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Klingenform, Griff und Wiederverwendbarkeit: Skalpell-Arten im Überblick
Skalpelle gehören zu den wichtigsten medizinischen Instrumenten. Neben chirurgischen Eingriffen kommen sie auch in der Forschung, im Laboralltag sowie in zahlreichen Situationen zum Einsatz, in denen in Praxen oder Krankenhäusern Textilien oder Nähte durchtrennt werden müssen. Um für jede Anwendung die passende Klinge parat zu haben, hat sich im Lauf der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Skalpell-Arten entwickelt – und jede von ihnen ist darauf ausgelegt, bestimmte Schnitttechniken zu unterstützen.
In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medizinprodukte, worin sich die gebräuchlichsten Arten von Skalpellen unterscheiden und worauf es bei der Auswahl des passenden Skalpells im konkreten Anwendungsfall zu achten gilt.
Was macht den Unterschied? Die gebräuchlichsten Skalpell-Arten im Überblick
Ist von verschiedenen Skalpell-Arten die Rede, ist damit meist die Klingenformen gemeint, die sogenannte Figur des Skalpells. Sie muss im Vorfeld einer Anwendung stets unter strategischen Gesichtspunkten ausgewählt werden, denn jede Klingenform erleichtert andere Schnitttechniken. Um zu gewährleisten, dass medizinisches Fachpersonal jederzeit weiß, mit welcher Klingenform es rechnen muss, trägt heutzutage jede Figur eine Kennziffer. Wer die verschiedenen Arten von Skalpellen anhand dieser Kennziffern bestellt, kann sich so sicher sein, dass er bei jedem Hersteller dieselbe Klingenform erhält, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Unterschied #1: Klingenformen
Neben ihrer Größe unterscheiden sich die Figuren vor allem anhand der Klingenform. Anhand der Figur lassen sich daher vier grundlegende Skalpell-Arten identifizieren.
- Eckige Klinge: Diese Skalpell-Art hat gewöhnlich eine dreieckige Klinge, an der die Schneide die Hypotenuse ist, d.h. die längste Seite eines rechtwinkligen Dreiecks. Diese spitz zulaufenden Skalpell-Klingen eignen sich besonders gut für präzise Stiche und flache, kurze Schnitte.
- Runde Klinge: Figuren mit einer abgerundeten Klinge sind ideal für das Durchtrennen von Gewebe, z.B. von Haut und Muskeln. Aus diesem Grund wird diese Skalpell-Art oft für lange Einschnitte verwendet.
- Spitze Klinge: Diese Skalpell-Art läuft noch spitzer zu als Skalpelle mit eckigen Klingen. Das ermöglicht die präzise Handhabung, die für schwierige Schnitte essenziell ist.
- Sichelförmige Klinge: Gekrümmte Klingen eignen sich u.a. hervorragend zum Auftrennen von Nähten. Dank ihrer hakenförmigen Krümmung erleichtert diese Skalpell-Art das Greifen von Nahtmaterial und erlaubt einen Schnitt, der nicht in umliegendes Gewebe abrutschen kann.
Neben ihrer Figur unterscheiden sich Skalpell-Arten aber auch noch anhand zweier weiterer Faktoren: Sowohl der Griff als auch die Wiederverwendbarkeit spielen hier eine wichtige Rolle.
Unterschied #2: Der Skalpell-Griff
Auch die unterschiedlichen Skalpell-Griffe sind heutzutage normiert und können daher anhand ihrer Kennziffern identifiziert werden. Anders als die Figuren, deren Kennzahlen mit „No.“ abgekürzt werden, tragen die verschiedenen Arten von Skalpell-Griffen allerdings oft ein „#“ vor ihrer Kennzahl. Das beugt Verwechslungen vor und ermöglicht es erfahrenen Fachkräften, auf einen Blick zu bestimmen, ob es gerade um Klinge oder Griff geht. Die am häufigsten verwendeten Griffe im medizinischen Alltag sind #3 und #4.
Skalpell-Griff #3 hat eine kleine Form und wird gewöhnlich mit Klingen der Typen No. 9 bis einschließlich No. 17 kombiniert. Zwar gibt es auch noch kleinere Griffe, die dieselben Klingen fassen können, aber #3 kommt besonders häufig zum Einsatz, weil dieses Modell feine Bewegungen zulässt, ohne die Handhabung allzu sehr zu erschweren. Aus diesem Grund ist #3 der typische Griff für die kleineren Skalpell-Arten.
Skalpell-Griff #4 ist insgesamt größer als #3 und fasst daher auch größere Klingen, etwa die Typen No. 18 bis einschließlich No. 36. Größere Instrumente sind stabiler und erlauben mehr Hebelwirkung. Auch wenn manche Skalpell-Arten aufgrund ihrer Klingen überraschend wuchtig wirken mögen, sind in vielen Bereichen der Chirurgie unerlässlich – etwa in der Orthopädie, die Skalpelle nutzt, die spezifisch für die Arbeit an Knochen entwickelt wurden und daher in ihrer Machart deutlich robuster sein müssen als Skalpell-Arten, die für die Arbeit an weicherem Gewebe konzipiert sind.
