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Ganz gleich, ob in der Arztpraxis, in der Klinik oder im Labor: Kontaminationen bergen große Risiken für Personal und Patient:innen – und leider erweisen sich Erreger oft als ausgesprochen hartnäckig, wenn es darum geht, auf Oberflächen zu bleiben. Im medizinischen Alltag ist daher die sachgerechte Reinigung von medizinischen Instrumenten von entscheidender Bedeutung.

Aber was bedeutet das ganz konkret? Welche Instrumente müssen desinfiziert, welche sterilisiert werden – und macht das überhaupt einen Unterschied? In diesem Beitrag verschaffen Ihnen die Expert:innen von Wörner einen Überblick über die gängigsten Formen der Aufbereitung und zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden, ob Sie Ihre medizinischen Instrumente desinfizieren oder sterilisieren sollten.

Medizinische Instrumente reinigen: Die Methode macht den Unterschied!

Es gibt verschiedene Arten der Reinigung von medizinischer Ausrüstung. Diese unterscheiden sich besonders in Sachen Aggressivität, weshalb es wichtig ist, den Unterschied zu kennen und zu wissen, welches Instrument wie aufbereitet werden sollte. Die beiden gebräuchlichsten Formen der Reinigung von medizinischen Instrumenten sind Desinfektion und Sterilisation. Sowohl im klinischen Alltag als auch in Pflege und Labor spielen beide Verfahren eine wichtige Rolle, doch ihre Anwendung ist unterschiedlich – je nach Instrument und dem nötigen Minimum an Keimfreiheit.

Desinfektion vs. Sterilisation

Desinfektion bedeutet, dass der größte Teil der Erreger entfernt wird. Ein solches Ergebnis kann mit chemischen Reinigungsmitteln erreicht werden, die alle Pathogene, die sich auf einer Oberfläche befinden, zersetzen und so Kontamination verhindern. Da Desinfektionsmittel sowohl als Flüssigkeit als auch in Form eines Aerosols aufgebracht werden können, eignen sie sich besonders gut für die schnelle Reinigung medizinischer Instrumente. Allerdings gibt es durchaus Keime, die resilient genug sind, um diese chemische Behandlung zu überleben. Aus diesem Grund ist die Desinfektion zwar ein Standardprozess im medizinischen Alltag, wird aber in allen Bereichen, in denen hohes Kontaminationsrisiko besteht, durch gezielte Sterilisation ergänzt.

Im Gegensatz zum Desinfizieren bedeutet Sterilisieren das vollständige Abtöten aller Erreger, die sich auf einer Oberfläche befinden. Für Mehrweginstrumente, deren sicherer Einsatz ein absolutes Minimum an Kontaminationsgefahr voraussetzt – man denke etwa an Skalpellklingen, die vor jeder Operation gründlich aufbereitet werden müssen, um Infektionen zu verhindern – ist dieser Reinigungsprozess daher unerlässlich. Dennoch werden im medizinischen Alltag nicht alle Instrumente routinemäßig sterilisiert, und das ist auch gut so. Im Gegensatz zum Desinfizieren ist Sterilisieren nämlich zum einen ein langsamerer, ressourcenintensiver Prozess und zum anderen halten längst nicht alle Materialien, die bei der Herstellung von Medizinprodukten zum Einsatz kommen, diese Form der Aufbereitung aus.

Welche Sterilisationsmethode eignet sich für welche Instrumente?

Anders als die Desinfektion, die je nach Anwendungsbereich sowohl manuell als auch automatisiert durchgeführt werden kann, ist das Sterilisieren von medizinischen Instrumenten ein Prozess, der stets maschinell durchgeführt wird. Grundsätzlich gibt es dabei drei Möglichkeiten, Oberflächen von Keimen zu befreien: Chemisches Sterilisieren, Dampfsterilisation und Sterilisation durch Heißluft.

Chemische Sterilisation wird über aggressive Substanzen wie Formaldehyd, Ethylenoxid oder Peressigsäure durchgeführt. Aufgrund der großen chemischen Belastung ist diese Methode nur sinnvoll, wenn die zu sterilisierenden Instrumente thermolabil, also hitzeempfindlich sind und daher nicht mit Heißluft oder Dampf sterilisiert werden können. Ein Beispiel hierfür wären Endoskop-Optiken, die sich unter Hitzeeinfluss so verformen würden, dass sie nach einer Dampfsterilisation unbrauchbar wären.

