erforderliche Blutprobe wird meist mit einem Blutröhrchen entnommen, das mit einem starken Gerinnungshemmer versetzt wurde (EDTA-Röhrchen).
Differentialblutbild: Mit diesem Blutbild werden die verschiedenen Unterformen der Leukozyten bestimmt und gezählt. Dafür kann entweder ein EDTA-Röhrchen oder Vollblut, das aus Kapillaren entnommen wurde, eingesetzt werden.
Großes Blutbild: Das große Blutbild setzt sich aus den Werten des kleinen Blutbildes und des Differentialblutbildes zusammen. Für beide Untersuchungen kommen dabei gewöhnlich EDTA-Blutröhrchen zum Einsatz.
Darüber hinaus gibt es in der Hämatologie noch einen Sonderfall, in dem ein anderer Gerinnungshemmer zum Einsatz kommt: Für Werte aus der Gerinnungsanalytik braucht es Blutröhrchen, die mit Natrium-Citrat versetzt sind. Da dieser Zusatz die Gerinnung nur vorübergehend hemmt, kann im Labor beobachtet werden, wie schnell oder langsam die Blutprobe gerinnt. Typische Werte, die mit Blutröhrchen für Gerinnungsanalytik ermittelt werden, sind dabei der Quick-Wert bzw. die Prothrombinzeit sowie die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT).
3. Blutröhrchen für Klinische Chemie
Laboruntersuchungen aus dem Bereich der Klinischen Chemie beschäftigen sich mit krankhaften Veränderungen, die sich auf die chemische Zusammensetzung des Gewebes und der Flüssigkeiten im Körper auswirken. Grob vereinfacht lässt sich daher sagen, dass alle Blutuntersuchungen, die nicht in den Aufgabenbereich der Hämatologie oder der Mikrobiologie fallen, der Klinischen Chemie zugeordnet werden können.
Mit den für diese Untersuchungen eingereichten Blutröhrchen werden Werte wie z.B. der Elektrolytgehalt, der Blutzuckerspiegel oder die im Blut enthaltenen Enzyme und Hormone ermittelt. Außerdem können mit Blutuntersuchungen aus der Klinischen Chemie auch Tumormarker als solche identifiziert werden. Aufgrund dieser Vielfalt an Untersuchungen kommen in der Klinischen Chemie allerdings Probenentnahmeröhrchen mir unterschiedlichen Zusätzen zum Einsatz. Welches Blutröhrchen für welchen Wert das richtige ist, entscheidet sich hier anhand zweier Fragen:
1) Welche Bestandteile des Blutes sind für die Untersuchung erforderlich?
2) In welchem Zustand müssen diese Blutbestandteile sein, damit sie analysiert werden können?
So empfiehlt sich beispielsweise für eine Analyse der Leber- und Nierenwerte ein Blutröhrchen mit Gerinnungsbeschleuniger (Serum-Röhrchen), da für Untersuchungen, die auf Enzyme abzielen, nur das Serum erforderlich ist, das in diesem besonderen Blutentnahmeröhrchen schneller von den festen Bestandteilen des Blutes getrennt werden kann. Um den Blutzuckerspiegel zu ermitteln, braucht es wiederum ein mit Fluorid versetztes Blutröhrchen – dieser Glykolysehemmer verhindert, dass der Zucker im Blut auch nach der Probenentnahme weiter abgebaut und somit das Testergebnis verfälscht wird – und soll ein Suchtest durchgeführt werden, um herauszufinden, ob sich irgendwo im Körper eine Entzündung versteckt, ist ein Blutröhrchen mit Natrium-Citrat die richtige Wahl.
Was gibt es bei der Auswahl des Blutröhrchens zu beachten?
Während manche Blutröhrchen für ganz bestimmte Tests konzipiert sind – man denke etwa an das Fluorid-Röhrchen zur Ermittlung des Blutzuckerspiegels –, können andere zur Bestimmung einer Vielzahl unterschiedlicher Werte eingesetzt werden. Um sicherzustellen, dass stets das passende Blutröhrchen für Werte aus genau den Bereichen der Laboranalytik zur Hand ist, die in einer Praxis oder Klinik benötigt werden, ist es daher ratsam, die Lagerhaltung gemeinsam mit den Fach- und Führungskräften zu planen, die diese Untersuchungen typischerweise in Auftrag geben: Das erleichtert sowohl die Lagerhaltung als auch die Planung der Arbeitsabläufe.
Darüber hinaus ist anzumerken, dass in manchen Fällen nicht die Machart des Blutröhrchen ausschlaggebend für den Erfolg einer Laboruntersuchung ist, sondern das, was nach der Probenentnahme damit passiert. Soll beispielsweise eine Blutkultur angesetzt werden, muss das unbehandelte Vollblut nach der Entnahme so schnell wie möglich in eine sogenannte Blutkulturflasche eingebracht werden – und wenn Serum oder Plasma untersucht werden sollen, muss die Probe nach dem Zentrifugieren auf 4–8 °C abgekühlt werden. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, bereits bei der Auswahl der Blutröhrchen für bestimmte Laboruntersuchungen auch die nächsten Schritte mitzudenken, da oft spezifisches Equipment erforderlich ist, um Proben vor Kontamination und Verfall zu schützen.
Das richtige Blutröhrchen für jede Anwendung
Sie suchen das passende Blutentnahmeröhrchen für einen ganz bestimmten Labortest? Oder wissen Sie bereits genau, welche Blutröhrchen Sie für welche Werte brauchen, und würden nun gern mehr über unser Sortiment an Zubehör für die Entnahme und sichere Weiterverarbeitung von Blutproben erfahren? Ob Monovette oder Vacutainer, Objektträger oder Versandgefäße: Das Team von Wörner Medizinprodukte hilft Ihnen dabei, Praxis, Klinik und Labor ideal auszustatten. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 beraten: Wir finden das passende Blutröhrchen für jede Anwendung.
Blutentnahmesysteme im Überblick
Der einfachste und oft auch einzige Weg, um einen Überblick über die Verfassung von Patient:innen zu gewinnen, ist die Analyse von Blutproben – doch dafür muss zuallererst auf eine sichere und möglichst schmerzlose Art und Weise Blut entnommen werden. Es gibt verschiedene Blutentnahmesysteme, alle mit spezifischen Anwendungsbereichen. Ihre Vor- und Nachteile müssen sorgsam vom Personal abgewogen werden, um den Prozess der Blutentnahme effizient, schmerzarm und vor allem sicher durchzuführen.
In diesem Artikel haben die Expert:innen von Wörner Medical eine Übersicht der gängigsten Blutentnahmesysteme für Sie zusammengestellt. Erfahren Sie hier, was die verschiedenen Methoden voneinander unterscheidet und welches Blutentnahmesystem für welche Anwendungen besonders gut geeignet ist.
Warum gibt es verschiedene Blutentnahmesysteme?
Darüber, welches Blutentnahmesystem das richtige ist, entscheiden – wie so oft in der Medizin – die Anforderungen des konkreten Anwendungsfalls. Zumeist wird Blut aus oberflächlichen Venen entnommen, doch für manche Analysen ist das sauerstoffreichere arterielle Blut erforderlich. Hinzu kommt außerdem, dass sowohl Blutgefäße als auch die Patient:innen selbst unterschiedlich auf die Probenentnahme reagieren. So können beispielsweise empfindliche Venen bei der Blutentnahme kollabieren und je nach Geschlecht, Alter und sogar Tagesform können sich manche Gefäße als schwer zu punktieren erweisen. Aus diesem Grund wurde im Lauf der Zeit eine Vielzahl spezialisierter Blutentnahmesysteme entwickelt, die eine leichte, präzise Handhabung der Produkte durch die Fachkräfte ermöglichen und damit eine ebenso zuverlässige wie schonende Probenentnahme gewährleisten.
Welche Blutentnahmesysteme gibt es? Ein kurzer Überblick
Grundsätzlich haben alle Blutentnahmesysteme eines gemeinsam: Sie nutzen eine Kanüle, d.h. eine sterile Hohlnadel, die in ein Blutgefäß eingeführt wird, und ein steriles Probenröhrchen, in dem das Blut zur Untersuchung in ein Labor übersandt wird. Um die Gefahr einer Verunreinigung bei der Probenentnahme zu vermindern, sind moderne Methoden gewöhnlich darauf ausgerichtet, den Weg der Probe von der Entnahme bis ins Röhrchen möglichst kurz zu halten. Zu den gängigsten Blutentnahmesystemen zählen daher neben klassischen Spritzen sowie flexibel kombinierbaren Hohlnadeln und Kanülen auch vakuumierte Röhrchen, die eine Blutentnahme unter Einsatz eines einzigen Hilfsmittels ermöglichen.
Was diese drei Methoden voneinander unterscheidet und welches Blutentnahmesystem für welche Anwendungsfälle besonders gut geeignet ist? Wir zeigen es Ihnen!
1. Vakuumtechnik: Vakuumierte Röhrchen sind heutzutage das am meisten verwendete Blutentnahmesystem. Für die Entnahme einer Blutprobe wird hier eine Kanüle in das Blutgefäß eingeführt, an die ein versiegeltes Röhrchen angesetzt wird. Wird Druck auf dieses Röhrchen ausgeübt, löst sich dessen Versiegelung – woraufhin das Vakuum im Inneren das Blut aus dem Gefäß direkt ins Röhrchen zieht. Anders als im Fall einer Spritze muss dabei nicht die anwendende Fachkraft die Geschwindigkeit der Entnahme bestimmen: Das Vakuum sorgt für gleichmäßigen Blutfluss.
