Chirurgisches Nahtmaterial

Die Anwendungsbereiche von chirurgischem Nahtmaterial erstrecken sich weit über den Operationstisch hinaus. Unter dem Begriff Nahtmaterial lassen sich verschiedene Nadel-Faden-Kombinationen zum Verschluss von Wunden zusammenfassen. Diese unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Materials und dessen Eigenschaften, sondern auch in der Nadelgröße, Nadelform, Fadenstärke und Fadenlänge. Ferner gibt es einsträngige und mehrsträngige Fäden. Chirurgisches Nahtmaterial spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Gewebe präzise zu vernähen und eine rasche Heilung zu fördern. Hier sind einige beispielhafte Bereiche, in denen chirurgisches Nahtmaterial unverzichtbar ist:

Welche Arten von chirurgischem Nahtmaterial gibt es?

Die Wahl eines optimal auf das Körpergewebe abgestimmten Nahtmaterials hat wesentlichen Einfluss darauf, wie schnell und komplikationslos die Wunde abheilt. Nicht zuletzt trägt sie zu einem kosmetisch schönen Ergebnis, also im besten Fall zu einer nahezu unsichtbaren Narbe bei.

Resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial eignet sich ideal für schwer zugängliche Bereiche und um innenliegendes Gewebe zu verschließen. Die Fäden lösen sich nach einer bestimmten Zeit alleine im Körper auf und müssen nicht gezogen werden.

Nicht resorbierbares Nahtmaterial ist vielseitig einsetzbar und kommt beispielsweise in der Neuro- und Viszeralchirurgie, der Orthopädie oder in der Augenchirurgie zum Einsatz. Im Gegensatz zu resorbierbarem Material müssen die Fäden nach einer gewissen Heilungszeit gezogen werden.

Man unterscheidet weiterhin zwischen monofilen und polyfilen Fäden: Monofiles chirurgisches Nahtmaterial besteht aus einem einzigen Fadenstrang und besitzt eine glatte Oberfläche. Polyfile Fäden bestehen aus mehreren geflochtenen, gedrehten oder gezwirnten Fasern. Aufgrund ihrer rauen Oberflächenstruktur gleiten sie weniger gut durch das Gewebe, sie sind dafür aber auch reißfester als monofiles Nahtmaterial.

Auch wenn heute größtenteils mit synthetischem Nahtmaterial gearbeitet wird, kommen nach wie vor auch Fäden aus natürlicher Seide zum Einsatz, etwa in der Zahnmedizin.

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