In fast jedem Fall, in dem das Sterilisationsgut nicht thermolabil ist, ist die Dampfsterilisation vorzuziehen. Dafür werden die zu reinigenden Instrumente erst in einen Autoklav, d.h. in einen gasdicht verschließbaren Druckbehälter geführt. Dann wird die Luft darin vollständig durch Wasserdampf ersetzt. Zwar können die Werte je nach Equipment und Einstellungen variieren, aber die Temperatur im Autoklav liegt im Verlauf des Sterilisationsprozesses bei mehr als 100°C. Da alle organischen Erreger nur über eine begrenzte Hitzeresistenz verfügen, kommt es dadurch zur Denaturierung, zur Zerstörung von Proteinen und Peptiden – und infolgedessen zum Absterben der Keime.

Sollen medizinische Instrumente gereinigt werden, die zwar einerseits thermostabil, andererseits aber empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind, kann die Sterilisation durch Heißluft eine weitere Option darstellen. Hierfür werden die Instrumente entweder durch „Backen“ in einem speziell für diese Form der Aufbereitung konzipierten Ofen oder durch direktes Erhitzen über einer Flamme auf eine Temperatur gebracht, die zur Denaturierung von Keimen führt. Neben Glasbehältern, Metallen und Keramik kann diese Methode z.B. bei Instrumenten aus Metall zum Einsatz kommen.

Desinfizieren oder sterilisieren? - Ein Fazit

Im Arbeitsalltag haben sowohl Desinfektion als auch Sterilisation ihre Daseinsberechtigung. Desinfektion ist kostengünstig, schnell umsetzbar und kann das Kontaminationsrisiko bereits drastisch reduzieren. Wann immer steriles Arbeiten nicht zwingend erforderlich ist, um die Sicherheit der Fachkräfte und ihrer Patient:innen zu gewährleisten, genügt diese Aufbereitungsmethode daher. Sterilisieren hingegen ermöglicht es, keimfreie Oberflächen zu schaffen, die z.B. für sichere chirurgische Eingriffe unverzichtbar sind.

Je nach Instrument gilt es dabei aber abzuwägen, welche Materialien mit welchen Reinigungsprozessen kompatibel sind, denn die falsche Aufbereitung kann nicht nur das Kontaminationsrisiko steigern, sondern auch die Instrumente beschädigen. Ob Instrumente im Arbeitsalltag desinfiziert oder sterilisiert werden müssen, ist daher eine Frage, die nicht nur die Wahl des Equipments im konkreten Behandlungsfall, sondern bereits die Kaufentscheidung beeinflussen sollte. 

Chemische Sterilisation kann hitzeempfindliche Instrumente abdecken. Heißluftsterilisation ist für Materialien geeignet, die Hitze aber keine Feuchtigkeit aushalten, und Dampfsterilisation deckt den Rest ab. Es gibt allerdings auch Instrumente, die für alle drei Sterilisationsprozesse zu empfindlich sind: Sind im Arbeitsalltag große Stückzahlen dieser Instrumente erforderlich, kann es ratsam sein, auf sterilisierbare Modelle umzusteigen – und ist das nicht möglich, bleiben nur Einweginstrumente, die steril geliefert und nach Gebrauch nicht aufbereitet, sondern entsorgt werden.

Sie haben Fragen zu unseren Reinigungsmitteln?

In Ihrer Praxis, Ihrer Klinik oder Ihrem Labor bestehen Unklarheit darüber, welches Reinigungsverfahren mit welchen Produkten aus unserem Sortiment am besten kompatibel ist? Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einer Alternative zu Ihrer aktuellen Aufbereitungsmethode? Ob desinfizieren oder sterilisieren: Auch bei Fragen zu Reinigungsverfahren steht unser Serviceteam Ihnen zur Seite – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie uns unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50, welche medizinischen Instrumente Sie im Arbeitsalltag aufbereiten müssen. Wir helfen Ihnen gern weiter!

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