2. Spritzen: Auch sterile Spritzen eignen sich als Blutentnahmesystem. Sie sind einfach zu benutzen, kostengünstig und eignen sich gut, wenn nur wenig Blut für eine Probe erforderlich ist. Im Gegensatz zu vakuumierten Röhrchen hat das medizinische Personal zudem mehr Kontrolle über den Prozess der Blutentnahme – was etwa besonders nützlich sein kann, wenn Venen nur schwer zu treffen sind. Aufgrund ihres begrenzten Volumens eignen sich die Spritzen, die in den meisten Praxen, Laboren und Pflegeeinrichtungen vorrätig sind, meist nicht für die Entnahme umfangreicher Blutproben. Soll eine größere Probe entnommen werden, kommt daher meist ein anderes Blutentnahmesystem zum Einsatz.
3. Flügelkanülen: Sogenannte Flügelkanülen – auch bekannt als Schmetterlingsnadeln oder Butterfly-Nadeln – eignen sich als Blutentnahmesystem besonders gut, wenn die Venen schwer zu finden sind, Patient:innen zu unvermittelten Bewegungen neigen oder schlicht eine besonders schonende Form der Punktion erforderlich ist. Aus diesem Grund kommen sie vor allem für die Blutentnahme bei älteren Patient:innen und kleinen Kindern zum Einsatz. Die Nadel sitzt hier an einem Griffstück mit zwei Flügeln, das dem medizinischen Fachpersonal die Handhabung erleichtert und die Verletzungsgefahr reduziert.
Mit diesen Blutentnahmesystemen werden gewöhnlich Proben für eingehende labormedizinische Untersuchungen entnommen, z.B. für die Erstellung eines Blutbilds oder die gezielte Analyse einer Probe auf im Blut nachweisbare Parasiten. Ist für einen Test nur eine kleine Menge Blut erforderlich – etwa für Blutzuckermessungen –, wird zumeist Blut aus den Kapillaren entnommen, den feinen Blutgefäßen nahe der Hautoberfläche. Anstelle einer Kanüle kommt hierfür gewöhnlich eine sterile Lanzette zum Einsatz, mit der die Haut an der Fingerkuppe oder am Ohrläppchen gerade so tief eingeritzt wird, dass wenige Tropfen Blut entnommen werden können.
Welches Blutabnahmesystem ist das richtige?
Da die Wahl des passenden Blutentnahmesystems nicht nur über den Erfolg der Probenentnahme, sondern auch über Komfort und Sicherheit der Patient:innen bestimmt, ist es umso wichtiger, die Anforderungen eines jeden Anwendungsfalls individuell abzuwägen. Es gibt eine große Auswahl an Blutentnahmesystemen, die alle für bestimmte Bedingungen optimiert sind. Müssen exakte Probenmengen entnommen werden, können Vakuumröhrchen den Prozess für alle Beteiligten entspannter gestalten. Im Vergleich dazu können Spritzen nur wenig entnehmen, können aber in der Hand geübter Fachkräfte nicht nur günstig, sondern auch präziser sein – und für empfindliche Patient:innen sowie schwer auffindbare oder leicht beschädigte Blutgefäße ermöglichen Flügelkanülen eine besonders schonende Blutentnahme.
Neben den charakteristischen Eigenschaften der unterschiedlichen Blutentnahmesysteme und der Reaktion der Patient:innen auf die Probenentnahme gilt es außerdem, die individuellen Erfahrungen und Kompetenzen der anwendenden Fachkräfte zu bedenken. Ein korrekt eingesetztes Vakuumröhrchen mag eine gleichmäßige und dadurch umso komfortablere Blutentnahme ermöglichen, doch auch der Einsatz dieser Medizinprodukte will geübt sein. Umgekehrt kann eine simple Spritze in den Händen einer erfahrenen Fachkraft auch empfindliche Venen genauso schonend punktieren wie eine Flügelkanüle. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, die Auswahl der Blutentnahmesysteme mit dem gesamten Team zu besprechen und regelmäßigen Austausch über die Erfahrungen der Mitarbeiter anzuregen.
Sie haben Fragen zu unseren Blutentnahmesystemen?
Von sterilen Nadeln und Lanzetten über Vakuumröhrchen und Spritzen bis hin zu Behältern für die sichere Entsorgung benutzter Kanülen bieten wir Ihnen ein breit gefächertes Sortiment an Materialien für die Blutentnahme. Und ob Praxis oder Klinik: Das Team von Wörner Medical hilft Ihnen gern dabei, passende Blutentnahmesysteme für Ihren Arbeitsalltag auszuwählen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woernermedical.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 beraten, kostenlos und unverbindlich.
Warum die richtige Größe bei OP-Handschuhen relevant ist und wie Sie die ideale Passform bestimmen
Die Größe eines OP-Handschuhs sollte stets exakt auf die Hand abgestimmt sein, die ihn trägt: Nur so kann Ihr Team konzentriert und sicher arbeiten. Zum einen reduziert die richtige Passform bei OP-Handschuhen das Risiko, dass es in einem kritischen Moment zu Materialversagen und infolgedessen zu gefährlichen Kontaminationen kommt. Zum anderen wirkt sich die Größe von OP-Handschuhen stark auf die Präzision der damit durchgeführten Bewegungen aus – wann immer in der Klinik, in der Praxis oder im Labor besonderes Feingefühl gefragt ist, müssen die Handschuhe besonders gut sitzen.
Aber wie finden Sie auf Anhieb die richtige Größe für OP-Handschuhe? Und warum können Sie nicht einfach dieselbe Größe bestellen wie bei Untersuchungshandschuhen? In diesem Ratgeber zeigen Ihnen die Experten von Wörner Medizinprodukte, weshalb die Größe von OP-Handschuhen sowohl den Tragekomfort als auch die Sicherheit der damit durchgeführten Prozesse beeinflusst und wie Sie Ihre Hand richtig ausmessen, um die passende Größe für Ihre OP-Handschuhe zu finden.
Warum spielt die Größe von OP-Handschuhen eine so wichtige Rolle?
Bei OP-Handschuhen handelt es sich um medizinische Einweghandschuhe, die speziell für den Einsatz bei operativen Eingriffen hergestellt werden. Aus diesem Grund sind diese Handschuhe nicht nur steril, sondern auch auf eine besonders exakte Passform ausgelegt – und zwar aus drei guten Gründen.
1. Die falsche Passform führt zu Reiß- und Rutschgefahr
Sind die Handschuhe locker, können sie vom Handgelenk oder gar bis über die Mittelhand abrutschen. Das beeinträchtigt die Sterilität des Arbeitsumfelds und begünstigt genau die Kreuzkontaminationen, vor denen sterile OP-Handschuhe in den meisten Anwendungsfällen eigentlich schützen sollen. Außerdem besteht das Risiko, dass allzu lockere OP-Handschuhe an Werkzeugen hängen bleiben – und nicht nur während eines operativen Eingriffs, sondern auch in der Praxis oder im Labor kann ein kleiner Ruck im falschen Moment eine große Gefahr darstellen.
Sind die Handschuhe hingegen zu eng, steigt das Risiko, dass sie reißen oder aufplatzen. Das liegt daran, dass die Größe von OP-Handschuhen sowohl ihre Länge als auch ihren Durchmesser bestimmt. Zu kleine Handschuhe sind an den Stellen, an denen sie eigentlich passgenau sitzen sollten – etwa zwischen den Fingern oder über den Knöcheln –, schon im Ruhezustand der Hand straff gespannt. Ist nicht mehr ausreichend Elastizität gegeben, um zusätzliche Dehnung zu kompensieren, kommt es beim Schließen der Hand oder beim Ausstrecken der Finger schnell zu Materialversagen.
2. Sensibilität und Mobilität sind unerlässlich
Die Passform von OP-Handschuhen ist besonders wichtig, weil sie für Einsatzbereiche konzipiert sind, die sowohl steriles als auch präzises Arbeiten erfordern. Sind die Handschuhe zu groß, erschwert jedoch das überschüssige Material diese Prozesse. Wenn OP-Handschuhe rutschen oder gar Falten werfen, stimulieren sie die Hand an manchen Stellen zu stark. Das erschwert die Umsetzung der taktilen Informationen, da das Gehirn erst die Einflüsse des OP-Handschuhs aussortieren muss.
Gleichzeitig dürfen die Handschuhe aber auch nicht so eng sein, dass sie die Mobilität einschränken. Die Größe eines OP-Handschuhs bestimmt auch über die Länge und den Durchmesser der Finger. Sind die Handschuhe zu eng, werden die Finger automatisch eingeengt und steifer – und wenn die Handschuhe zu kurz sind, müssen ihre Träger:innen bei jeder Bewegung gegen das Material arbeiten. Das steigert nicht nur das Risiko, dass es aufgrund der konstanten Überdehnung zu Rissen kommt, sondern bedeutet auch eine zusätzliche Belastung für die Finger.
3. Geringer Tragekomfort steigert die Fehleranfälligkeit
Auch wenn dieser Faktor in Anbetracht der teils gravierenden Risiken für die Arbeitssicherheit, die im Klinik-Alltag aus der falschen Handschuhgröße resultieren können, vergleichsweise harmlos scheinen mag: Der Tragekomfort wirkt sich ebenfalls auf die Sicherheit im Arbeitsalltag aus. Wie lange ein Handschuh bequem getragen werden kann, beeinflusst sowohl die Konzentration Ihrer Mitarbeiter:innen als auch die Präzision der von ihnen durchgeführten Prozesse.
