Auch in einer Welt, die immer umweltbewusster wird, sind Einmalhandschuhe ein unersetzlicher Bestandteil des Gesundheitswesens, denn sie bieten optimalen Schutz für Fachpersonal und Patient:innen. Gleichzeitig erleichtern Einmalhandschuhe die Umsetzung strenger Hygienevorschriften, ohne dass Arbeitszeit in intensive Reinigungsprozesse investiert werden muss.
Großartiger Schutz mit minimalem Aufwand also – vorausgesetzt, die Handschuhe werden korrekt eingesetzt. Was das in der Praxis bedeutet? Wir zeigen es Ihnen: In diesem Artikel erklären die Expert:innen von Wörner Medical fünf Schutzmaßnahmen, die beim Tragen von Einmalhandschuhen für maximale Arbeitssicherheit sorgen.
Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen: Fünf Tipps für mehr Sicherheit im Arbeitsalltag
Auch bei Einmalhandschuhen handelt es sich um ein Medizinprodukt, das nur dann sein volles Potenzial entfaltet, wenn in seinem Einsatzbereich alles optimal organisiert ist. Die korrekte Auswahl, die richtige Technik beim An- und Anziehen sowie ein insgesamt vorsichtiger Umgang mit dem Produkt sind entscheidend, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten. Im Folgenden haben wir fünf grundlegende Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen für Sie zusammengestellt, die in der Praxis ebenso für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen wie in Labor und Pflege.
1. Stellen Sie die Materialverträglichkeit sicher
Es gibt verschiedene Materialien, aus denen Handschuhe für den Medizinbereich gefertigt werden; die gebräuchlichsten sind Latex, Nitril und Vinyl. Da im Arbeitsalltag sowohl das medizinische Fachpersonal als auch die Patient:innen in direkten Hautkontakt mit dem Material der Einweghandschuhe kommen können, ist es wichtig, dass die Materialverträglichkeit sichergestellt ist: Allergische Reaktionen während einer Behandlung können schließlich für alle Beteiligten schwerwiegende Folgen haben.
Zu den zentralen Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen zählt daher auch die richtige Materialauswahl für die geplante Tätigkeit. Wer nicht nur für sich, sondern für ein ganzes Team Einmalhandschuhe bestellt, sollte das Thema Materialverträglichkeit frühzeitig ansprechen und eventuelle Unverträglichkeiten so dokumentieren, dass diese mit Blick auf die Lagerhaltung und auch bei der Bereitstellung der passenden Einmalhandschuhe für spezifische Tätigkeiten und Mitarbeiter:innen stets einbezogen werden können.
2. Halten Sie Ausschau nach Schäden und Flecken
Wer Handschuhe trägt, wiegt sich allzu schnell in Sicherheit. Dabei ist auch ein Einmalhandschuh keine vollkommene Barriere. Einweghandschuhe sind typischerweise besonders dünn und anschmiegsam. Das macht sie allerdings auch entsprechend anfällig für mechanische Beschädigung: Eine scharfe Kante kann bereits genügen, um einen Riss zu verursachen, und wer sich bei der Größe der Einmalhandschuhe verschätzt, riskiert, dass das Material zu stark gedehnt wird und reißt. Darüber hinaus können auch manche Chemikalien ins Material der Handschuhe einziehen und sich langsam einen Weg zur Haut bahnen.
Untersuchen Sie Ihre Einmalhandschuhe daher nicht nur auf Löcher, Risse oder andere Beschädigungen, wenn Sie sie anziehen. Auch während der Nutzungsdauer ist ein kritischer Blick auf die eigene Schutzausrüstung und die der Kolleg:innen unerlässlich – vor allem dann, wenn Ihre Arbeitsroutinen Tätigkeiten umfassen, bei denen das Risiko einer Beschädigung besonders hoch ist. Sobald Sie sichtbare Mängel oder auch nur verdächtige Flecken bemerken, ist es Zeit für ein neues Paar Handschuhe.
3. Minimieren Sie die Tragezeit
Vor dem Hintergrund des Umweltschutzes ist die Versuchung groß, Einmalhandschuhe möglichst lange zu tragen – denn sobald sie ausgezogen wurden, müssen sie auch entsorgt werden. Das ist aber der genau falsche Weg, denn je länger die Tragezeit, desto größer ist auch das Risiko, dass es zu einem unbemerkten Schaden am Handschuh oder zu einer versehentlichen Kontamination kommt. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Tragezeit sogar bewusst zu minimieren: Sind die Aufgaben abgeschlossen, für die dieser Schutz erforderlich ist, werden die Handschuhe ordnungsgemäß entsorgt.
