Diabetes ist eine Zuckerstoffwechselerkrankung, die gravierende Folgen haben kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Der erste Schritt zur Behandlung ist dabei natürlich die korrekte Diagnose – und hier kann ein Diabetes-Schnelltest im richtigen Augenblick den entscheidenden Vorsprung bedeuten. Doch auch für die Behandlung von Patient:innen, deren Diagnose längst gesichert ist, spielen Diabetes-Schnelltests eine wichtige Rolle, denn sie helfen Betroffenen dabei, ihren Blutzuckerspiegel zuverlässig im Blick zu behalten.
Aber was genau bedeutet das? Wird für jeden Diabetes-Schnelltest Blut abgenommen? Und warum können selbst moderne Diabetes-Schnelltests nicht die eingehende Untersuchung von Proben im Labor ersetzen? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen. In diesem Artikel haben wir drei Fakten über Diabetes-Schnelltests für Sie zusammengestellt, die sowohl Patient:innen als auch das behandelnde Fachpersonal kennen sollten.
1. Nicht für alle Diabetes-Schnelltests braucht es Blut
Sie denken beim Schlagwort „Diabetes-Schnelltest“ zuallererst an einen Test, für den mit einer sterilen Lanzette ein Blutgefäß – meist am Finger – punktiert und eine kleine Menge Blut auf einen Teststreifen gegeben wird? Damit liegen Sie ganz sicher nicht verkehrt, denn bei diesen Blutzucker-Tests handelt es sich tatsächlich um die Diabetes-Schnelltests, die im medizinischen Alltag am häufigsten zum Einsatz kommen. Mit diesen Schnelltests wird bestimmt, ob der Blutzuckerspiegel der Patient:innen einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Es gibt aber auch eine zweite Form von Diabetes-Schnelltest, für die kein Blut erforderlich ist.
Hierbei handelt es sich um Urintests, die sowohl zur Diabetes-Diagnostik als auch für das Monitoring des Behandlungserfolgs bei Patient:innen eingesetzt werden können. Die für diesen Diabetes-Schnelltest erforderlichen Teststreifen kommen in Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz, aber auch die Patient:innen selbst können sie üblicherweise in der örtlichen Apotheke erhalten. Um den Diabetes-Schnelltest durchzuführen, wird der Teststreifen beim Wasserlassen kurz in den Strahl gehalten. Überschreitet die im Urin enthaltene Glukose den Schwellwert, verfärbt sich der Streifen.
Der Grund dafür, dass Glukose im Urin ist, kann Diabetes mellitus sein – denn bei Erkrankten ist typischerweise so viel Glukose im Blut, dass die Nieren nicht alles aufnehmen können. Allerdings ist das nicht die einzige mögliche Ursache. Glukose im Urin kann auch auf andere Krankheiten hinweisen. Daher sollte ein Harnteststreifen nie der einzige Diabetes-Schnelltest sein, der in einem Verdachtsfall eingesetzt wird. Gleichzeitig gilt aber auch: Schlägt der Glukose-Teststreifen an, sollte stets eine eingehende ärztliche Untersuchung folgen, denn selbst wenn ein Blut-Schnelltest den Diabetes-Verdacht auflösen kann, ist hier irgendetwas mit den Nieren nicht in Ordnung – und das bedeutet akuten Behandlungsbedarf.
2. Die richtige Anwendung von Diabetes-Schnelltests will gelernt sein
Bei Schnelltests besteht immer das Risiko, dass sich ein Anwendungsfehler einschleicht. Das betrifft auch alle Arten von Diabetes-Schnelltests. Dadurch, dass Schnelltests eben auf schnelle Ergebnisse ausgelegt sind, können schon kleine Ungenauigkeiten zu gravierenden Abweichungen führen. Falschpositive Ergebnisse sind dabei zwar ärgerlich, stellen aber meist kein Risiko für die Gesundheit der Patient:innen dar – immerhin ist ein falschpositiver Diabetes-Schnelltest, der zu einer negativen Untersuchung beim Arzt führt, immer noch gute Vorsorge.