Sehen sich Fachkräfte beispielsweise gezwungen, über Stunden hinweg gegen das zu straff sitzende Material zu kleiner OP-Handschuhe in einer zu kleinen Größe anzuarbeiten, kann das zu schmerzhaften Verspannungen in der Hand führen, die sich negativ auf die Griffsicherheit auswirken. Sind die OP-Handschuhe eine Größe zu groß, kann hingegen die akute Rutschgefahr ablenkend wirken – oder das überschüssige Material, das durch Faltenwurf die Feinmotorik einschränkt. Aus diesem Grund erweist es sich auch mit Blick auf den Tragekomfort als wichtig, die richtige Größe für OP-Handschuhe zu bestimmen.
Wie finde ich die passende Größe bei OP-Handschuhen?
Damit sich medizinisches Fachpersonal neben der Qualität seiner sterilen Handschuhe auch auf die gleichbleibende Passform verlassen kann, sind die Größen von OP-Handschuhen in der Europäischen Union normiert: Nach den Vorschriften der DIN EN 455-2 gibt es standardisierte Größen für OP-Handschuhe, die mit Zahlen von 5 bis 9 gekennzeichnet werden. Allerdings unterscheiden sich diese Standardgrößen teils stark von den ebenfalls normierten Größen für Untersuchungshandschuhe. Während alle Untersuchungshandschuhe ohne Naht dieselbe Länge aufweisen, sind die Standardgrößen für OP-Handschuhe in der Mindestlänge deutlich abgestuft: Zwischen Größe 5 und Größe 9 besteht hier ein Unterschied von über vierzig Millimetern.
Aus diesem Grund ist es ratsam, die Größe von OP-Handschuhen stets durch Ausmessen der eigenen Hand zu bestimmen.
Welche Größe für die OP-Handschuhe? So messen Sie richtig!
Um die Größe eines OP-Handschuhs zu bestimmen, benötigen Sie zwei Werte: Den Umfang der Mittelhand und die Handlänge. Legen Sie das Maßband für die Messung eng an die Hand an, achten Sie aber darauf, dass es nicht in die Haut einschneidet. Schritt für Schritt gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Messen Sie Ihren Handumfang zwischen Finger- und Daumenknöchel.
2. Messen Sie Ihre Handlänge von der Spitze Ihres Mittelfingers bis zum Handgelenk.
3. Bestimmen Sie anhand der nachfolgenden Tabelle, welche Größe für OP-Handschuhe diesen Maßen am ehesten entspricht.
Größe | Maße |
5 | Umfang: 250mm |
5,5 | Umfang: 250mm |
6 | Umfang: 260mm |
6,5 | Umfang: 260mm |
7 | Umfang: 270mm |
7,5 | Umfang: 270mm |
8 | Umfang: 270mm |
8,5 | Umfang: 280mm |
9 | Umfang: 280mm |
Wenn Sie eine Zwischengröße haben, orientieren Sie sie sich dabei am Umfang Ihrer Hand: Die Finger sind bei sterilen Einweghandschuhen stets mit ein klein wenig mehr Elastizität konzipiert und können sich – je nachdem, welche Größe Ihre OP-Handschuhe haben – in der Länge problemlos vier bis sechs Millimeter weit dehnen. Darüber hinaus empfehlen wir unseren Kund:innen, Handschuhe mit gleichem Umfang und unterschiedlicher Länge anzuprobieren, um ganz individuell zu ermitteln, welche Größe die beste Passform und Tragekomfort die beste Lösung darstellt.
Sie haben Fragen zu den Größen unserer OP-Handschuhe?
Sind Sie auf der Suche nach dem passenden Handschuh für jede Aufgabe? Oder haben Sie die ideale Größe für Ihre OP-Handschuhe schon bestimmt und wollen nun mehr über das Sortiment von Wörner Medizinprodukte erfahren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121-696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der richtige Handschuh fehlt.
Auch in einer Welt, die immer umweltbewusster wird, sind Einmalhandschuhe ein unersetzlicher Bestandteil des Gesundheitswesens, denn sie bieten optimalen Schutz für Fachpersonal und Patient:innen. Gleichzeitig erleichtern Einmalhandschuhe die Umsetzung strenger Hygienevorschriften, ohne dass Arbeitszeit in intensive Reinigungsprozesse investiert werden muss.
Großartiger Schutz mit minimalem Aufwand also – vorausgesetzt, die Handschuhe werden korrekt eingesetzt. Was das in der Praxis bedeutet? Wir zeigen es Ihnen: In diesem Artikel erklären die Expert:innen von Wörner Medical fünf Schutzmaßnahmen, die beim Tragen von Einmalhandschuhen für maximale Arbeitssicherheit sorgen.
Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen: Fünf Tipps für mehr Sicherheit im Arbeitsalltag
Auch bei Einmalhandschuhen handelt es sich um ein Medizinprodukt, das nur dann sein volles Potenzial entfaltet, wenn in seinem Einsatzbereich alles optimal organisiert ist. Die korrekte Auswahl, die richtige Technik beim An- und Anziehen sowie ein insgesamt vorsichtiger Umgang mit dem Produkt sind entscheidend, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten. Im Folgenden haben wir fünf grundlegende Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen für Sie zusammengestellt, die in der Praxis ebenso für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen wie in Labor und Pflege.
1. Stellen Sie die Materialverträglichkeit sicher
Es gibt verschiedene Materialien, aus denen Handschuhe für den Medizinbereich gefertigt werden; die gebräuchlichsten sind Latex, Nitril und Vinyl. Da im Arbeitsalltag sowohl das medizinische Fachpersonal als auch die Patient:innen in direkten Hautkontakt mit dem Material der Einweghandschuhe kommen können, ist es wichtig, dass die Materialverträglichkeit sichergestellt ist: Allergische Reaktionen während einer Behandlung können schließlich für alle Beteiligten schwerwiegende Folgen haben.
Zu den zentralen Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen zählt daher auch die richtige Materialauswahl für die geplante Tätigkeit. Wer nicht nur für sich, sondern für ein ganzes Team Einmalhandschuhe bestellt, sollte das Thema Materialverträglichkeit frühzeitig ansprechen und eventuelle Unverträglichkeiten so dokumentieren, dass diese mit Blick auf die Lagerhaltung und auch bei der Bereitstellung der passenden Einmalhandschuhe für spezifische Tätigkeiten und Mitarbeiter:innen stets einbezogen werden können.
2. Halten Sie Ausschau nach Schäden und Flecken
Wer Handschuhe trägt, wiegt sich allzu schnell in Sicherheit. Dabei ist auch ein Einmalhandschuh keine vollkommene Barriere. Einweghandschuhe sind typischerweise besonders dünn und anschmiegsam. Das macht sie allerdings auch entsprechend anfällig für mechanische Beschädigung: Eine scharfe Kante kann bereits genügen, um einen Riss zu verursachen, und wer sich bei der Größe der Einmalhandschuhe verschätzt, riskiert, dass das Material zu stark gedehnt wird und reißt. Darüber hinaus können auch manche Chemikalien ins Material der Handschuhe einziehen und sich langsam einen Weg zur Haut bahnen.
Untersuchen Sie Ihre Einmalhandschuhe daher nicht nur auf Löcher, Risse oder andere Beschädigungen, wenn Sie sie anziehen. Auch während der Nutzungsdauer ist ein kritischer Blick auf die eigene Schutzausrüstung und die der Kolleg:innen unerlässlich – vor allem dann, wenn Ihre Arbeitsroutinen Tätigkeiten umfassen, bei denen das Risiko einer Beschädigung besonders hoch ist. Sobald Sie sichtbare Mängel oder auch nur verdächtige Flecken bemerken, ist es Zeit für ein neues Paar Handschuhe.
3. Minimieren Sie die Tragezeit
Vor dem Hintergrund des Umweltschutzes ist die Versuchung groß, Einmalhandschuhe möglichst lange zu tragen – denn sobald sie ausgezogen wurden, müssen sie auch entsorgt werden. Das ist aber der genau falsche Weg, denn je länger die Tragezeit, desto größer ist auch das Risiko, dass es zu einem unbemerkten Schaden am Handschuh oder zu einer versehentlichen Kontamination kommt. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Tragezeit sogar bewusst zu minimieren: Sind die Aufgaben abgeschlossen, für die dieser Schutz erforderlich ist, werden die Handschuhe ordnungsgemäß entsorgt.
Das soll keineswegs bedeuten, dass ein hohes Abfallaufkommen beim Einsatz von Einmalhandschuhen unvermeidlich ist. Die vielleicht effektivste Maßnahme zur Reduktion des Verbrauchs besteht jedoch nicht in einer langen Tragezeit, sondern in strategischer Planung: Genau zu überlegen, wann Handschuhe sinnvoll sind – und wann sie definitiv ersetzt werden müssen – ist ohnehin eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:
4. Ziehen Sie die Handschuhe im richtigen Moment aus
Um Kontamination zu vermeiden, sollten Sie Ihre Einweghandschuhe immer ausziehen, sobald Sie Gegenstände berühren müssen, die auch von Personen angefasst werden, die keine Handschuhe tragen. Problematisch sind hier z.B. Türklinken und Lichtschalter, auch Stifte und Klemmbretter, denn über Oberflächen wie diese können Keime und Chemikalien auf den Handschuh und damit auf Ausrüstung oder Patient:innen übergehen. Umgekehrt können außerdem Erreger auf die Handschuhe des Fachpersonals übertragen und von dort aus in eigentlich sterile Arbeitsbereiche verbreitet werden.
Das Ablegen im richtigen Moment ist daher eine wichtige Schutzmaßnahme beim Tragen von Einmalhandschuhen – was allerdings bedeuten kann, dass Sie für komplexe Arbeitsabläufe mehrere Paare Handschuhe brauchen. Oftmals lässt sich zwar das Abfallaufkommen verringern, indem Arbeitsabläufe so umstrukturiert werden, dass Mitarbeiter:innen weniger häufig zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen und Tätigkeiten hin und her wechseln, doch im Zweifelsfall gilt immer: Sicherheit geht vor, auch wenn Sie dafür ein Paar Einweghandschuhe mehr benötigen.