Unterschied #3: Wiederverwendbarkeit
Wie bei den meisten medizinischen Instrumenten stellt sich auch bei den verschiedenen Skalpell-Arten die Frage nach der richtigen Balance zwischen Sicherheit, Anwendungskomfort und Nachhaltigkeit. Einerseits erweist sich sowohl die Herstellung als auch die richtige Lagerhaltung als aufwendiger Prozess – immerhin müssen Skalpelle, die für medizinische Anwendungen genutzt werden, steril sein. Andererseits lässt sich dieser Aufwand aber nur bedingt vermeiden, denn für reibungslosen Betrieb sind sowohl in Kliniken und Arztpraxen als auch in Laboren große Stückzahlen erforderlich.
Um den mit der Aufbereitung von chirurgischen Instrumenten verbundenen Personalaufwand und die daraus resultierenden Kosten dennoch ein wenig zu reduzieren, hat es sich allerdings als praktisch erwiesen, die verschiedenen Skalpell-Arten oder zumindest einzelne Teile dieser Instrumente als Einwegware zu produzieren. Viele Hersteller bieten z.B. heutzutage wiederverwertbare Griffe an, die mit unterschiedlichen Arten von Skalpell-Klingen kombiniert werden können. Modulare Systeme wie diese ermöglichen maximale Flexibilität im Arbeitsalltag und verringern gleichzeitig das Abfallaufkommen, da nach der Benutzung nur die Klinge ersetzt werden muss. Darüber hinaus gibt es aber auch Einwegskalpelle für den einmaligen Gebrauch, bei denen Klinge und Griff fest verbunden sind.
Vollständig wiederverwendbare Skalpell-Arten sind natürlich am umweltschonendsten, erweisen sich in der Praxis aber zumeist als nicht anwendbar. Zum einen müssen Mehrweg-Skalpelle nach jeder Anwendung resterilisiert werden und selbst größere Kliniken verfügen nicht immer über die Ressourcen, die es bräuchte, um die für den alltäglichen Betrieb erforderlichen Stückzahlen schnell, zuverlässig und kostengünstig aufzubereiten. Zum anderen müssen fest mit dem Griff verbundene Klingen bei Bedarf nachgeschärft werden – und das bedeutet nicht nur Mehraufwand, sondern birgt auch Risiken, denn falsch geschärfte Skalpelle können im Ernstfall großen Schaden anrichten. Einwegskalpelle oder flexible Systeme, die wiederverwendbare Griffe mit Einwegklingen kombinieren, umgehen dieses Risiko.
Das richtige Skalpell für jede Anwendung
Bei der Auswahl der passenden Skalpell-Art sollte stets sowohl der geplante Eingriff als auch die Person bedacht werden, die das Skalpell führen wird – denn ob ein Griff gut in der Hand der Anwender:innen liegt, wirkt sich durchaus auch auf Sicherheit und Präzision aus. Ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft ist dabei jedoch unerlässlich. Je nachdem, welche Skalpell-Art für eine Anwendung erforderlich ist, kann es sein, dass die komfortable Handhabung hinter dem erforderlichen Klingentyp zurückstehen muss. Welche Griffe verfügbar sind, wird zumeist von der Figur diktiert – eine No. 12 ist beispielsweise eine Art von Skalpell-Klinge, die nun einmal nicht an einen #4 Griff passt. Je größer die Zahl der möglichen Anwender:innen, desto praktischer kann zudem ein Mix-and-Match-System mit wiederverwendbaren Griffen und austauschbaren Klingen sein: Das erleichtert die Anpassung der Instrumente an den Bedarf im konkreten Einzelfall.
Sie haben Fragen zu den verschiedenen Skalpell-Arten?
Sie sind auf der Suche nach der passenden Kombination von Klinge und Griff für eine spezifische Anwendung? Oder möchten Sie mehr über unser Sortiment an Skalpellen, Klingen, Griffen und Zubehör erfahren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 bei der Auswahl der passenden Skalpell-Arten für Ihre Arbeitsabläufe in Praxis, Klinik und Labor beraten.
In der Pflege sind sie fast allgegenwärtig, in der Klinik meist auf Lager und hier und da kann man sie sogar im Laboralltag entdecken: Einweghandschuhe aus Vinyl. Wer schon einmal mit ihnen gearbeitet hat, wer das Hautgefühl und vor allem den Stückpreis kennt, weiß auch genau, weshalb sie als Basisoption für viele Einrichtungen ideal sind. Doch wie jedes Medizinprodukt bergen auch Vinylhandschuhe Vor- und Nachteile – und die gilt es bei der Wahl der Handschuhe für eine Anwendung stets mitzudenken. Derselbe Handschuh, der in einer Situation für Personal und Patient:innen gleichermaßen der klare Favorit ist, kann nämlich in einem anderen Kontext leicht zum Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten werden.
