Warum die richtige Größe bei OP-Handschuhen relevant ist und wie Sie die ideale Passform bestimmen

Die Größe eines OP-Handschuhs sollte stets exakt auf die Hand abgestimmt sein, die ihn trägt: Nur so kann Ihr Team konzentriert und sicher arbeiten. Zum einen reduziert die richtige Passform bei OP-Handschuhen das Risiko, dass es in einem kritischen Moment zu Materialversagen und infolgedessen zu gefährlichen Kontaminationen kommt. Zum anderen wirkt sich die Größe von OP-Handschuhen stark auf die Präzision der damit durchgeführten Bewegungen aus – wann immer in der Klinik, in der Praxis oder im Labor besonderes Feingefühl gefragt ist, müssen die Handschuhe besonders gut sitzen.

Aber wie finden Sie auf Anhieb die richtige Größe für OP-Handschuhe? Und warum können Sie nicht einfach dieselbe Größe bestellen wie bei Untersuchungshandschuhen? In diesem Ratgeber zeigen Ihnen die Experten von Wörner Medizinprodukte, weshalb die Größe von OP-Handschuhen sowohl den Tragekomfort als auch die Sicherheit der damit durchgeführten Prozesse beeinflusst und wie Sie Ihre Hand richtig ausmessen, um die passende Größe für Ihre OP-Handschuhe zu finden.

Warum spielt die Größe von OP-Handschuhen eine so wichtige Rolle?

Bei OP-Handschuhen handelt es sich um medizinische Einweghandschuhe, die speziell für den Einsatz bei operativen Eingriffen hergestellt werden. Aus diesem Grund sind diese Handschuhe nicht nur steril, sondern auch auf eine besonders exakte Passform ausgelegt – und zwar aus drei guten Gründen.

1. Die falsche Passform führt zu Reiß- und Rutschgefahr

Sind die Handschuhe locker, können sie vom Handgelenk oder gar bis über die Mittelhand abrutschen. Das beeinträchtigt die Sterilität des Arbeitsumfelds und begünstigt genau die Kreuzkontaminationen, vor denen sterile OP-Handschuhe in den meisten Anwendungsfällen eigentlich schützen sollen. Außerdem besteht das Risiko, dass allzu lockere OP-Handschuhe an Werkzeugen hängen bleiben – und nicht nur während eines operativen Eingriffs, sondern auch in der Praxis oder im Labor kann ein kleiner Ruck im falschen Moment eine große Gefahr darstellen.

Sind die Handschuhe hingegen zu eng, steigt das Risiko, dass sie reißen oder aufplatzen. Das liegt daran, dass die Größe von OP-Handschuhen sowohl ihre Länge als auch ihren Durchmesser bestimmt. Zu kleine Handschuhe sind an den Stellen, an denen sie eigentlich passgenau sitzen sollten – etwa zwischen den Fingern oder über den Knöcheln –, schon im Ruhezustand der Hand straff gespannt. Ist nicht mehr ausreichend Elastizität gegeben, um zusätzliche Dehnung zu kompensieren, kommt es beim Schließen der Hand oder beim Ausstrecken der Finger schnell zu Materialversagen.

2. Sensibilität und Mobilität sind unerlässlich

Die Passform von OP-Handschuhen ist besonders wichtig, weil sie für Einsatzbereiche konzipiert sind, die sowohl steriles als auch präzises Arbeiten erfordern. Sind die Handschuhe zu groß, erschwert jedoch das überschüssige Material diese Prozesse. Wenn OP-Handschuhe rutschen oder gar Falten werfen, stimulieren sie die Hand an manchen Stellen zu stark. Das erschwert die Umsetzung der taktilen Informationen, da das Gehirn erst die Einflüsse des OP-Handschuhs aussortieren muss.

Gleichzeitig dürfen die Handschuhe aber auch nicht so eng sein, dass sie die Mobilität einschränken. Die Größe eines OP-Handschuhs bestimmt auch über die Länge und den Durchmesser der Finger. Sind die Handschuhe zu eng, werden die Finger automatisch eingeengt und steifer – und wenn die Handschuhe zu kurz sind, müssen ihre Träger:innen bei jeder Bewegung gegen das Material arbeiten. Das steigert nicht nur das Risiko, dass es aufgrund der konstanten Überdehnung zu Rissen kommt, sondern bedeutet auch eine zusätzliche Belastung für die Finger.