5. Das richtige Ausziehen von Einmalhandschuhen
Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme beim Tragen von Einmalhandschuhen ist das korrekte Ausziehen der Handschuhe nach Gebrauch. Ganz gleich, wie aufmerksam Sie darauf geachtet haben, während der Arbeitszeit nichts zu berühren, was Ihre Handschuhe kontaminiert haben könnte: Wenn Sie Ihre Handschuhe nicht sorgfältig ausziehen, besteht dennoch ein nicht zu unterschätzendes Kontaminationsrisiko.
Um Einmalhandschuhe richtig auszuziehen, fassen Sie zuerst von außen das Material der Manschette und krempeln den Handschuh so um, dass alle Ihre Finger im Handschuh bleiben. Wiederholen Sie diesen Schritt an der anderen Hand, aber achten Sie darauf, dass der Daumen von der Innenseite des umgestülpten Handschuhs bedeckt bleibt. Mit diesem Daumen können Sie nun den Handschuh der anderen Hand abstreifen und dann mit der freien Hand den anderen Handschuh ausziehen. Achten Sie dabei stets darauf, dass Ihre bloßen Finger ausschließlich die Innenseite des Handschuhs berühren – denn hier sollten keine Erreger lauern. Waschen Sie sich abschließend außerdem gründlich die Hände.
Routinen für den sicheren Umgang mit Einweghandschuhen
Mit diesen Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen lassen sich fünf der häufigsten Fehler beim Einsatz von Handschuhen im Medizinbereich vermeiden. Wie sich diese Maßnahmen im Arbeitsalltag umsetzen lassen und was es sonst noch zu beachten gibt – etwa mit Blick auf die Auswahl der richtigen Handschuhgröße oder Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, zwei Paar Einmalhandschuhe übereinander zu tragen, ist jedoch von Betrieb zu Betrieb verschieden. Aus diesem Grund empfehlen wir unseren Kunden stets, eine interne Guideline für den Umgang mit Einweghandschuhen zu verfassen: So können Sie das Erfahrungswissen der Fachkräfte in Ihrem Unternehmen bündeln und eine verbindliche Grundlage schaffen, die auch bei Fragen als Nachschlagewerk dienen kann. Davon profitieren nicht nur neue Mitarbeiter:innen und Auszubildende, die sich gerade erst in die Routinen Ihres Teams einfinden, sondern auch die Arbeitssicherheit im Alltag.
Sie möchten mehr über unsere Einmalhandschuhe erfahren?
Sie wollen wissen welche Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen an Ihrem Arbeitsplatz besonders relevant sind? Oder möchten Sie herausfinden, welche Einmalhandschuhe aus unserem Sortiment über die spezifischen Eigenschaften verfügen, die Ihnen den Arbeitsalltag erleichtern? Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und unser Engagement für Ihre Gesundheit und Sicherheit: Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der passende Einmalhandschuh fehlt.
Materialien für resorbierbare Fäden im Überblick
Schon vor Jahrtausenden haben Menschen Wunden mit Fäden aus Tierdarm genäht. Die Vorteile dieses Nahtmaterials liegen auch heute noch ganz klar auf der Hand: Naturdarm ist ebenso reißfest wie elastisch und wenn die Wunde erst einmal verheilt ist, kann der Körper die Naht selbst auflösen. In Zeiten vor chirurgischer Hygiene, wie wir sie heute kennen, machte das resorbierbare Material diese Fäden zu echten Lebensrettern – schließlich birgt jeder Kontakt mit einer Wunde stets auch das Risiko einer Infektion oder Entzündung.
Kein Wunder also, dass resorbierbare Fäden auch heute noch zu den wichtigsten Materialien zählen, wo immer in der Medizin eine Naht erforderlich ist. Neben nativem Nahtmaterial stehen der modernen Medizin allerdings auch andere Materialien für resorbierbare Fäden zur Verfügung. In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical, aus welchen Materialien resorbierbare Fäden heute hergestellt werden, charakteristischen Eigenschaften sie alle verbindet – und warum bei der Wahl des passenden Nahtmaterials sowohl die Resorptionszeit als auch die Auflösungszeit eine wichtige Rolle spielt.
Was zeichnet resorbierbares Nahtmaterial aus?
Das Verb „resorbieren“ hat lateinische Wurzeln: Es ist von „resorbere“ abgeleitet, was so viel wie „herunterschlucken“ bedeutet. Angewandt auf einen Organismus, der mit einem Fremdkörper – und nichts anderes ist das Nahtmaterial – umgehen muss, beschreibt Resorption einen Prozess der Aufnahme. Die körpereigenen Enzyme lösen die Naht dabei in Einzelteile auf, die der Organismus aufnehmen und so verstoffwechseln kann, dass vom Material der Fäden nichts zurückbleibt.
Im Umkehrschluss folgt daraus, dass Nähte aus resorbierbaren Materialien nicht gezogen werden müssen. Für die Patient:innen und das medizinische Fachpersonal birgt das gleich drei große Vorteile. Erstens ist kein zusätzlicher Termin erforderlich, um die Naht zu ziehen und so den Abschluss der Wundheilung zu ermöglichen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist allein das bereits ein starkes Argument. Darüber hinaus schont resorbierbares Nahtmaterial aber auch die Gesundheit des Patienten, dem – zweitens – ein erneuter invasiver Eingriff erspart bleibt. Und drittens muss die Wunde insgesamt weniger bearbeitet werden, wodurch das resorbierbare Material der Fäden sogar passiv das Risiko für eine Infektion senken kann.
Aus welchen Materialien werden resorbierbare Fäden hergestellt?
Tatsächlich zählen Fäden aus Tierdarm bis heute zu den Standardmaterialien für resorbierbare Nähte. Anstelle des Katzendarms, den der Name „Catgut“ vermuten lässt, wird als Material für diese resorbierbaren Fäden allerdings typischerweise Rinderdarm verwendet. Seit den 1960er Jahren steht außerdem eine wachsende Zahl leistungsstarker Synthetikfäden zur Verfügung.
Das erste synthetische Material für resorbierbare Fäden wurde 1968 entwickelt und basierte auf Polyglykolsäuren. Auch heutige Weiterentwicklungen dieser Fäden, z.B. Polydioxanon und Polyglyconat, basieren immer noch auf diesem Polyester. Im Vergleich zum traditionellen Catgut haben synthetische Nahtmaterialien den Vorteil, dass sie weit weniger anfällig für Bakterienbefall sind und auch deutlich seltener allergische Reaktionen auslösen als die nativen Nahtmaterialien, zu denen auch Tierdarm zählt.
Was unterscheidet verschiedene Materialien für resorbierbare Fäden?
Üblicherweise werden die Materialien für resorbierbare Fäden in drei Kategorien unterteilt: kurzfristig, mittelfristig und langfristig resorbierbare Nahtmaterialien. Als Grundlage für diese Einteilung dient die sogenannte Resorptionszeit, d.h. die Frist, nach deren Ablauf das Nahtmaterial noch die Hälfte seiner effektiven Zerreißkraft besitzt. Als Faustregel gilt dabei: Je schneller das Material vom Körper resorbiert wird, desto schneller verliert der Faden auch an Stabilität.
Aus diesem Grund wirken sich neben dem Material auch der Durchmesser eines Fadens sowie die Machart des Nahtmaterials auf seine Resorptionszeit aus. Dicke Fäden werden langsamer vom Körper resorbiert, weil eine größere Materialmenge abgebaut werden muss, bleiben dafür aber eben auch länger stabil als dünnere Fäden. Ähnlich verhält es sich auch bei geflochtenen Fäden: Da sie aus mehr Material bestehen als Monofilamente mit identischem Durchmesser, fällt ihre Resorptionszeit im Vergleich zumeist ein wenig länger aus.
Was es bei der Wahl resorbierbarer Nahtmaterialien zu beachten gilt
Grundsätzlich ist eine schnelle Resorption insofern wünschenswert als eine allzu langsam abgebaute Naht die Gesundheit des Patienten belasten kann. Kommt es zu Fremdkörperreaktionen, sind etwa Entzündungen eine mögliche Folge. Wird das Nahtmaterial jedoch zu schnell abgebaut, wird die Wunde eventuell nicht lang genug unterstützt. Muss eine Naht großen Belastungen standhalten, erweisen sich daher mittel- oder langfristig resorbierbare Fäden oft als beste Option – denn wenn eine Wunde wieder aufreißt, ist auch nichts gewonnen.
Infolgedessen gilt es, das Material für resorbierbare Fäden stets mit Blick auf die Anforderungen der Wunde auszuwählen. Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, welche Nahtmaterialien im konkreten Anwendungsfall infrage kommen, können Sie sich an den folgenden drei Faktoren orientieren:
1. Wundunterstützung: Die Resorptionszeit sollte ungefähr mit der minimal geforderten Zeit der effektiven Wundunterstützung übereinstimmen. Zu lange Resorptionszeiten bedeuten steigendes Entzündungsrisiko – doch ist die Resorptionszeit zu kurz, kann die Naht schlimmstenfalls vor Abschluss der Wundheilung versagen. Aus diesem Grund ist die Resorptionszeit der Faktor, der bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Material für resorbierbare Fäden stets oberste Priorität haben sollte.
2. Auflösungszeit: Nach Ablauf dieser Frist sollte das Nahtmaterial vollständig aufgelöst sein. Das macht die Auflösungszeit zur zweitwichtigsten Frist, die Sie bei der Auswahl des passenden Nahtmaterials bedenken sollten. Im Idealfall sollte das Material für resorbierende Fäden die geringste Auflösungszeit haben, die Sie mit den Anforderungen an die Wundunterstützung vereinbaren können.