Damit Sie und Ihr Team stets den richtigen Handschuh parat haben, zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical in diesem Artikel, welche Vor- und Nachteile Vinylhandschuhe im medizinischen Arbeitsalltag haben und warum sie sich für manche Aufgaben in Klinik, Labor und Pflege besser eignen als für andere.
Vorteile von Vinylhandschuhen
Vinyl, auch bekannt als Polyvinylchlorid (kurz: PVC), ist einer meistbenutzten Kunststoffe. Nehmen wir es ganz genau, gehört das Material, aus dem Vinylhandschuhe bestehen, zu den sogenannten Weich-PVCs. Das ist derselbe Kunststoff, aus dem z. B. auch Kabelummantelungen und Bodenbeläge angefertigt werden.
Als Material für Medizinprodukte kommt Vinyl u. a. deshalb zum Einsatz, weil es ein gewisses Maß an Schutz vor Gefahrenstoffen wie Säuren und Laugen, Öl oder Ethanol bietet. Der daraus resultierende Schutz für die Hände, die in Klinik und Labor mit diesen Stoffen arbeiten, ist aber nicht der einzige Vorteil von Vinylhandschuhen: Medizinische Fachkräfte und ihre Patient:innen wissen Einweghandschuhe aus Vinyl auch aus anderen Gründen zu schätzen.
- Kostengünstige Produktion: Im Gegensatz zu Latex oder Nitril ist Vinyl in der Herstellung ausgesprochen günstig. Da Handschuhe aus Kontaminationsgründen nicht wiederbenutzt werden und in großen Stückzahlen benötigt werden, ist dieser Vorteil von Vinylhandschuhen einer der Gründe dafür, dass sie in Medizin und Pflege oft als erste Wahl genutzt werden.
- Allergenarmes Material: Allergien gegen Latexproteine sind weit verbreitet. Da allergische Reaktionen erstens den Behandlungserfolg gefährden können und zweitens ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Gesundheit der Betroffenen darstellen, sind Vinylhandschuhe eine praktische Alternative, wenn bekannt ist, dass Mitarbeiter:innen oder Patient:innen unter einer Latex-Allergie leiden.
- Weiches Material: Vinylhandschuhe sind durch die enthaltenen Weichmacher besonders flexibel und angenehm zu tragen. Das ist nicht nur bei langen Tragezeiten von Vorteil, sondern sorgt auch dafür, dass die Handschuhe nicht die Mobilität des Personals bei der Behandlung im selben Ausmaß einschränken wie härtere Materialien. Zudem ist die weiche Oberfläche von Vinylhandschuhen ein Vorteil bei der Behandlung von Patient:innen, die besonders empfindlich auf Berührung reagieren.
- Transparenz: Zwar gibt es auch eingefärbte Vinylhandschuhe, doch die die meistgenutzte Variante ist transparent. Das durchsichtige Material macht es leicht, Verunreinigungen oder Schäden an den Handschuhen festzustellen, was wiederum dabei hilft, Personal und Patient:innen zu schützen und Kontaminationen vorzubeugen. Da sich Vinyl schnell erwärmt, können transparente Vinylhandschuhe außerdem zur Entspannung der Patient:innen beitragen, da sich die Hände der Behandelnden nicht wie ein Fremdkörper anfühlen und auch optisch weit weniger an den medizinischen Kontext erinnern.
Darüber hinaus haben Vinylhandschuhe den Vorteil, dass sie – wie alle Einweghandschuhe, die als Medizinprodukte hergestellt und vermarktet werden – in einer Vielzahl an Größen verfügbar sind. Standardmäßig werden sie zudem desinfiziert geliefert, d. h. die Keimbelastung wird bereits in der Produktion auf ein Minimum reduziert.
Nachteile von Vinylhandschuhen
Wie alle Materialien, die zur Produktion von Einweghandschuhen für den Medizinbereich eingesetzt werden, birgt auch PVC gewisse Nachteile. So zählt PVC etwa zu den thermoplastischen Polymeren, was bedeutet, dass dieser Kunststoff unter Hitzeeinfluss formbar wird. Das hat wiederum zur Folge, dass Hitze – die einfachste und günstigste Sterilisationsmethode – nicht zur Behandlung von Vinylhandschuhen eingesetzt werden kann.
Hinzu kommen weitere Eigenschaften des Materials, die in anderen Anwendungsbereichen des Kunststoffs nur bedingt ins Gewicht fallen, sich aber beim Einsatz von Vinylhandschuhen als Nachteile für die Anwender:innen und ihre Arbeitsabläufe erweisen können.
- Reduzierte Elastizität: Vinyl ist zwar ausgesprochen anschmiegsam, dafür aber nicht besonders elastisch. Das ist insofern ein Nachteil, als Vinylhandschuhe exakt an die Hände ihrer Träger:innen angepasst sein müssen. Sind Vinylhandschuhe nur ein wenig zu klein, steigert die mit dem Schließen der Hand einhergehende Dehnung des Materials – etwa bei Greifbewegungen – das Risiko, dass ein Handschuh bei der Arbeit reißt.