3. Geringer Tragekomfort steigert die Fehleranfälligkeit

Auch wenn dieser Faktor in Anbetracht der teils gravierenden Risiken für die Arbeitssicherheit, die im Klinik-Alltag aus der falschen Handschuhgröße resultieren können, vergleichsweise harmlos scheinen mag: Der Tragekomfort wirkt sich ebenfalls auf die Sicherheit im Arbeitsalltag aus. Wie lange ein Handschuh bequem getragen werden kann, beeinflusst sowohl die Konzentration Ihrer Mitarbeiter:innen als auch die Präzision der von ihnen durchgeführten Prozesse.

Sehen sich Fachkräfte beispielsweise gezwungen, über Stunden hinweg gegen das zu straff sitzende Material zu kleiner OP-Handschuhe in einer zu kleinen Größe anzuarbeiten, kann das zu schmerzhaften Verspannungen in der Hand führen, die sich negativ auf die Griffsicherheit auswirken. Sind die OP-Handschuhe eine Größe zu groß, kann hingegen die akute Rutschgefahr ablenkend wirken – oder das überschüssige Material, das durch Faltenwurf die Feinmotorik einschränkt. Aus diesem Grund erweist es sich auch mit Blick auf den Tragekomfort als wichtig, die richtige Größe für OP-Handschuhe zu bestimmen.

Wie finde ich die passende Größe bei OP-Handschuhen?

Damit sich medizinisches Fachpersonal neben der Qualität seiner sterilen Handschuhe auch auf die gleichbleibende Passform verlassen kann, sind die Größen von OP-Handschuhen in der Europäischen Union normiert: Nach den Vorschriften der DIN EN 455-2 gibt es standardisierte Größen für OP-Handschuhe, die mit Zahlen von 5 bis 9 gekennzeichnet werden. Allerdings unterscheiden sich diese Standardgrößen teils stark von den ebenfalls normierten Größen für Untersuchungshandschuhe. Während alle Untersuchungshandschuhe ohne Naht dieselbe Länge aufweisen, sind die Standardgrößen für OP-Handschuhe in der Mindestlänge deutlich abgestuft: Zwischen Größe 5 und Größe 9 besteht hier ein Unterschied von über vierzig Millimetern.

Aus diesem Grund ist es ratsam, die Größe von OP-Handschuhen stets durch Ausmessen der eigenen Hand zu bestimmen.

Welche Größe für die OP-Handschuhe? So messen Sie richtig!

Um die Größe eines OP-Handschuhs zu bestimmen, benötigen Sie zwei Werte: Den Umfang der Mittelhand und die Handlänge. Legen Sie das Maßband für die Messung eng an die Hand an, achten Sie aber darauf, dass es nicht in die Haut einschneidet. Schritt für Schritt gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Messen Sie Ihren Handumfang zwischen Finger- und Daumenknöchel.

2. Messen Sie Ihre Handlänge von der Spitze Ihres Mittelfingers bis zum Handgelenk.

3. Bestimmen Sie anhand der nachfolgenden Tabelle, welche Größe für OP-Handschuhe diesen Maßen am ehesten entspricht.

Größe Maße
5

Umfang: 250mm
Länge: 67 mm (+/-4mm)

5,5

Umfang: 250mm
Länge: 72mm (+/-4mm)

6

Umfang: 260mm
Länge: 77mm (+/-5mm)

6,5

Umfang: 260mm
Länge: 83mm (+/-5mm)

7

Umfang: 270mm
Länge: 89mm (+/-5mm)

7,5

Umfang: 270mm
Länge: 95mm (+/-5mm)

8

Umfang: 270mm
Länge: 102mm (+/-6mm)

8,5

Umfang: 280mm
Länge: 108mm (+/-6mm)

9

Umfang: 280mm
Länge: 114mm (+/-6mm)

 

Wenn Sie eine Zwischengröße haben, orientieren Sie sie sich dabei am Umfang Ihrer Hand: Die Finger sind bei sterilen Einweghandschuhen stets mit ein klein wenig mehr Elastizität konzipiert und können sich – je nachdem, welche Größe Ihre OP-Handschuhe haben – in der Länge problemlos vier bis sechs Millimeter weit dehnen. Darüber hinaus empfehlen wir unseren Kund:innen, Handschuhe mit gleichem Umfang und unterschiedlicher Länge anzuprobieren, um ganz individuell zu ermitteln, welche Größe die beste Passform und Tragekomfort die beste Lösung darstellt.

Sie haben Fragen zu den Größen unserer OP-Handschuhe?

Sind Sie auf der Suche nach dem passenden Handschuh für jede Aufgabe? Oder haben Sie die ideale Größe für Ihre OP-Handschuhe schon bestimmt und wollen nun mehr über das Sortiment von Wörner Medizinprodukte erfahren? Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder erzählen Sie unserem Service-Team unter der Rufnummer 07121-696 20 50, für welche Anwendung Ihnen noch der richtige Handschuh fehlt.