3. Empfindlichkeit: Dicke Nähte halten besser und länger und sind auch für das behandelnde medizinische Fachpersonal zumeist leichter zu handhaben. Allerdings werden dicke Nahtmaterialien aber auch langsamer resorbiert – und je nachdem, wie empfindlich das verletzte Gewebe ist, können Nähte mit großer Fadenstärke auch eine zu große Belastung darstellen. Als dritten Faktor sollten Sie daher stets auch die Eigenschaften des zu nähenden Gewebes in Ihre Produktauswahl einbeziehen.
Bei Nähten an schwer zu erreichenden Stellen kann zudem das Handling der Fäden eine wichtige Rolle spielen. Geflochtene Fäden können in diesen Fällen von Vorteil sein, da sie sie eine größere Oberfläche haben und somit mehr Reibung erzeugen als ein Monofilament. Das macht es u.a. leichter, mit diesen Nahtmaterialien präzise Knoten zu setzen. In Anbetracht der höheren Resorptions- und vor allem Auflösungszeit geflochtener Fäden gilt es jedoch auch hier, die Prioritäten bei der Materialwahl mit Bedacht abzuwägen: Was ist im konkreten Einzelfall wichtiger: kürzere Auflösungszeit oder einfacheres Handling des Nahtmaterials?
Sie haben Fragen zu unseren Fäden?
In Ihrer Praxis oder Klinik wird ein ganz bestimmtes Material für resorbierbare Nähte gebraucht? Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einer Alternative zu Ihrem aktuellen Nahtmaterial? Wir beraten Sie gern zu allen Produkten aus unserem Portfolio – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch das richtige Nahtmaterial fehlt.
Blutentnahmeröhrchen im Vergleich
Von der Diagnose akuter Erkrankungen bis hin zum großen Blutbild: Blutproben ermöglichen es, zahlreiche Untersuchungen minimalinvasiv durchzuführen. Je nachdem, wem und wo das Blut entnommen werden soll, kommen für Probenentnahme allerdings verschiedene Techniken zum Einsatz – und dafür braucht es auch unterschiedlich aufgebaute Blutentnahmeröhrchen. Die Wahl fällt dabei oft auf eines der beiden verbreitetsten Modelle: Monovette oder Vacutainer.
In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical, was diese beiden Blutentnahmeröhrchen unterscheidet und wie Sie bestimmen, ob im konkreten Anwendungsfall eine Monovette oder ein Vacutainer die richtige Wahl ist.
Blutentnahme mit der Monovette
Eine Monovette ähnelt im Aufbau einer Spritze: Es gibt einen zentralen Hohlraum, der auf der einen Seite in einer Hohlnadel endet, und auf der anderen Seite einen Kolben, der durch eine Kolbenstange herausgezogen werden kann. Im Gegensatz zu einer Spritze verfügt die Monovette aber über eine Kappe, die sie gasdicht macht. Dieser Unterschied ist entscheidend, denn Monovetten entnehmen Blut mit der sogenannten Aspirationstechnik, d.h. durch das Ansaugen von Flüssigkeit.
In der Praxis bedeutet das, dass das medizinische Fachpersonal die Monovette an eine Kanüle anschließt, diese in eine Vene einführt und dann die Kolbenstange zurückzieht. Dadurch entsteht ein Sog, der das Blut in den Hohlraum zieht. Ist die Kolbenstange vollständig zurückgezogen, rastet sie ein. Sobald der Blutfluss stoppt – im Idealfall dann, wenn das Blutentnahmeröhrchen der Monovette voll ist – kann die Monovette entriegelt und entfernt werden. Bei Bedarf kann dabei die Kanüle in der Vene verbleiben, an die dann einfach die nächste Monovette angeschlossen wird.
Arten von Monovetten
Neben dem Basismodell gibt es eine Reihe spezieller Monovetten, denen spezifische Wirkstoffe wie z.B. ein Gerinnungsaktivator oder ein Gerinnungshemmer beigesetzt sind. Üblicherweise ist der Wirkstoff als Gel oder Granulat im Hohlraum der Monovette enthalten. Das Volumen des Blutentnahmeröhrchens ist dabei stets an die Wirkstoffmenge angepasst: So gewährleistet bereits der Aufbau des Blutentnahmeröhrchens ein ideales Mischverhältnis – und damit zuverlässige Testergebnisse.
Den Zweck, dem eine solche Spezial-Monovette dient, können medizinische Fachkräfte anhand der Farbe des Blutentnahmeröhrchens erkennen. Je nach Hersteller gilt es dabei jedoch, zwei unterschiedliche Farbcodes im Blick zu haben, denn die Kennzeichnung der Monovetten nach EU-Normen unterscheidet sich von den Farben, die bei US-amerikanischen Produkten zum Einsatz kommen.
EU-Code | Inhalt | Beschreibung | US-Code |
Weiß | Serum (Gerinnungsaktivator) | Beschleunigt die Gerinnung des Blutes auf 20-30 Minuten, damit die Probe zeitnah zentrifugiert werden kann. | Rot |
Braun | Serum-Gel (Gerinnungsaktivator) | Bildet beim Zentrifugieren eine stabile Trennschicht zwischen Blutkuchen und Serum. Diese Barriere bleibt bei Einhaltung der empfohlenen Lagerungsbedingungen bis zu 48 Stunden stabil. | Braun |
Orange | Plasma / Plasma-Gel (Lithium Heparin) | Bildet beim Zentrifugieren eine Schicht zwischen dem Plasma und den korpuskulären (d.h. aus Körperchen bestehenden) Bestandteilen des Blutes. Das erleichtert die Plasmagewinnung. | Grün |
Rot | Hämatologie (Kalium-EDTA) | Ein Antikoagulans, dass das Blut von der Gerinnung abhält. Notwendig, wenn Untersuchungen an ungeronnenen Proben nötig sind. | Lila |
Gelb | Glukosebestimmung (Fluorid) | Enthält ebenfalls ein Antikoagulans und zusätzlich ein Fluorid, welches über einen Zeitraum von 24 Stunden die Glukosekonzentration der Probe stabilisiert. Wird z.B. für Tests auf Diabetes, Unterzuckerung und ähnliche Erkrankungen eingesetzt. | Grau |
Grün | Gerinnungsanalytik (Natrium-Citrat, 1:10) | Der beigesetzte Wirkstoff sorgt wie ein Antikoagulans dafür, dass das Blut nicht mehr gerinnen kann. Allerdings kann dieser Effekt durch Calciumchlorid kontrolliert wieder aufgehoben werden, was diese Monovette ideal für Gerinnungsanalytik macht. | Blau |
Lila | Blutsenkung (Natrium-Citrat, 1:5) | Derselbe Wirkstoff wie bei der Gerinnungsanalytik, aber doppelt so viel. Dient zur Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, die bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen zum Einsatz kommt. | Schwarz |
Diese vorgefertigten Monovetten für verschiedene Einsatzbereiche bergen zwei große Vorteile. Zum einen verhindern sie menschliches Versagen beim Abstimmen der Mischverhältnisse zwischen Blutprobe und Wirkstoff. Zum anderen kommt das Blut direkt bei der Abnahme in Kontakt mit dem Wirkstoff und muss nicht in einem zusätzlichen Arbeitsschritt auf die geplante Untersuchung vorbereitet werden.
Blutentnahme mit dem Vacutainer
Anders als bei einer Monovette ist ein Vacutainer ein Blutentnahmeröhrchen, in dem bereits vor der Blutabnahme Unterdruck herrscht. Wird der Vacutainer über einen Adapter an ein Blutentnahmesystem angeschlossen, sorgt dieser Unterdruck dafür, dass das Vakuum das Blut in den Vacutainer zieht. Im Gegensatz zur Monovette, die manuell gesteuert werden muss, entsteht bei einem Vacutainer daher ein konstanter Blutfluss.
Allerdings bedeutet das auch, dass das Vakuum im Inneren eines Vacutainers nicht variabel ist, wie es die Aspiration bei der Monovette wäre: Die Intensität des Soges, mit dem das Blut ins Entnahmeröhrchen gezogen wird, kann hier nicht individuell an die Vene angepasst werden. Bei erwachsenen Patient:innen mit vorhersehbarem Venendruck ist das zwar zumeist unproblematisch, kann aber bei Menschen mit empfindlichen Blutgefäßen – z.B. bei Kindern und älteren Patient:innen – zu Komplikationen führen. Zudem sind nicht alle Gefäße für die Blutentnahme per Vacutainer geeignet. Wenn kein Vollblut nötig ist, kann mit einer kleinen Monovette – einer sogenannten Microvette – auch Blut aus den Kapillargefäßen entnommen werden. Für die Blutentnahme aus diesen feinen Gefäßen wäre der Unterdruck eines Vacutainers viel zu stark.
Arten von Vacutainern
Auch bei den Vacutainern gibt es eine Farbcodierung, die auf einen Blick zeigt, mit welchem Wirkstoff ein Blutentnahmeröhrchen versetzt ist. Die Farbcodierung unterscheidet sich allerdings von der, die bei Monovetten zum Einsatz kommt: Obwohl es sowohl Monovetten als auch Vacutainer in Farben wie Grün, Gelb oder Violett gibt, unterscheiden sich die von den Herstellern verwendeten Farbtöne deutlich, um Verwechslungsgefahr vorzubeugen. Das ermöglicht es erfahrenen Fachkräften, allein anhand der Farbe zu bestimmen, ob sie eine Monovette oder einen Vacutainer in der Hand halten.
