Welche Kompressen sind für Wundreinigungsprozesse geeignet – und warum?
Unter dem Begriff der Wundreinigung (auch: Débridement) werden alle Prozesse der Wundversorgung versammelt, die dazu dienen, das sogenannte Wundbett – d.h. die Wunde einschließlich ihrer Ränder – von Fremdkörpern und/oder abgestorbenem Gewebe zu befreien. Diese Reinigung ist sowohl Teil der Erstversorgung als auch des Verbandswechsels und dient dazu, Infektionen vorzubeugen. Darüber hinaus trägt die Wundreinigung maßgeblich dazu bei, den Heilungsprozess zu beschleunigen und das Risiko der Narbenbildung zu verringern.
Kompressen sind ein typischer Bestandteil unterschiedlicher Wundreinigungsprozesse – und bisweilen sind sogar ganz bestimmte Sonderfordern erforderlich, um empfindliche Wunden ebenso schonend wie gründlich zu säubern. In diesem Beitrag zeigen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical, weshalb sterile Kompressen für die Wundreinigung unerlässlich sind und welche spezifischen Methoden des Débridements mit welchen Arten von Kompressen durchgeführt bzw. unterstützt werden können.
Welche Anforderungen müssen Kompressen für die Wundreinigung erfüllen?
Für das Débridement kommen – je nach Wunde – ganz unterschiedliche Kompressen infrage. Zwar gibt es auch Wundauflagen, die speziell für diesen Einsatzbereich hergestellt werden, doch die am häufigsten genutzten Kompressen für die Wundreinigung sind Standardprodukte, die in den meisten Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen ohnehin bereits auf Lager sind.
Welche Arten von Kompressen für die Wundreinigung genutzt werden sollten, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Der wohl wichtigste ist der Zustand der Wunde, die es im konkreten Anwendungsfall zu reinigen gilt. Ist die Wunde noch offen, sollten ausschließlich sterile Kompressen zur Wundreinigung eingesetzt werden, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Hat sich die Wunde hingegen bereits geschlossen, können auch unsterile Kompressen für die Wundreinigung zum Einsatz kommen – etwa um Rückstände von Salben oder Klebereste zu entfernen, die nach dem Lösen eines Pflasters noch an der Haut haften. Für den direkten Kontakt mit dem noch immer empfindlichen Wundbett empfehlen sich aber auch hier sterile Produkte.
Um Ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, ob Sie alle erforderlichen Materialien für die Wundversorgung bereits zur Hand haben, oder ob es sich lohnen könnte, ein paar ganz bestimmte Spezialprodukte anzuschaffen, wollen wir Ihnen im Nachfolgenden anhand zweier unterschiedlicher Methoden der Wundreinigung eine kleine Auswahl typischer Kompressen für die Wundversorgung vorstellen.
Kompressen für die mechanische Wundreinigung
Ist in Medizin und Pflege von Wundreinigung die Rede, ist meist das sogenannte „mechanische Débridement“ gemeint, d. h. das Säubern des Wundbetts durch Ausspülen und/oder Abwischen. Die am häufigsten eingesetzten Arten von Kompressen für die Wundreinigung sind daher vor allem darauf ausgelegt, Blut, Wundsekrete und auch die Reinigungsflüssigkeiten aufzunehmen, mit denen die Wunde ausgespült wurde.
Im Rahmen der mechanischen Wundreinigung kommt daher typischerweise ein echter Klassiker unter den Wundauflagen zum Einsatz: Sterile Mullkompressen – etwa die L&R Gazin Mullkompressen, die B. Braun Askina Mullkompressen oder die sterilen Mullkompressen von Urgo. Mullkompressen wie diese sind ausgesprochen saugfähig und dank ihrer glatten, weichen Oberfläche sanft zur Haut. So können auch empfindliche Wunden umfassend gereinigt werden, ohne dass das heilende Gewebe allzu stark gereizt wird. Ist die mechanische Wundreinigung erst einmal abgeschlossen, kann das Wundbett außerdem gleich mit einer weiteren sterilen Mullkompresse abgedeckt werden, bevor der Verband (wieder) angelegt wird.
