Drei Dinge, die Sie über Streptokokken-Schnelltests wissen sollten
Mandelentzündungen, Scharlach und Angina, aber auch Hautinfektionen, Karies und sogar Blutvergiftungen: Bakterien aus der Familie der Streptokokken können eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen auslösen – mit Symptomen, die von mild bis lebensbedrohlich reichen. Besteht akuter Verdacht auf eine solche Infektion, kommen daher oft Streptokokken-Schnelltests zum Einsatz, um die Diagnose schnell zu bestätigen.
Aber was bedeutet das für den Arbeitsalltag in Medizin und Pflege? Wir zeigen es Ihnen. In diesem Beitrag erklären die Expert:innen von Wörner Medical, wie Streptokokken-Schnelltests funktionieren, welche besonderen Vorteile sie bieten und was Fachkräfte aus Medizin und Pflege bei der Entscheidung für oder gegen einen Streptokokken-Schnelltest bedenken sollten.
Wie funktioniert ein Streptokokken-Schnelltest?
Grob aus dem Griechischen übersetzt, sind „Streptokokken“ nichts Anderes als kugelförmige Bakterien, die sich in Ketten anordnen – „streptós“ heißt so viel wie Halskette und „kókkos“ beschreibt ein Korn oder eine Beere. Und Sie ahnen es sicher bereits: In diese Sammelkategorie fallen viele verschiedene Erreger. Anhand ihrer Eigenschaften werden Streptokokken daher in Gruppen unterteilt, die mit den Buchstaben A bis T gekennzeichnet sind. Um nachzuweisen, dass eine Erkrankung von diesen Bakterien verursacht wurde, können Proben in ein entsprechend spezialisiertes Labor geschickt werden. Für die am häufigsten auftretenden Varianten – beim Menschen sind das die Gruppen A und B – gibt es aber auch passende Streptokokken-Schnelltests.
Wie jeder Schnelltest beginnt auch Streptokokken-Schnelltest mit der Probenentnahme. Hierfür wird meist mit einem sterilen Wattestäbchen ein Abstrich aus dem Rachenraum genommen, entweder von den Mandeln oder knapp dahinter. Dieser Abstrich wird dann gewöhnlich in eine Pufferlösung getaucht. Anschließend werden drei Tropfen dieser Lösung auf den eigentlichen Streptokokken-Schnelltest – die Testkassette – aufgetragen. Innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten erscheint darauf dann ein Ergebnis. Ein Strich zeigt typischerweise einen negativen Streptokokken-Schnelltest an, zwei einen positiven. Falls Sie das an einen COVID-19-Schnelltest mit Abstrich im Rachenraum erinnert: Damit liegen Sie richtig, denn Streptokokken-Schnelltests folgen demselben Ablauf.
Welche Vorteile hat ein Streptokokken-Schnelltest?
Der vielleicht größte Vorteil eines Streptokokken-Schnelltests besteht darin, dass er schnelle Ergebnisse liefert. In weniger als einer Viertelstunde kann damit eine erste Verdachtsdiagnose bestätigt oder die Notwendigkeit weiterführender Labortests festgestellt werden. Der Streptokokken-Schnelltest von Alere und der Hitado Strep A Kassettentest liefern z. B. schon nach fünf Minuten Ergebnisse. Für die Patient:innen bedeutet das im besten Fall einen schnelleren Beginn der Behandlung – und für die Fachkräfte in Klinik, Arztpraxis oder Pflegeeinrichtung können Streptokokken-Schnelltests die Zahl der Termine reduzieren, die es braucht, um die Diagnose abzuschließen und einen effektiven Behandlungsplan aufzustellen.
Darüber hinaus haben Streptokokken-Schnelltests aber noch einige weitere Vorteile, die nicht nur Fachkräften in Medizin und Pflege den Arbeitsalltag erleichtern. Einer davon ist die einfache Durchführung. Um einen Streptokokken-Schnelltest korrekt anzuwenden, ist nicht unbedingt eine Ausbildung in Medizin oder Pflege erforderlich. Die Gebrauchsanweisungen, die diesen Testkits beiliegen, sind so gestaltet, dass auch Laien den Streptokokken-Schnelltest einsetzen können. Aus diesem Grund sind manche Streptokokken-Schnelltests sogar rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Und apropos Apotheke: Streptokokken-Schnelltests können auch dazu beitragen, dass nur die Medikamente verschrieben werden, die Patient:innen wirklich brauchen. Streptokokken sind Bakterien und werden daher mit Antibiotika behandelt. Da das für den Körper eine ganz schöne Belastung sein kann, ist es allerdings ratsam, keine unnötigen Antibiotika einzusetzen, v. a. im Fall immungeschwächter Patient:innen. Ein Streptokokken-Schnelltest kann hier zusätzliche Entscheidungssicherheit bieten – zumal viele durch Streptokokken bedingte Erkrankungen dieselben Symptome auslösen wie virale Infekte, gegen die Antibiotika überhaupt nichts ausrichten können.
Was gibt es bei der Entscheidung für oder gegen einen Streptokokken-Schnelltest zu beachten?
Wie bei allen Schnelltests gibt es auch bei Streptokokken-Schnelltests ein paar Faktoren zu beachten, die sich auf die Zuverlässigkeit der Ergebnisse auswirken können. Erstens wäre da die Aussagekraft der Ergebnisse. Ähnlich wie ein COVID-19-Schnelltest schlägt auch ein Streptokokken-Schnelltest erst dann an, wenn eine bestimmte Menge an Erregern in der Probe vorhanden ist. Ist das Ergebnis positiv, bedeutet das also, dass die Bakterienlast einen bestimmten Wert überschritten hat. Fällt ein Streptokokken-Schnelltest negativ aus, bedeutet das aber nicht unbedingt, dass keine Erkrankung vorliegt: Zum einen sind bei Schnelltests falsch-negative Ergebnisse möglich und zum anderen kann es auch sein, dass der Grenzwert des Streptokokken-Schnelltests einfach knapp unterschritten wurde.
Zweitens ist jeder Streptokokken-Schnelltest auf eine bestimmte Gruppe von Streptokokken spezialisiert. Schlägt ein Streptokokken-Schnelltest nicht an, ist damit noch nicht ausgeschlossen, dass ein anderer Erreger aus derselben Familie hinter den Symptomen der Patient:innen steckt. Schlägt der Streptokokken-Schnelltest hingegen an, ist damit nur die Gruppe bestimmt: Welcher Erregerstamm vorliegt – bei der Behandlung mancher Risikogruppen durchaus eine relevante Information –, ist damit noch nicht geklärt. Wenn relevant ist, welche Bakterien in welcher exakten Menge in einer Probe vorhanden sind, kann eine ergebnisoffene Laboranalyse auf Grundlage einer Bakterienkultur daher bisweilen schneller zum Ziel führen als ein Streptokokken-Schnelltest.
Drittens sind Streptokokken-Schnelltests nicht ganz so zuverlässig wie eine entsprechende Laboruntersuchung. Verstehen Sie uns aber bitte nicht falsch: Das soll keineswegs bedeuten, dass Streptokokken-Schnelltests keine zuverlässigen Ergebnisse liefern können. Ganz im Gegenteil! Die Streptokokken-Schnelltests, die in Kliniken und Arztpraxen zum Einsatz kommen, haben meist eine Sensitivität und Spezifität von mehr 97 Prozent. Kritisch wird es jedoch, wenn ein Streptokokken-Schnelltest erst zu seinem Einsatzort transportiert und/oder von Laien durchgeführt wurde. Da sich in diesen Fällen Anwendungsfehler nicht ausschließen lassen, sollten diese Streptokokken-Schnelltests für die Diagnostik nur als ein Anhaltspunkt unter mehreren gelten.
Streptokokken-Schnelltest | Streptokokken-Labortest | |
Probenentnahme | Fachkräfte oder Laien | Fachkräfte |
Dauer | ca. 15 Minuten | Stunden/Tage |
Auswertung | Fachkräfte oder Laien | Fachkräfte |
Ergebnisse | Grenzwert überschritten oder nicht | Detailliertere Ergebnisse möglich |
Detailschärfe | Identifizieren einer Streptokokken-Gruppe | Identifizieren von Streptokokken-Gruppe und Erregerstamm |
Zuverlässigkeit | falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse möglich | minimale Fehlerquoten |
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