Farbcode | Inhalt | Beschreibung |
Goldgelb | Serum-Gel | Standardausführung, die Serum und Blutkuchen trennt. |
Rot | Serum | Für Medikamentenanalytik und Transfusionsserologie |
Grün | Li-Heparin | Für Zytogenetik und Als Alternativmaterial für die klinische Chemie |
Hellblau | Citrat (1:10) | Wie die grüne Monovette für die Gerinnungsanalytik |
Violett | EDTA | Wie die rote Monovette mit einem Antikoagulans versetzt, wichtig für die Blutanalytik |
Grau | Fluorid | Wie die gelbe Monovette für die Glukosebestimmung |
Schwarz | Citrat (1:5) | Wie die lila Monovette für die Durchführung des Blutsenkungsgeschwindigkeitstests |
Analog zu den für bestimmte Einsatzbereiche hergestellten Monovetten bieten auch die spezialisierten Vacutainer den Vorteil eines optimalen Mischungsverhältnisses zwischen Blut und Wirkstoff. Darüber hinaus ermöglicht das bereits aufgebaute Vakuum eines Vacutainers aber auch die schnelle Entnahmen mehrerer Proben nacheinander. Außerdem sind Vacutainer im Vergleich zu Monovetten sehr leicht zu bedienen, da sie nur an das jeweilige Blutentnahmesystem angeschlossen werden müssen, um mit der Probenentnahme zu beginnen.
Monovette oder Vacutainer? Das richtige Blutabnahmesystem für jede Situation
Die große Frage bleibt: Monovette oder Vacutainer – welches Blutentnahmeröhrchen ist das richtige? Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Vacutainer sind schnell und einfach. Ihr Vakuum sorgt für eine regelmäßige Entnahme ohne weiteres Zutun. Monovetten können aber sanfter eingesetzt werden. Da die Aspiration durch den Kolben gesteuert wird, können erfahrene Fachkräfte durch langsameres Ziehen einen schwächeren Sog erzeugen – für eine langsamere, dafür aber auch schonendere Blutentnahme. Das ist von Vorteil, wenn es sich bei den Patient:innen um Kinder handelt, die empfindlich auf die Blutentnahme reagieren, oder wenn die Gefahr eines Venenkollaps besteht.
Darüber hinaus spielen auch Erfahrung und Vorlieben des Fachpersonals eine Rolle bei der Wahl des passenden Blutentnahmeröhrchens: Grundsätzlich gibt es für jede Anwendung sowohl eine Monovette als auch einen Vacutainer, doch können Erfahrung und Kontrolle über das eingesetzte System viele der genannten Nachteile ausgleichen. Ob Monovette oder Vacutainer die bessere Wahl ist, sollte daher nicht nur mit Blick auf die Bedürfnisse der Patient:innen, sondern stets auch unter Einbezug der Kompetenzen bestimmt werden, die das anwendende Fachpersonal mitbringt.
Sie wollen mehr über unsere Blutentnahmeröhrchen erfahren?
Sie sind auf der Suche nach dem passenden Blutentnahmesystem für einen spezifischen Bedarf? Oder haben Sie sich bereits für ein System entschieden und suchen nach Blutentnahmeröhrchen, Kanülen und Zubehör, die mit den Produkten in Ihrem Lager kompatibel sind? Ob Monovette oder Vacutainer: Wir beraten Sie gern in allen Fragen rund um das Thema Blutentnahme – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 bei der Auswahl der richtigen Blutentnahmeröhrchen für Ihre Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung beraten.
Von Gefäßpunktion bis Venenkatheter: Blutentnahmestellen im Überblick
Von Routineuntersuchungen bis hin zu komplexen Diagnoseverfahren sind Blutproben ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Labormedizin. Es gibt jedoch nicht nur eine Methode, um Blut abzunehmen – immerhin steht eine Vielzahl möglicher Entnahmestellen zur Auswahl. Je nachdem, wo und wie Blut entnommen wird, lässt sich sowohl die Zusammensetzung der Probe als auch das mit der Entnahme einhergehende Risiko für Gesundheit und Wohlbefinden der Patient:innen gezielt steuern.
Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Arten der Blutabnahme unterscheiden: Die Probenentnahme durch Gefäßpunktion, bei der das Blut direkt aus Venen, Arterien oder Kapillaren entnommen wird, und die Blutabnahme aus einem bereits vorhandenen Venenkatheter. Welche Vor- und Nachteile diese verschiedenen Methoden haben und warum es sich lohnt, nicht nur die medizinischen Instrumente, sondern auch die Art der Blutabnahme individuell auf jeden Anwendungsfall abzustimmen? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen.
Probenentnahme durch Gefäßpunktion
Die Probenentnahme durch Gefäßpunktion gehört den meisten Arztpraxen, Kliniken und auch in vielen Pflegeeinrichtungen zur täglichen Routine. Je nachdem, welche Patient:innen untersucht und welche Testverfahren eingesetzt werden sollen, können – und sollten – für diese Art der Blutabnahme jedoch unterschiedliche Gefäße genutzt werden.
- Venöse Blutabnahme: Die Venenpunktion, d.h. das Anstechen eines Gefäßes, das Blut in Richtung des Herzens transportiert, ist die Art der Blutabnahme, die im medizinischen Alltag am häufigsten eingesetzt wird. Das ist der Tatsache geschuldet, dass die venöse Blutabnahme zum einen besonders komplikationsarm ist und zum anderen die Entnahme von Proben mit unterschiedlichen Volumina ermöglicht. Typischerweise wird hierfür Blut aus einer Vene entnommen, die nah an der Hautoberfläche liegt, z.B. am Unterarm oder auf dem Handrücken.
- Arterielle Blutabnahme: Diese Art der Blutabnahme ähnelt insofern der venösen Blutentnahme, als auch hier ein Gefäß direkt punktiert wird. Da die Arterien Blut vom Herzen wegführen, stehen diese Gefäße jedoch unter weitaus größerem Druck als Venen. Aus diesem Grund ist das Risiko einer Nachblutung bei der arteriellen Blutabnahme deutlich höher als bei einer Venenpunktion. Für manche Laboruntersuchungen – etwa für eine Blutgasanalyse, mit der die Anteile von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Blut bestimmt werden – ist arterielles Blut allerdings besonders gut geeignet, weil es direkt vom Herzen kommt und damit noch „unverbraucht“ ist.
- Kapillare Blutabnahme: Bei dieser Art der Blutabnahme werden die Kapillaren, d.h. die dünnen Gefäße direkt unter der Hautoberfläche punktiert. Da über einen solchen Zugang meist nur wenige Tropfen Blut auf einmal entnommen werden können, eignet sich die kapillare Blutabnahme zwar nicht für Labortests, die Proben mit größerem Volumen erfordern, dafür aber umso besser für Schnelltests, die häufig wiederholt werden müssen – etwa zur Kontrolle des Blutzuckers.
Für jede dieser drei Arten der Blutabnahme können unterschiedliche Techniken eingesetzt werden. Während bei der venösen und arteriellen Blutabnahme meist Monovetten oder Vacutainer verwendet werden, kommen bei der kapillaren Blutabnahme oft spezielle Stechhilfen zum Einsatz, mit denen die feinen Blutgefäße lediglich punktiert werden. Die Probe selbst, die hier oft nur aus einem einzigen Tropfen besteht, kann dann direkt von der Entnahmestelle auf einen Teststreifen oder einen Objektträger aufgebracht werden.
Blutabnahme über einen Katheter
Bei Patient:innen, bei denen ein Venenkatheter gelegt wurde, ist eine weitere Art der Blutabnahme möglich: Die Entnahme der Blutprobe über den Katheter. Wird der Venenkatheter primär zu Infusionszwecken verwendet, etwa zur intravenösen Gabe von Medikamenten oder zur Versorgung der Patient:innen mit Nährstoffen, bedeutet das allerdings, dass für die Probenentnahme die Flussrichtung umgekehrt werden muss. Deshalb ist bei dieser Art der Blutabnahme besondere Vorsicht geboten – und das in dreifacher Hinsicht.
Erstens muss die Infusion für die Dauer der Probenentnahme unterbrochen werden, weshalb der Zeitpunkt für die Blutabnahme strategisch gewählt sein will. Zweitens gilt es, Verunreinigungen der Blutprobe durch Reste der Infusionslösung, die sich noch im Katheter befinden könnten, zu verhindern. Aus diesem Grund wird bei dieser Art der Blutabnahme immer erst eine kleine Menge Blut entnommen und verworfen, um den Katheter zu reinigen. Drittens muss der Katheter nach Abschluss der Probenentnahme gründlich ausgespült werden, da sonst das Risiko besteht, dass bei Wiederaufnahme der Infusion geronnenes Blut in die Gefäße gelangt.
Darüber hinaus erfordert diese Art der Blutabnahme auch ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl seitens der durchführenden Fachkräfte, denn dabei darf unter keinen Umständen Luft in den Katheter gelangen. Dringt Luft in die Blutgefäße ein, kann es zu einer Embolie kommen, bei der die Blutgefäße durch Luftblasen verschlossen werden – was von Atemnot bis hin zu Herzversagen gravierende Auswirkungen haben kann.
Welche Art der Blutabnahme ist die richtige?
Jede Art der Blutabnahme birgt ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Aus diesem Grund gilt es, nicht nur die Methode der Probenentnahme und die dafür erforderlichen Blutentnahmeröhrchen , sondern auch den Ort, an dem das Blut entnommen werden soll, mit Bedacht zu wählen. Neben der geplanten Untersuchung sollte dabei stets auch das Wohl der Patient:innen im Mittelpunkt stehen und das bedeutet, dass die Probenentnahme sowohl sicher als auch möglichst schonend durchgeführt werden sollte.