Gestaltet sich das mechanische Débridement komplizierter, kann zudem eine Gelkompresse die Wundreinigung erleichtern. Diese besonderen Kompressen für die Wundreinigung sind speziell dafür gedacht, hartnäckige oder tief sitzende Beläge schonend zu entfernen. Wie der Name bereits vermuten lässt, bestehen Gelkompressen aus einem Hydrogel, das bei Kontakt mit der Wunde dafür sorgt, dass Beläge und abgestorbenes Gewebe aufweichen und sich infolgedessen langsam ablösen. Daher ist die Gelkompresse oft der erste Schritt zur Reinigung empfindlicher Wunden – etwa dann, wenn eine Kruste aus dem Wundbett entfernt werden muss. Hat die Gelkompresse diesen Belag gelöst, kann mit sterilen Mullkompressen die Wundreinigung wie gewohnt abgeschlossen werden.
Kompressen für die autolytische Wundreinigung
Neben dem mechanischen Débridement gibt es noch ein zweites Verfahren zur Wundreinigung, für das Kompressen zum Einsatz kommen. Die sogenannte „autolytische Wundreinigung“ zielt darauf ab, unter Verband und Kompresse ein feuchtes, warmes Milieu zu schaffen. Das unterstützt nicht nur die Wundheilung, sondern auch den Prozess der Autolyse – das ist die Auflösung von abgestorbenem Gewebe durch den Körper. Im Vergleich zur mechanischen Wundreinigung dauert die Autolyse zwar deutlich länger, hat aber auch den großen Vorteil, dass sie besonders schonend ist: Kann der Körper eine Wunde selbstständig reinigen, sind weniger mechanische Einflüsse von außen erforderlich, die das Wundbett irritieren.
Dass es spezielle Kompressen für Wundreinigung durch Autolyse gibt, erschließt sich allerdings nicht unbedingt auf den ersten Blick. Das liegt daran, dass die für diesen Zweck hergestellten Wundauflagen nicht explizit als Kompressen, sondern meist als Hydrokolloidverbände oder Hydrokolloidpflaster bezeichnet werden. Streng genommen handelt es sich aber auch hierbei um eine Sonderform der bereits erwähnten Gelkompressen für die Wundreinigung – um sterile Wundauflagen, die nach außen Schutz vor mechanischen Einflüssen und Keimen bieten, während sich auf der Innenseite ein Gel befindet, das die Wunde zur Selbstreinigung anregt.
Wie alle Gelkompressen entfalten aber auch Hydrokolloidkompressen für die Wundreinigung durch Autolyse volle Wirkung erst dann, wenn eine chemische Reaktion zwischen der Wunde und dem Material der Kompresse stattgefunden hat. Ganz konkret braucht es hier das Wundsekret, um das wasserbindende Gel in der Kompresse zu aktivieren und so das Wundbett im Heilungsprozess feucht zu halten. Aus diesem Grund werden Hydrokolloidkompressen für die Wundreinigung – und übrigens auch die bereits erwähnten Gelkompressen – meist mit Klebestreifen entlang ihrer Ränder ausgestattet: So lässt sich das Gelpolster mit minimalem Aufwand auf dem Wundbett fixieren.
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Von sterilen Mullkompressen über Gelkompressen bis zum Hydrokolloidverband: Wir bieten Ihnen ein breit gefächertes Sortiment an Kompressen für die Wundreinigung. Darüber hinaus finden Sie bei Wörner Medical selbstverständlich auch eine Vielzahl weiterer Medizinprodukte für die Wundversorgung, etwa Wundspüllösungen, Verbandsmaterialien und Hydrogel.
Was diese Produkte auszeichnet und welche Artikel aus unserem Sortiment für Anwendungen in Ihrer Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung am besten geeignet sind? Das zeigen wir Ihnen gern im Rahmen eines kostenlosen, unverbindlichen Beratungsgesprächs. Kontaktieren Sie das Service-Team von Wörner Medical einfach per E-Mail unter info@woernermedical.de bzw. unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50: Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!