Deutlich kritischer sind bei Diabetes-Schnelltests falschnegative Ergebnisse, da sie die Diagnose und passgenaue Behandlung der Stoffwechselerkrankung hinauszögern können. Ein typischer Fehler bei der Anwendung von Diabetes-Schnelltests besteht zum Beispiel im Fall des bereits erwähnten Glukose-Urintests, dass zu viel oder wenig Urin auf den Teststreifen kommt. Ähnliche Fehler treten auch bei Diabetes-Schnelltests auf, für die Blut auf einen Teststreifen aufgetragen werden muss: Hier ist es wichtig, dass der Teststreifen nicht auf die Haut gedrückt, sondern an den Bluttropfen gehalten wird, da sich der Diabetes-Schnelltest sonst nicht richtig vollsaugt. Darüber hinaus kommt es – gerade bei der Anwendung durch Laien – auch oft zu Fehlern beim Ablesen der Ergebnisse eines Diabetes-Schnelltests, wenn etwa Verfärbungen nicht richtig erkannt oder Zahlen nicht richtig abgelesen werden.
Aus diesen Gründen ist nicht nur für Diabetiker:innen, die zuhause Diabetes-Schnelltests zu Monitoring-Zwecken durchführen, wichtig, dass sie die korrekte Handhabung der Testmaterialien beherrschen. Auch erfahrene Fachkräfte sollten sich stets Zeit nehmen, um sich mit den spezifischen Diabetes-Schnelltests vertraut zu machen, mit denen sie im Klinik- oder Pflegealltag arbeiten.
3. Ein Diabetes-Schnelltest kann einen Labortest nicht ersetzen
Wenn Diabetes-Schnelltests bei Patient:innen anschlagen, die noch keine Diabetes-Diagnose erhalten haben, sollte umgehend eine ärztliche Untersuchung angesetzt werden – vertiefende Laboruntersuchen inklusive. Wie bereits erwähnt, zeigen Diabetes-Schnelltests nur an, dass die Glukosewerte in Blut oder Urin erhöht sind. Was das im konkreten Einzelfall bedeutet, darüber gibt der Schnelltest jedoch keine Auskunft. Für die schlussendliche Diagnose sind daher meist Laboruntersuchungen erforderlich, die zum einen die präzise Quantifizierung der Blutwerte und zum anderen auch die Unterscheidung zwischen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 ermöglichen.
Hat der Diabetes-Schnelltest angeschlagen, kann beispielsweise ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt werden. Hierfür werden im Abstand von zwei Stunden zwei Blutproben entnommen, die im Labor verglichen werden. So lässt sich bestimmen, wie viel Glukose aus der Nahrung in die Zellen gelangt. Anhand dieses Ergebnisses kann Diabetes Typ 2 und auch Prädiabetes diagnostiziert werden, der Übergangsbereich, in dem Patient:innen ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Selbst bei Patient:innen mit bestätigter Diagnose, die regelmäßig Diabetes-Schnelltests durchführen müssen, um die Insulinzufuhr im Alltag korrekt zu dosieren, sind regelmäßige Labortests unerlässlich. Gerät der Blutzuckerspiegel langfristig ins Ungleichgewicht, drohen Langzeitfolgen wie Nierenkrankheiten oder Schlaganfälle. Auch wenn regelmäßige Diabetes-Schnelltests hilfreiche Indikatoren sind, sollte daher zur Sicherheit der Patient:innen stets mit genaueren Labortests sichergestellt werden, dass die Glukoselevel im grünen Bereich bleiben. Zu diesem Zweck wird übrigens meist der sogenannte HbA1c-Wert bestimmt, der auch als „Blutzuckerlangzeitgedächtnis“ bezeichnet wird. Zwar gibt es für die Ermittlung des HbA1c-Werts inzwischen Diabetes-Schnelltests, doch werden diese üblicherweise nicht zuhause, sondern von Fachkräften in Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung durchgeführt, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu maximieren.
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