Aus diesem Grund wird beispielsweise bei der „klassischen“ venösen Blutentnahme am Unterarm meist ein Gefäß am nicht dominanten Arm der Patient:innen punktiert. Falls es infolge der Blutentnahme zu Schmerzen und Blutergüssen kommen sollte, sind die Patient:innen dadurch im Alltag nicht so sehr eingeschränkt wie durch einen verletzten dominanten Arm. Um Proben von besonders empfindlichen Patient:innen oder Kleinkindern zu entnehmen, kommt jedoch meist die kapillare Blutentnahme zum Einsatz, da sie zum einen besonders schonend durchgeführt werden kann und zum anderen auch nicht voraussetzt, dass Patient:innen für eine reibungslose Probenentnahme stillhalten.
Das passende Equipment für jede Blutprobe
Ob Monovette oder Blutgasspritze, Vacutainer, Venenkatheter oder Blutzuckermesssystem: Im Sortiment von Wörner Medical finden Sie die passenden Instrumente und eine große Auswahl an Zubehör für jede Art der Blutabnahme. Sie möchten mehr über unsere Produkte erfahren oder die Expertise unseres Außendienst-Teams nutzen, um ein passgenau auf Ihre Abläufe zugeschnittenes Paket an Praxis-, Sprechstunden- und Laborbedarf zusammenzustellen? Wir freuen uns auf Sie! Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 beraten – selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.
Ganz gleich, ob in der Arztpraxis, in der Klinik oder im Labor: Kontaminationen bergen große Risiken für Personal und Patient:innen – und leider erweisen sich Erreger oft als ausgesprochen hartnäckig, wenn es darum geht, auf Oberflächen zu bleiben. Im medizinischen Alltag ist daher die sachgerechte Reinigung von medizinischen Instrumenten von entscheidender Bedeutung.
Aber was bedeutet das ganz konkret? Welche Instrumente müssen desinfiziert, welche sterilisiert werden – und macht das überhaupt einen Unterschied? In diesem Beitrag verschaffen Ihnen die Expert:innen von Wörner einen Überblick über die gängigsten Formen der Aufbereitung und zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden, ob Sie Ihre medizinischen Instrumente desinfizieren oder sterilisieren sollten.
Medizinische Instrumente reinigen: Die Methode macht den Unterschied!
Es gibt verschiedene Arten der Reinigung von medizinischer Ausrüstung. Diese unterscheiden sich besonders in Sachen Aggressivität, weshalb es wichtig ist, den Unterschied zu kennen und zu wissen, welches Instrument wie aufbereitet werden sollte. Die beiden gebräuchlichsten Formen der Reinigung von medizinischen Instrumenten sind Desinfektion und Sterilisation. Sowohl im klinischen Alltag als auch in Pflege und Labor spielen beide Verfahren eine wichtige Rolle, doch ihre Anwendung ist unterschiedlich – je nach Instrument und dem nötigen Minimum an Keimfreiheit.
Desinfektion vs. Sterilisation
Desinfektion bedeutet, dass der größte Teil der Erreger entfernt wird. Ein solches Ergebnis kann mit chemischen Reinigungsmitteln erreicht werden, die alle Pathogene, die sich auf einer Oberfläche befinden, zersetzen und so Kontamination verhindern. Da Desinfektionsmittel sowohl als Flüssigkeit als auch in Form eines Aerosols aufgebracht werden können, eignen sie sich besonders gut für die schnelle Reinigung medizinischer Instrumente. Allerdings gibt es durchaus Keime, die resilient genug sind, um diese chemische Behandlung zu überleben. Aus diesem Grund ist die Desinfektion zwar ein Standardprozess im medizinischen Alltag, wird aber in allen Bereichen, in denen hohes Kontaminationsrisiko besteht, durch gezielte Sterilisation ergänzt.
Im Gegensatz zum Desinfizieren bedeutet Sterilisieren das vollständige Abtöten aller Erreger, die sich auf einer Oberfläche befinden. Für Mehrweginstrumente, deren sicherer Einsatz ein absolutes Minimum an Kontaminationsgefahr voraussetzt – man denke etwa an Skalpellklingen, die vor jeder Operation gründlich aufbereitet werden müssen, um Infektionen zu verhindern – ist dieser Reinigungsprozess daher unerlässlich. Dennoch werden im medizinischen Alltag nicht alle Instrumente routinemäßig sterilisiert, und das ist auch gut so. Im Gegensatz zum Desinfizieren ist Sterilisieren nämlich zum einen ein langsamerer, ressourcenintensiver Prozess und zum anderen halten längst nicht alle Materialien, die bei der Herstellung von Medizinprodukten zum Einsatz kommen, diese Form der Aufbereitung aus.
Welche Sterilisationsmethode eignet sich für welche Instrumente?
Anders als die Desinfektion, die je nach Anwendungsbereich sowohl manuell als auch automatisiert durchgeführt werden kann, ist das Sterilisieren von medizinischen Instrumenten ein Prozess, der stets maschinell durchgeführt wird. Grundsätzlich gibt es dabei drei Möglichkeiten, Oberflächen von Keimen zu befreien: Chemisches Sterilisieren, Dampfsterilisation und Sterilisation durch Heißluft.
Chemische Sterilisation wird über aggressive Substanzen wie Formaldehyd, Ethylenoxid oder Peressigsäure durchgeführt. Aufgrund der großen chemischen Belastung ist diese Methode nur sinnvoll, wenn die zu sterilisierenden Instrumente thermolabil, also hitzeempfindlich sind und daher nicht mit Heißluft oder Dampf sterilisiert werden können. Ein Beispiel hierfür wären Endoskop-Optiken, die sich unter Hitzeeinfluss so verformen würden, dass sie nach einer Dampfsterilisation unbrauchbar wären.
In fast jedem Fall, in dem das Sterilisationsgut nicht thermolabil ist, ist die Dampfsterilisation vorzuziehen. Dafür werden die zu reinigenden Instrumente erst in einen Autoklav, d.h. in einen gasdicht verschließbaren Druckbehälter geführt. Dann wird die Luft darin vollständig durch Wasserdampf ersetzt. Zwar können die Werte je nach Equipment und Einstellungen variieren, aber die Temperatur im Autoklav liegt im Verlauf des Sterilisationsprozesses bei mehr als 100°C. Da alle organischen Erreger nur über eine begrenzte Hitzeresistenz verfügen, kommt es dadurch zur Denaturierung, zur Zerstörung von Proteinen und Peptiden – und infolgedessen zum Absterben der Keime.
Sollen medizinische Instrumente gereinigt werden, die zwar einerseits thermostabil, andererseits aber empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind, kann die Sterilisation durch Heißluft eine weitere Option darstellen. Hierfür werden die Instrumente entweder durch „Backen“ in einem speziell für diese Form der Aufbereitung konzipierten Ofen oder durch direktes Erhitzen über einer Flamme auf eine Temperatur gebracht, die zur Denaturierung von Keimen führt. Neben Glasbehältern, Metallen und Keramik kann diese Methode z.B. bei Instrumenten aus Metall zum Einsatz kommen.
Desinfizieren oder sterilisieren? - Ein Fazit
Im Arbeitsalltag haben sowohl Desinfektion als auch Sterilisation ihre Daseinsberechtigung. Desinfektion ist kostengünstig, schnell umsetzbar und kann das Kontaminationsrisiko bereits drastisch reduzieren. Wann immer steriles Arbeiten nicht zwingend erforderlich ist, um die Sicherheit der Fachkräfte und ihrer Patient:innen zu gewährleisten, genügt diese Aufbereitungsmethode daher. Sterilisieren hingegen ermöglicht es, keimfreie Oberflächen zu schaffen, die z.B. für sichere chirurgische Eingriffe unverzichtbar sind.
Je nach Instrument gilt es dabei aber abzuwägen, welche Materialien mit welchen Reinigungsprozessen kompatibel sind, denn die falsche Aufbereitung kann nicht nur das Kontaminationsrisiko steigern, sondern auch die Instrumente beschädigen. Ob Instrumente im Arbeitsalltag desinfiziert oder sterilisiert werden müssen, ist daher eine Frage, die nicht nur die Wahl des Equipments im konkreten Behandlungsfall, sondern bereits die Kaufentscheidung beeinflussen sollte.
Chemische Sterilisation kann hitzeempfindliche Instrumente abdecken. Heißluftsterilisation ist für Materialien geeignet, die Hitze aber keine Feuchtigkeit aushalten, und Dampfsterilisation deckt den Rest ab. Es gibt allerdings auch Instrumente, die für alle drei Sterilisationsprozesse zu empfindlich sind: Sind im Arbeitsalltag große Stückzahlen dieser Instrumente erforderlich, kann es ratsam sein, auf sterilisierbare Modelle umzusteigen – und ist das nicht möglich, bleiben nur Einweginstrumente, die steril geliefert und nach Gebrauch nicht aufbereitet, sondern entsorgt werden.
Sie haben Fragen zu unseren Reinigungsmitteln?
In Ihrer Praxis, Ihrer Klinik oder Ihrem Labor bestehen Unklarheit darüber, welches Reinigungsverfahren mit welchen Produkten aus unserem Sortiment am besten kompatibel ist? Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einer Alternative zu Ihrer aktuellen Aufbereitungsmethode? Ob desinfizieren oder sterilisieren: Auch bei Fragen zu Reinigungsverfahren steht unser Serviceteam Ihnen zur Seite – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie uns unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, welche medizinischen Instrumente Sie im Arbeitsalltag aufbereiten müssen. Wir helfen Ihnen gern weiter!