- Geringe Haltbarkeit: Vinylhandschuhe bieten insgesamt nur einen geringen Widerstand gegenüber Perforation oder Rissen. Je länger ein- und dasselbe Paar Vinylhandschuhe getragen wird, desto größer ist daher auch das Kontaminationsrisiko. Für Aufgaben, die einen stabilen Handschuh oder schlicht eine hohe Anzahl an Bewegungen erfordern, bei denen das Vinyl immer wieder stark strapaziert wird, sind daher Handschuhe aus Materialien wie Latex und Nitril meist eine bessere Wahl.
- Anfälligkeit für bestimmte Chemikalien: Wenn es darum geht, die Hände ihrer Träger:innen vor schädlichen Chemikalien zu schützen, haben Vinylhandschuhe große Vor- und Nachteile – je nachdem, um welche Stoffe es geht und wie intensiv der Kontakt damit ausfallen wird. Gegenüber manchen Chemikalien (z. B. aggressiven Lösungsmitteln) sind Vinylhandschuhe nahezu durchlässig, was sie für manche Einsatzbereiche in Klinik und Labor ungeeignet macht.
- Große Umweltbelastung: Im Vergleich zu Latex und Nitril lässt sich Vinyl wesentlich schlechter biologisch abbauen. Da Einweghandschuhe aus Gründen der Arbeitssicherheit der Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) sind, der mit der höchsten Frequenz ausgetauscht werden muss, um die Sicherheit der Fachkräfte und Patient:innen zu gewährleisten, hat der Einsatz von Vinylhandschuhen daher auch den Nachteil eines großen, nicht ganz einfach zu entsorgenden Abfallaufkommens.
All diese Nachteile von Vinylhandschuhen sind auf materialbedingte Eigenschaften zurückzuführen und lassen sich daher nicht grundlegend vermeiden. Im medizinischen Arbeitsalltag können sie aber durchaus ausgeglichen werden. So können Fachkräfte etwa dem Nachteil, dass Vinylhandschuhe nicht besonders elastisch sind, durch eine angemessen große Auswahl an Handschuhgrößen und entsprechende Vorschriften für den Umgang mit der PSA begegnen. Wenn alle Mitarbeiter:innen Vinylhandschuhe tragen, die gut sitzen und bei Bewegung nicht merklich spannen, und wenn sie diese Handschuhe dann auch noch regelmäßig wechseln, senkt das schließlich auch das Risiko eines durch Materialversagen bedingten Risses.
Warum ist es wichtig, die Vor- und Nachteile von Vinylhandschuhe zu kennen?
Wer die Vor- und Nachteile von Vinylhandschuhen miteinander vergleicht, sieht schnell, weshalb sie eine besonders beliebte Option sind – zumindest für bestimmte Anwendungsbereiche. Ideal sind sie für die Pflege geeignet, denn hier kommen die Vorteile der Vinylhandschuhe zum Tragen: Der geringe Preis senkt die laufenden Kosten und die weiche, warme Oberfläche gestaltet alltägliche Routinehandlungen deutlich angenehmer für die Patient:innen.
In Laboren oder in der Chirurgie sind Vinylhandschuhe hingegen eher selten zu finden. In Anwendungsbereichen wie diesen, in denen feinmotorische Präzision, Schutz vor Chemikalien und die allgemeine Widerstandskraft der Handschuhe eine zentrale Rolle spielen, erweisen sich die materialbedingten Nachteile von Vinylhandschuhen meist als klare Ausschlusskriterien.
Zusammenfassend ist also festzuhalten, dass die Wahl zwischen Vinyl-, Latex- und Nitrilhandschuhen primär von den Anforderungen des Einsatzbereichs abhängen sollte – doch auch das Budget und die Präferenzen des Personals können die Entscheidung maßgeblich beeinflussen. Wer hier die richtige Wahl treffen will, sollte daher stets im konkreten Einzelfall die Vor- und Nachteile von Vinylhandschuhen kritisch gegeneinander und gegen mögliche Alternativen abwägen.
Vinyl, Latex oder doch lieber Nitril: Welcher Handschuh darf es sein?
Sie sind auf der Suche nach dem richtigen Einweghandschuh für Ihren Aufgabenbereich? Oder wissen Sie längst, welches Material Sie brauchen, und wollen sich nun über die verfügbaren Varianten und Größen informieren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der richtige Handschuh fehlt.
Verbände für trockene und feuchte Wundversorgung im Überblick
Für die erfolgreiche Wundversorgung spielt der richtige Verband eine entscheidende Rolle. Wundverbände schützen nicht nur vor Verunreinigung und Erregern: Sie können auch stabilisierend wirken, Temperatur und Feuchtigkeit regulieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Wundheilung leisten. Aus diesem Grund können Fachkräfte aus Medizin und Pflege heutzutage aus einer breiten Palette unterschiedlicher Wundverbände wählen. Zusätzlich zu den verschiedenen Techniken, mit denen Verbände angebracht werden können, kommen je nach Wunde auch verschiedene Materialien zum Einsatz, um eine ideale Versorgung zu gewährleisten.
In Anbetracht dieser enormen Auswahl den Überblick zu behalten, ist nicht immer leicht – doch wer weiß, welche Wunde welche Pflege braucht, hat den wichtigsten Schritt zur Wahl des passenden Verbands bereits geschafft. In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medizinprodukte, warum es für die trockene und die feuchte Wundversorgung unterschiedliche Arten von Wundverbänden braucht und warum es sich in vielen Fällen lohnt, verschiedene Materialien und Techniken strategisch zu kombinieren.
Welche Arten von Wundverbänden gibt es?
Bei einem Wundverband handelt es sich um einen Verband, der zur Wundversorgung eingesetzt wird – so weit, so intuitiv. Doch wer nun an Mullbinden und längst veraltete Verbandsklemmen denkt, hat nur einen Teil der Möglichkeiten im Blick: Welche Art von Wundverband (auch: Wundverschluss) im konkreten Anwendungsfall der richtige ist, bestimmt nicht nur die Technik, mit der ein Verband angelegt wird, sondern auch das Material, aus dem die Wundauflage besteht.
Anhand der Wunden, für deren Versorgung das Verbandmaterial eingesetzt wird, lässt sich die Vielfalt der Wundverbände in zwei große Kategorien unterteilen: In die trockene Wundversorgung auf der einen und die feuchte Wundversorgung auf der anderen Seite. In vielen Fällen trägt die richtige Wahl des Verbandsmaterials entscheidend zur Wundheilung bei.
Trockene Wundverbände
Ist eine oberflächliche Wunde von geringer Größe vorhanden, genügt zumeist die sogenannte trockene Wundversorgung, bei der die Wunde mit einer trockenen Auflage abgedeckt wird. Der Wundverband nimmt in diesem Fall austretendes Blut und Exsudat (Wundflüssigkeit) auf, schützt vor Verunreinigungen und Irritationen – aber er hält die Wunde nicht feucht. Aus diesem Grund eignet sich diese Form der Wundversorgung besonders gut für Verletzungen wie z.B. kleinen Schürfwunden.
Fünf Beispiele für trockene Wundverbände
Die folgenden Verbände sind typische Beispiele für trockene Wundversorgung, wie sie im medizinischen Alltag häufig zum Einsatz kommt. Den Unterschied zwischen den einzelnen Wundverbänden macht hier einerseits die eingesetzte Verbandstechnik und andererseits die Wahl der Materialien. Nicht alle Verbände aus dem Bereich der trockenen Wundversorgung haben zudem direkten Kontakt mit offenen Wunden: Manche von ihnen dienen als Stütze oder werden sogar über anderen Verband eingesetzt.
- Ein Druckverband ist eine Verbandstechnik, bei der eine stark blutende offene Wunde mit einer Kompresse abgedeckt und durch einen straff gewickelten Verband geschlossen wird. Obwohl es hier vor allem darum geht, den Blutfluss schnellstmöglich zu stoppen, ist der Druckverband eine Form der trockenen Wundversorgung, da der Wundverband selbst aus trockenen Materialien besteht.
- Eine Fixation ist ein Wundverband aus erstarrtem Material, der die Bewegung der verbundenen Körperregion einschränkt. Das wohl bekannteste Beispiel für eine solche Fixation ist der Gipsverband, mit dem u.a. Brüche fixiert werden. Gepolsterte Fixationen lassen dabei auch Wackelbewegungen zu, während ungepolsterte Fixationen nur Mikrobewegungen erlauben.
- Ein Schleuderverband ist eine Art des sogenannten Deckverbandes, der nicht mit der Wunde selbst in Kontakt ist, sondern ausschließlich zur Stabilisierung sowie zum Schutz des eigentlichen Wundverbands dient. Dafür werden die Enden Verbands so aufgetrennt, dass sie ein Y – ähnlich einer Schleuder – bilden, dessen Arme in verschiedene Richtungen um ein Körperteil geschlungen werden können.
- Ein Stützverband muss nicht zwangsläufig ein Wundverband im strengen definitorischen Sinne sein. Tatsächlich werden Stützverbände meist prophylaktisch angewandt, um Gelenke zu schützen – etwa bei sportlichen Betätigungen. Er kann mit normalen Binden ausgeführt, mit speziellem Material für Sportler gewickelt oder sogar als gebrauchsfertiges Einwegprodukt erworben werden.
- Ein Wundschnellverband ist das, was wir umgangssprachlich als Pflaster bezeichnen würden: Ein selbstklebender Wundverband, der aus einer klebenden Oberschicht und einer saugfähigen Wundkontaktschicht besteht. Für die schnelle Versorgung kleiner Wunden, die nur geringe Mengen an Blut und Exsudat bedeuten, sind solche Wundschnellverbände ideal geeignet.
Feuchte Wundverbände
Der Vorteil von feuchter Wundversorgung ist, dass sie das Austrocknen von Wunden verhindern oder sogar spezifisch für ein feuchtes Wundheilungsmilieu sorgen kann. Das kann der Wundheilung in zweifacher Weißen zuträglich sein. Wenn eine Wunde feucht bleibt, fällt es dem Körper zum einen leichter, sie mit Blut und damit mit allen für die Regeneration wichtigen Stoffen zu versorgen. Zum anderen werden über das sogenannte Exsudat – die aus der Wunde austretende Flüssigkeit – Erreger und Abfallstoffe der Regeneration abtransportiert.
Fünf Beispiele für feuchte Wundverbände
Die folgenden Verbandsarten sind typische Beispiele für feuchte Wundversorgung. Da bei diesen Wundverbänden die Feuchtigkeitsregulation im Vordergrund steht, unterscheiden sie sich vor allem durch die Materialien, die es dem behandelnden medizinischen Personal ermöglichen, je nach Bedarf auf unterschiedlich durchlässige Wundverbände zurückzugreifen. Da all diese Wundverbände für den direkten Kontakt mit offenen Wunden gedacht sind, handelt es sich außerdem um Wundauflagen im strikten Wortsinn.
- Ein Alginatverband ist ein Wundverband, der zumindest anteilig aus Alginat besteht, einem Stoff, der aus den Zellwänden der Braunalgen gewonnen wird. Diese Form der Wundversorgung eignet sich besonders gut für stark nässende und infizierte Wunden, da der Alignatverband mit dem Exsudat reagiert: Das Alginat bindet die Flüssigkeit in einem Gel, das die Wunde langfristig feucht hält.
- Eine Wundfolie ist ein gasdurchlässiger Wundverband, der überschüssige Feuchtigkeit als Dampf entweichen lässt. Zudem sind Wundfolien durchsichtig, sodass das betreuende medizinische Fachpersonal die Wunde mit geringem Aufwand beobachten kann. Allerdings sind Wundfolien nicht saugstark – weshalb sie sich vor allem für die Versorgung von sauberen Wunden eignen.
- Schaumverbände mit Hydrogelen sind Wundauflagen in Form eines weichen, saugfähigen Schaumstoff-Pads, das dafür sorgt, dass die Wunde nicht austrocknet. Schaumverbände werden meist mit einer Binde fixiert, doch es gibt auch selbstklebende Schaumverbände, bei denen die Wundauflage von einer selbstklebenden Folie umgeben ist.
- Wundverbände aus Hydrofasern und Hydrokolloiden sind Wundauflagen, die auf Cellulose basieren und quellfähige Stoffe wie Gelatine enthalten können. Diese wandeln sich bei Kontakt mit Exsudat in ein zähes Gel um, das die Haut- und Wundränder nicht reizt und die Wunden feucht hält.
- Ein Wundverband mit Silikon und Superabsorber ist ein saugfähiges Kissen in einer Silikonschicht. Diese Wundverbände sind besonders aufnahmefähig, verkleben aber dank des Silikons nicht mit der Wunde. Diese speziellen Wundauflagen können auch unter Kompressionsverbänden angebracht werden, durch die sie fest gegen die Wunde gedrückt werden.
So finden Sie den richtigen Wundverband
Groß oder klein, tief oder oberflächlich, nässend oder trocken: Jede Wunde ist anders – und das macht die Wahl des Verbands zu einem wichtigen Faktor für den Behandlungserfolg. Der Wundverband kann darüber entscheiden, wie schnell der Heilungsprozess abläuft, ob sich etwas entzündet, oder ob sichtbare Narben entstehen. Für die Wahl der passenden Materialien und Techniken für die Wundversorgung sind dabei Größe und Beschaffenheit der Wunde ausschlaggebend. Während ein Wundverband aus Hydrofasern beispielsweise ideal dazu geeignet ist, große, taschenartige Wunden auszukleiden, wäre derselbe Wundverband bei einem oberflächlichen Schnitt verschwendet: Hier kann ein kostengünstiger Wundschnellverband angewendet werden, ohne die Qualität der Behandlung zu schmälern.
Je nachdem, wie der Heilungsprozess verläuft, lassen sich bisweilen auch verschiedene Materialien und Techniken strategisch kombinieren. Ein verletztes Sprunggelenk wird etwa zunächst mit einer Fixation in Form eines Gipsverbands ruhiggestellt, doch im späteren Verlauf des Heilungsprozesses ist ein Stützverband zielführender, da er schonende Aktivität ermöglicht und zugleich das Gelenk entlastet. Oder denken wir an den klassischen Deckverband aus Mullbinden: Er bietet Schutz vor Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und mechanischen Schäden, die z.B. durch Reibung unter Kleidungsstücken entstehen können. Das macht den Deckverband zum idealen Kombinationspartner für empfindlichere Wundauflagen wie den Wundverband aus Alginat, der durch den zweiten Wundverband am Anwendungsort gehalten und vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt werden kann.
Sie haben Fragen zu unseren Wundverbänden?
Sie sind auf der Suche nach dem passenden Wundverband für einen spezifischen Bedarf? Oder möchten Sie mehr über unser Sortiment im Bereich Wundversorgung erfahren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder lassen Sie sich von unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 bei der Auswahl der richtigen Verbandsmaterialien für Ihre Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung beraten.
Was es bei der Auswahl der richtigen Handschuhe zu beachten gilt
Sie brauchen Handschuhe, aber in welches Fach sollen Sie greifen: Steril oder unsteril? Um die Sicherheit von Personal und Patienten:innen zu gewährleisten, sorgsam mit dem Budget umzugehen und dabei nur so viel Abfall wie nötig zu produzieren, gilt es, abzuwägen, für welche Aufgaben ein steriler Handschuh unerlässlich ist – und in welchen Momenten im Arbeitsalltag unsterile Handschuhe vollkommen ausreichen.
Von Kosten und Abfallaufkommen bis hin zum Aufwand, der mit Lagerhaltung und korrekter Anwendung einhergeht, haben beide Arten von Handschuhen ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. In diesem Artikel zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medizinprodukte, welche Unterschiede zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen bestehen und was es bei der Entscheidung für das passende Produkt im konkreten Einzelfall zu beachten gibt.
Sterile oder unsterile Handschuhe: Was ist der Unterschied?
Zuallererst natürlich, was genau ist steril? Ein steriler Handschuh wurde komplett von mikrobiologischem Leben befreit, etwa durch Hochdruckdampf, Hitze oder eine Behandlung mit Ethylenoxid. Das gewährleistet zuverlässigen Schutz vor Kreuzkontamination: Sterile Handschuhe verhindern, dass Erreger, Chemikalien oder andere gefährliche Stoffe von den Händen der Behandelnden auf Patient:innen, Produkte oder medizinisches Gerät übertragen werden. Anders bei einer Desinfektion, die auch vor Ort ausgeführt werden kann, werden bei einer vollständigen Sterilisation alle mikrobiologischen Gefahrstoffe beseitigt. Während auf einem desinfizierten Handschuh teilweise Erreger und bakterielle Sporen zurückbleiben können, ist ein steriler Handschuh vollkommen frei von Mikroben.
Aber bedeutet das im Umkehrschluss, dass unsterile Handschuhe nicht frei von Mikroben sind? Keineswegs! Obwohl der Name suggeriert, dass unsterile Handschuhe eben nicht steril sind, werden auch diese Handschuhe im Lauf des Produktionsprozesses sterilisiert. Aber was ist dann der große Unterschied zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen? Ganz einfach: Unsterile Handschuhe durchlaufen nicht den gesamten Prozess, der für vollständige Sterilität erforderlich wäre – und sie werden am Ende nicht separat verpackt, um zu gewährleisten, dass jedes Paar Handschuhe auch wirklich steril bleibt, bis es gebraucht wird. Unsterile Handschuhe sind also immer noch ein sicheres Medizinprodukt, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz vor Kreuzkontaminationen, weil die angebrochene Packung auch bei bester Lagerung nicht mehr als steril gelten kann.
Sterile Handschuhe | Unsterile Handschuhe |
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Ist dann aber der sterile Handschuh für medizinisches Fachpersonal grundsätzlich die bessere Wahl? Nicht unbedingt.
Der richtige Handschuh für jede Aufgabe
Sterile Handschuhe dienen vor allem dazu, vor Kreuzkontamination schützen. Das macht sie zur richtigen Wahl in allen Situationen, in denen es zur Übertragung von Erregern zwischen medizinischem Fachpersonal und seinen Patient:innen, Proben oder Geräten kommen kann. Von besonderer Bedeutung sind sterile Handschuhe dabei in allen Bereichen, in denen die Infektionsgefahr besonders hoch ist, weil es zu direktem Kontakt mit (potenziell infizierten) Körperflüssigkeiten kommen kann. In manchen Situationen kann es auch sinnvoll sein, zwei Paar sterile Handschuhe übereinander zu tragen, idealerweise sogar in verschiedenen Farben, sodass Perforationen und Risse leichter zu sehen sind. Darüber hinaus sind sterile Handschuhe auch bei der Herstellung von Arzneimitteln und bei der Probenentnahme unerlässlich.
Zusammengefasst sind sterile Handschuhe also ideal für alle Aufgabenbereiche, in denen es die Übertragung potenzieller Gefahrstoffe zu vermeiden gilt, weil sie maximalen Schutz vor Erregern bieten. Aber warum sollten Sie und Ihre Mitarbeiter:innen vor diesem Hintergrund überhaupt zu unsterilen Handschuhen greifen? Ganz einfach: Wenn ein steriles Arbeitsumfeld nicht zwingend erforderlich ist, birgt ein steriler Handschuh keine nennenswerten Vorteile gegenüber einer unsterilen Alternative, auch ist der Träger der sterilen Handschuhe nicht besser oder schlechter geschützt als beim Tragen von unsterilen Handschuhen. Viele kleine Nachteile können sich im Arbeitsalltag dann durchaus summieren.
Sterile oder unsterile Handschuhe: Vier Unterschiede, die Sie bedenken sollten
Wenn ein steriler Handschuh nicht zwingend erforderlich ist, erweisen sich unsterile Handschuhe zumeist als die bessere Wahl – und zwar aus vier guten Gründen.
Die Kosten. Sterile Handschuhe sind in der Herstellung deutlich aufwändiger als unsterile Handschuhe. Da sich sowohl der Sterilisationsprozess als auch die separate Verpackung im Preis spiegeln, sind unsterile Handschuhe immer kostengünstiger als sterile Handschuhe.
Die Lagerhaltung. Die Haltbarkeit steriler Handschuhe ist begrenzt: Sie haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum, nach dessen Ablauf sie nicht mehr als steril und auch nicht mehr als sicher gelten. Aus diesem Grund gehen sterile Handschuhe stets mit aufwändigeren Prozessen in Lagermanagement und Einkauf einher.
Die Anwendung. Wo sterile Handschuhe zum Einsatz kommen, braucht es entsprechend geschultes Personal, denn es ist eine Kunst für sich, einen Handschuh auszupacken, ohne seine Sterilität zu gefährden. Die vorherige chirurgische Händedesinfektion und das Anziehen der sterilen Untersuchungshandschuhe sind in Leitlinien und Arbeitsanweisungen genau festgehalten. Ein unachtsamer Griff kann bereits zu Kreuzkontaminationen führen – und damit verliert der sterile Handschuh jeden Vorteil gegenüber einem unsterilen Handschuh.
Das Abfallaufkommen. Einer der großen Unterschiede zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen ist die Verpackung. Sterile Handschuhe produzieren durch die Doppelverpackung mehr Abfall. Wenn Sie und Ihr Team anstelle einzeln verpackter Handschuhe häufiger auf unsterile Handschuhe zurückgreifen können, senkt jeder Griff in die große Packung das Abfallaufkommen im Arbeitsalltag.
Durch die strategische Auswahl des passenden Handschuhs für jede Aufgabe können Sie sowohl die laufenden Kosten reduzieren als auch Einkauf und Lagerverwaltung vereinfachen, ohne dabei die Sicherheit Ihrer Prozesse zu gefährden. Am besten richten Sie sich immer nach den bestehenden Arbeitsanweisungen und Richtlinien beispielsweise der Bundesärztekammer (RiliBÄK).
Fazit: Das gibt es bei der Auswahl des richtigen Handschuhs zu beachten
Ob in der Praxis oder in der Pflege, in der Klinik oder im Labor: Es gibt viele Situationen, in denen Handschuhe unerlässlich sind. Sterile Handschuhe sind jedoch nur in einem kleinen Teil dieser Aufgabenbereiche zwingend erforderlich. Der zentrale Unterschied zwischen sterilen und unsterilen Handschuhen besteht schließlich darin, dass letztere vorrangig die Fachkräfte schützen, die sie tragen. Bei Kontakt mit Oberflächenrückständen, Fäkalien, Sputum oder reizenden Materialien dient der Handschuh als mechanische Barriere – weshalb für Aufgaben wie diese ein unsteriler Handschuh vollkommen ausreicht. Besteht hingegen die Gefahr, dass über die Hände Ihrer Mitarbeiter:innen Patient:innen oder Oberflächen kontaminiert werden, ist ein steriler Handschuh unerlässlich.
Ob sterile oder unsterile Handschuhe die richtige Wahl sind, lässt sich daher pauschal nicht sagen: Darüber entscheidet stets der konkrete Anwendungsfall. Zwar können sterile Handschuhe grundsätzlich für alle Aufgabenbereiche verwendet werden, doch das bedeutet auch zusätzlichen Aufwand, höhere Kosten und ein gesteigertes Abfallaufkommen. Wenn ein steriler Handschuh nicht zwingend erforderlich ist, um die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter:innen und Patient:innen in Situationen mit hohem Infektionsrisiko zu gewährleisten oder Kontamination in Ihren Produktions- bzw. Analyseprozessen auszuschließen, können Sie und Ihr Team daher getrost zur unsterilen Alternative greifen.
Sie haben Fragen zu unseren sterilen und unsterilen Handschuhen?
Sie sind auf der Suche nach dem passenden Handschuh für jede Aufgabe? Oder wissen Sie bereits genau, ob Sie sterile oder unsterile Handschuhe brauchen, würden aber gern ein wenig mehr über die verschiedenen Produkte aus unserem Sortiment erfahren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der richtige Handschuh fehlt.