Das soll keineswegs bedeuten, dass ein hohes Abfallaufkommen beim Einsatz von Einmalhandschuhen unvermeidlich ist. Die vielleicht effektivste Maßnahme zur Reduktion des Verbrauchs besteht jedoch nicht in einer langen Tragezeit, sondern in strategischer Planung: Genau zu überlegen, wann Handschuhe sinnvoll sind – und wann sie definitiv ersetzt werden müssen – ist ohnehin eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:
4. Ziehen Sie die Handschuhe im richtigen Moment aus
Um Kontamination zu vermeiden, sollten Sie Ihre Einweghandschuhe immer ausziehen, sobald Sie Gegenstände berühren müssen, die auch von Personen angefasst werden, die keine Handschuhe tragen. Problematisch sind hier z.B. Türklinken und Lichtschalter, auch Stifte und Klemmbretter, denn über Oberflächen wie diese können Keime und Chemikalien auf den Handschuh und damit auf Ausrüstung oder Patient:innen übergehen. Umgekehrt können außerdem Erreger auf die Handschuhe des Fachpersonals übertragen und von dort aus in eigentlich sterile Arbeitsbereiche verbreitet werden.
Das Ablegen im richtigen Moment ist daher eine wichtige Schutzmaßnahme beim Tragen von Einmalhandschuhen – was allerdings bedeuten kann, dass Sie für komplexe Arbeitsabläufe mehrere Paare Handschuhe brauchen. Oftmals lässt sich zwar das Abfallaufkommen verringern, indem Arbeitsabläufe so umstrukturiert werden, dass Mitarbeiter:innen weniger häufig zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen und Tätigkeiten hin und her wechseln, doch im Zweifelsfall gilt immer: Sicherheit geht vor, auch wenn Sie dafür ein Paar Einweghandschuhe mehr benötigen.
5. Das richtige Ausziehen von Einmalhandschuhen
Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme beim Tragen von Einmalhandschuhen ist das korrekte Ausziehen der Handschuhe nach Gebrauch. Ganz gleich, wie aufmerksam Sie darauf geachtet haben, während der Arbeitszeit nichts zu berühren, was Ihre Handschuhe kontaminiert haben könnte: Wenn Sie Ihre Handschuhe nicht sorgfältig ausziehen, besteht dennoch ein nicht zu unterschätzendes Kontaminationsrisiko.
Um Einmalhandschuhe richtig auszuziehen, fassen Sie zuerst von außen das Material der Manschette und krempeln den Handschuh so um, dass alle Ihre Finger im Handschuh bleiben. Wiederholen Sie diesen Schritt an der anderen Hand, aber achten Sie darauf, dass der Daumen von der Innenseite des umgestülpten Handschuhs bedeckt bleibt. Mit diesem Daumen können Sie nun den Handschuh der anderen Hand abstreifen und dann mit der freien Hand den anderen Handschuh ausziehen. Achten Sie dabei stets darauf, dass Ihre bloßen Finger ausschließlich die Innenseite des Handschuhs berühren – denn hier sollten keine Erreger lauern. Waschen Sie sich abschließend außerdem gründlich die Hände.
Routinen für den sicheren Umgang mit Einweghandschuhen
Mit diesen Schutzmaßnahmen beim Tragen von Einmalhandschuhen lassen sich fünf der häufigsten Fehler beim Einsatz von Handschuhen im Medizinbereich vermeiden. Wie sich diese Maßnahmen im Arbeitsalltag umsetzen lassen und was es sonst noch zu beachten gibt – etwa mit Blick auf die Auswahl der richtigen Handschuhgröße oder Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, zwei Paar Einmalhandschuhe übereinander zu tragen, ist jedoch von Betrieb zu Betrieb verschieden. Aus diesem Grund empfehlen wir unseren Kunden stets, eine interne Guideline für den Umgang mit Einweghandschuhen zu verfassen: So können Sie das Erfahrungswissen der Fachkräfte in Ihrem Unternehmen bündeln und eine verbindliche Grundlage schaffen, die auch bei Fragen als Nachschlagewerk dienen kann. Davon profitieren nicht nur neue Mitarbeiter:innen und Auszubildende, die sich gerade erst in die Routinen Ihres Teams einfinden, sondern auch die Arbeitssicherheit im Alltag.
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