Auf diese Unterschiede zwischen den Nahtmaterialien kommt es an
Die Suche nach dem richtigen Nahtmaterial für jede Wunde ist vermutlich so alt wie die Chirurgie selbst. Viele Jahrhunderte lang war Tierdarm das am weitesten verbreitete Material für Fäden, doch die Frage, ob verschiedene Nahtmaterialien auch Unterschiede in Bezug auf Handhabbarkeit und Wundheilung mit sich bringen könnten, wurde im Lauf der Zeit immer wieder gestellt. Daher verwundert es kaum, dass auch die Geschichte der chirurgischen Nahtmaterialien voller Trends ist: Während Chirurgen im antiken Griechenland reißfeste Fäden aus Seide empfahlen, erfreute sich beispielsweise im 19. Jahrhundert feiner Silberdraht aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften besonderer Beliebtheit.
Und heute? Heute hat medizinisches Fachpersonal erst recht die Qual der Wahl, denn neben Metalldrähten und nativen Fäden stehen inzwischen auch synthetische Nahtmaterialien zur Verfügung – und je nachdem, wie die Rohstoffe verarbeitet wurden, können Fäden aus ein- und demselben Material für ganz unterschiedliche Anwendungen geeignet sein. In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medizinprodukte, welche charakteristischen Vor- und Nachteile metallische, synthetische und native Fäden haben und warum es bei der Auswahl von Nahtmaterial auch Unterschiede in der Verarbeitung dieser Fäden zu beachten gilt.
Material, Verarbeitung und Resorption: Auf diese Unterschiede beim Nahtmaterial kommt es an
Jede Wunde ist anders – und aus genau diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Sie bei der Wahl der chirurgischen Fäden genau wissen, welche Eigenschaften Sie priorisieren. Selbst kleine Unterschiede zwischen Nahtmaterialien können große Auswirkungen auf die Handhabung des Fadens und den Verlauf der Behandlung haben. Wir empfehlen unseren Kund:innen, sich bei der Entscheidung an drei zentralen Parametern zu orientieren: Am Material der Fäden, an der Verarbeitung und an der Bedeutung der Resorption für den Wundheilungsprozess.
Unterschied #1: Das Material der Fäden
Der grundlegendste Unterschied zwischen Nahtmaterialien besteht in der Wahl des Rohstoffs. Je nachdem, aus welchem Material sie bestehen, werden chirurgische Fäden einer von drei Grundkategorien zugeordnet – den metallischen, synthetischen oder nativen Nahtmaterialien.
Metallfäden: Streng genommen handelt es sich bei diesen chirurgischen Fäden um feine Drähte aus Edelstahl. Sie sind stark, flexibel und nicht anfällig für Keimbelastung. Im Unterschied zu anderen Nahtmaterialien kommen Metallfäden heutzutage allerdings eher selten zum Einsatz. Einer der Gründe dafür ist ihre Elastizität, denn da die feinen Drähte im Unterschied zu anderen Nahtmaterialien stark federn, sind sie auch entsprechend schwer zu handhaben und lassen sich auch schlecht verknoten.
Native Fäden: In diese Kategorie fallen alle chirurgischen Fäden, die aus organischen Materialien wie Seide, Baumwolle, Leinen oder Tierdarm angefertigt werden. Native Nahtmaterialien sind besonders verträglich. Manche von ihnen können auch vom Körper selbst abgebaut werden, was die Herstellung resorbierbarer Fäden ermöglicht. Im Gegensatz zu Metallfäden und synthetischen Fäden können organische Materialien jedoch auch einen Nährboden für Erreger bieten, weshalb native Fäden Infektionen begünstigen können. Außerdem lassen sich organische Nähte oft schmerzhafter entfernen als solche, die mit Metalldrähten oder synthetischem Nahtmaterialien angefertigt wurden.
Synthetische Fäden: Heutzutage sind synthetische Polymere das meistgenutzte Material für chirurgisches Fäden. Im Vergleich zu Metalldrähten und nativen Nahtmaterialien bieten synthetische Fäden einen Mittelweg zwischen leichter Handhabbarkeit und schneller Heilung. Da viele synthetische Stoffe vom Körper rückstandslos abgebaut werden können, werden auch aus synthetischen Materialien sowohl resorbierbare als auch nicht resorbierbare Fäden hergestellt.
Unterschied #2: Die Verarbeitung der Fäden
Sowohl Metalldrähte als auch synthetische und native Fäden gibt es in unterschiedlichen Verarbeitungsvarianten. Für die Auswahl des passenden Fadens im konkreten Anwendungsfall sind diese sekundären Unterschiede zwischen Nahtmaterialien ebenso relevant wie das Material, aus dem die Fäden bestehen, denn die Verarbeitung entscheidet maßgeblich über Eigenschaften wie die Handhabung und den Halt von Knoten – die sogenannte „Knotenbruchfestigkeit“. Die beiden zentralen Faktoren sind hierbei die Fadenstärke und Zahl der einzelnen Fäden, aus denen das Nahtmaterial besteht.
- Fadenstärke: Der Durchmesser eines Fadens ist einer der größten Faktoren für seine Stärke. Je dicker der Faden, desto stärker kann infolgedessen auch die Naht werden. Allerdings hinterlassen dickere Fäden auch größere Stichkanäle, was wiederum die Narbenbildung begünstigt. Als Faustregel gilt daher: Chirurgisches Nahtmaterial sollte stets nur so dick wie unbedingt nötig sein.
- Monofile oder polyfile Verarbeitung: Chirurgische Fäden können entweder einzeln (monofil) benutzt oder zu mehrfädigen (polyfilen) Nahtmaterialien weiterverarbeitet werden. Aufgrund ihrer glatten Oberfläche gleiten monofile Fäden einerseits sauber durch Gewebe und beugen so Narbenbildung vor. Andererseits sind monofile Fäden gerade aufgrund ihrer glatten Oberfläche auch schwerer zu handhaben. Hier sind polyfile Fäden im Vorteil: Der Unterschied im Nahtmaterial besteht darin, dass für polyfile Materialien mehrere Fäden miteinander verzwirnt oder geflochten werden. Dadurch entsteht ein Faden, der Knoten besser hält, im Gegenzug aber das damit genähte Gewebe stärker strapaziert und auch mehr Fläche bietet, auf der sich Keime ansiedeln können.
Unterschied #3: Resorbierbare und nicht resorbierbare Fäden
Der dritte Unterschied zwischen Nahtmaterialien, den es bei der Auswahl eines Fadens zu bedenken gilt, ist die Bedeutung der Resorption für den Wundheilungsprozess. Resorbierbares Nahtmaterial kann vom Körper selbst aufgelöst werden. Historisch betrachtet, war Tierdarm – das sogenannte Katgut – wahrscheinlich das erste und am weitesten verbreitete resorbierbare Nahtmaterial. Heute werden vor allem resorbierbare Fäden aus synthetischem Material benutzt, das sich je nach Machart innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten auflöst. Resorbierbares Nahtmaterial erspart den Patienten eine weitere Behandlung für das Ziehen der Fäden und verringert dadurch die Infektionsgefahr. Nicht-resorbierbare Fäden werden an sich nur noch benutzt, wenn die Wunde keine Schwierigkeiten bei einem Zweittermin für das Ziehen bereitet, oder wenn die Fäden als Implantat verbleiben sollen.
Welches Material ist das richtige für welche Naht?
Vom Material über die Verarbeitung der Fäden bis hin zu ihrer Resorption hat jedes Nahtmaterial eine Vielzahl von Eigenschaften, die sich darauf auswirken können, ob diese Fäden im konkreten Anwendungsfall zu empfehlen sind oder nicht. Die zentrale Frage bei der Auswahl chirurgischer Fäden lautet: Was braucht die Wunde, um optimal zu heilen? Ausgehend davon gilt es, ein Nahtmaterial zu finden, das den Anforderungen des konkreten Einzelfalls gerecht wird.
Anstatt die oben dargestellten drei Parameter als Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Auswahl der Fäden zu verwenden, ist es ratsam, anhand der wichtigsten erforderlichen Eigenschaften eine Vorauswahl unter den zur Verfügung stehenden Nahtmaterialien zu treffen. Muss das Gewebe gestützt werden, ist etwa ein entsprechend stabiler Faden erforderlich. Wird eine Operation im Körperinneren vorgenommen werden soll, eignet sich resorbierbares Nahtmaterial am besten – schließlich wäre sonst ein zweiter Eingriff nötig, um die Fäden zu ziehen.
Außerdem sollte ein Faden nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, weil er im Vergleich zu anderen Nahtmaterialien schwerer zu handhaben sein könnte. Dünne Monofilamente aus synthetischem Material sind beispielsweise schwer zu benutzen, knoten schlecht, haben schwache Knotenstärke und verlieren im Körper schnell an Stabilität – aber sie gewährleisten auch geringe Vernarbung und bergen im Gegensatz zu organischem Material oder Polyfilamenten ein deutlich verringertes Infektionsrisiko. Zwar spielt die Passung zwischen dem Nahtmaterial und seinen Anwender:innen auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle für den Behandlungserfolg, doch stellt sich auch in diesem Fall schlussendlich stets die Frage, was diesen Erfolg im konkreten Anwendungsfall ausmacht – und welcher Faden am besten dazu beitragen kann.
Sie haben Fragen zu unseren Fäden?
Suchen Sie nach einem chirurgischen Faden aus einem ganz bestimmten Material? Oder haben Sie bereits mehrere passende Nahtmaterialien gefunden und möchten mehr über die Unterschiede der einzelnen Produkte aus unserem Sortiment erfahren? Was auch immer Sie brauchen: Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Naht zur Seite. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch das passende Nahtmaterial fehlt. Die Expert:innen von Wörner Medizinprodukte beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich.